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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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lassen.
    Die Wut auf den Rat und ihre missliche Lage kochten in ihr hoch. Ein Kraftschub
durchpulste ihren Körper und fast instinktiv sprang sie hoch und schlug
zu, doch der Fausthieb ging ins Leere. Starf schnellte zurück. Seine Pistole
ruckte hoch. Ein Schuss löste sich im selben Moment, aber An'ta war in
einem Reflex vorher schon zur Seite gesprungen. Der Laserstrahl streifte ihren
linken Oberarm. Haut verbrannte, Fleisch platzte auf, und ein Stechen durchfuhr
ihre Nervenbahnen.
    Starf korrigierte die Schussbahn, legte direkt auf An'tas Brust an. Sein Finger
krümmte sich erneut um den Abzug.
    »Sie hatten Ihre Chance, Täubchen«, zischte er.
    »Ich bin nicht Ihr Täubchen«, gab An'ta langsam und mit Verachtung
in der Stimme zurück.
    Starf hob die Schultern. »So long.«
    An'ta bereitete sich auf den Todesschuss vor. Als sie das Zischen vernahm und
den grellen Widerschein sah, zuckte sie zusammen und prallte gegen die hinter
ihr liegende Wand. Beinahe automatisch zog sie die Hände zur Brust hoch
und wollte sich die getroffene Stelle halten. Erst da erkannte sie, dass sie
keine Schmerzen verspürte und statt dessen in Lonny Starfs Nasenwurzel
ein fingerdickes Einschussloch schwelte. Die Hitze hatte seine Augen erst geblendet
und dann die Augäpfel zerfließen lassen. Blind und bereits tot wankte
der Handlanger Jorans zwei Schritte rückwärts und stürzte über
die Brüstung in die Kokons hinein.
    Verwirrt schaute An'ta sich um und entdeckte Kiki mit ihrem Energiekarabiner
im Anschlag unweit des Korridors. Die Kopfgeldjägerin zitterte am ganzen
Körper und schien sich kaum auf den Beinen halten zu können. Die Hitze
der Laserenergie hatte ihre Brustwunde nach dem Ein- und Wiederaustritt versiegelt,
aber dass sie nicht blutete, bedeutete nicht, dass sie nicht schwer verletzt
war. An'ta gab sich keinen Illusionen hin. Es grenzte schon an ein Wunder, dass
Kiki es überhaupt geschafft hatte, bei Bewusstsein zu bleiben und an den
Metallstreben der Kokonaufhängungen hochzuklettern. Den Tag überleben
würde sie sicherlich nicht.
    Endlich schüttelte An'ta ihre Starre ab. Sie rannte zu Kiki hinüber
und fing ihren Körper auf, gerade als er in sich zusammensackte.
    »He, mach jetzt bloß nicht schlapp.«
    »Ich ... kann ... nicht ... mehr«, stammelte Kiki schwach und hing
mehr tot denn lebendig in An'tas Armen.
    »Ich hol dich hier raus«, versprach die Grey. Sie stützte die
andere Frau und schleifte sie mit sich in den Korridor. »Wir nehmen Starfs
Schiff und hauen ab. Draußen kreist ein Rettungskreuzer des Raumcorps.
Sie haben einen Arzt an Bord, der dich wieder hinkriegt. Hast du gehört?
Gib jetzt bloß nicht auf! Du hast mein Leben gerettet, jetzt rette ich
deins.«
    An'ta verhielt kurz und blickte in die Richtung der Kokons. Sie wusste, dass
irgendetwas gegen die Schläfer unternommen werden musste, aber darum konnte
sich das Corps noch später kümmern. Am Ende des Korridors blieb sie
erneut stehen, lehnte Kiki an die Wand und redete auf die halb Bewusstlose ein.
    »Wo dockt Starfs Schiff an?«
    Kiki wankte, hatte Mühe sich auf den Füßen zu halten. Sie zog
krampfhaft die Lider hoch. Ihr Blick wirkte leer. An'ta sah deutlich, wie das
Leben aus der jungen Frau schwand.
    »Zwei Decks ... über uns ... ein Slidestar Mark V ...« Kikis
Stimme war kaum mehr denn ein schwaches Wispern. Ihre Lider flatterten, die
Knie gaben nach. An'ta nahm sie, stemmte sie hoch und warf sie sich über
die Schulter. Sie war unglaublich leicht. Zwar verfügte die Bergungsingenieurin
nicht mehr über die rohe Kraft ihres früheren, kompakten Körpers,
aber sie würde Kiki problemlos bis zum Schiff tragen können.
    Der Weg zu Starfs Raumer wurde der Längste, den sie je angetreten hatte.
Sie besaß zu viel Zeit zum Nachdenken.
    Zu viel Zeit.
    Ihre Wut auf den Hohen Rat der Grey wuchs von Minute zu Minute ...
     

 
6.
     
    »Abdrehen!«
    Hellermans Kommando gellte im selben Moment über die Brücke, als Templeton
Ash bereits reagierte. Das Frontalmanöver war nicht durchführbar gewesen.
Die Seezunge hatte beigedreht und ihnen eine volle Breitseite entgegen
geschickt, die die Bugschirme der Phönix bis auf ein Minimum schwächte.
Ash blieb nichts anderes übrig, als ein Ausweichmanöver zu versuchen.
Gleich darauf geriet der Rettungskreuzer in den Beschuss der drei Abfangjäger,
die ihm dicht am Heck hingen und geschickt der

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