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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Stimme war leise, fast flüsternd.
An'ta glaubte nicht, dass er fürchtete, jemand außer ihr könne
mithören. Vielleicht war es eine seiner Marotten, geheimnisvoll und verschwörerisch
zu tun.
    »Jorans Spionagenetz ist gut organisiert, müssen Sie wissen. Er hat
seine Agenten selbst auf entlegenen Welten wie Ceelus. Einer seiner Leute hat
spitz gekriegt, dass der Hohe Rat der Grey entschieden hat, einen Beitrag zur
Beseitigung der Outsidergefahr zu leisten.«
    Outsider? , dachte An'ta und verschloss die Augen vor den neuen Erinnerungsfetzen,
die auf sie eindrangen. Sie und die Ikarus- Crew hatten auf Seer'Tak City
nicht nur gegen die Tak-Force Hammets gekämpft, sondern auch gegen Kronprinz
Joran. Das Corps wusste, dass sich das Multimperium mit einem mächtigen
Feind aus einer anderen Galaxis verbündet hatte, auf dessen Vorhut man
im Seer'Tak-Sektor gestoßen war. Doch niemand hatte die Outsider bisher
zu Gesicht bekommen.
    An'ta fuhr erschrocken zusammen und wandte den Kopf zum Geländer hin. Ihr
Blick schweifte über die unzähligen Kokons, die an ihren stählernen
Gerüsten hingen. Die Schläfer, die nur darauf warteten, geweckt zu
werden.
    »Ganz richtig«, pflichtete Starf bei, als er ihren Blick richtig deutete.
»Das ist eine Unterstützungshierarchie der Outsider, die Joran bei
seinen Plänen helfen wird. Es war nicht schwer, die Basis hier zu verstecken,
da Garillon das einzig bewohnte System in der Nähe ist und die abergläubischen
Bewohner sich nicht hertrauen, nachdem eines ihrer Forschungsschiffe nicht zurückkehrte.«
    »Und Wadda?«, fragte An'ta schwach. Das Bild ihres früheren Körpers
tauchte kurz vor ihren Augen auf. Sie war groß, stämmig und muskulös,
den Aufgaben einer Bergungsingenieurin gewachsen. Schönheit war immer unwichtig
für sie gewesen. Wie fast alle Grey konnte sie dem Sinn für die Ästhetik
der Menschen nichts abgewinnen – und dennoch hatte sie für ihre Rückkehr
zu den Lebenden einen Körper gewählt, der aufreizend wirkte und dem
Schönheitsideal der meisten menschlichen Männer entsprechen musste.
Dass auch Nichtmenschen auf sie reagierten, hatte sie bei Wadda und seinen Kumpanen
erlebt.
    Und Kiki , dachte sie. Sie bedauerte, dass es für das junge, fehlgeleitete
Mädchen so enden musste.
    »Wadda hat schon einige Aufträge für mich ausgeführt und
kannte sich auf Ceelus aus. Er hat Ihre Entführung arrangiert und sie hergebracht.«
    »Jetzt ist er tot«, fügte An'ta hinzu.
    »Meine Mission ist abgeschlossen und Seine Hoheit hätte sicherlich
nicht 125.000 Kredite an diesen Schleimbeutel gezahlt.«
    An'ta starrte wieder in Richtung der Schläfer. Sie erinnerte sich an ihre
zuckenden, rastlosen Leiber, die entfernt menschenähnlich wirkten, aber
dennoch keine feste Gestalt in diesem Universum einzunehmen schienen. Die Reaktion
des Outsiders in dem zerstörten Behälter spulte sich wie ein Film
vor ihrem geistigen Auge ab. Sie schüttelte sich, als sie daran erinnert
wurde.
    Wieder schien es, als hätte Starf ihre Gedanken gelesen. Zumindest deutete
er ihre Geste richtig und nickte. »Ganz recht, die Waffe, die Ihr Volk
entwickelt hat, sind Sie.«
    An'ta zog die Brauen hoch. Sie wollte gerade nachfragen, als eine programmierte
Gedächtnisstütze sie an den Beschluss des Hohen Rates erinnerte. Bei
der Herstellung ihres neuen Körpers waren genetische Manipulationen vorgenommen
worden, die einen bestimmten Botenstoff über ihre Poren freisetzte. Die
Wirkung der biologischen Waffe hatte sie selbst gesehen: Die Outsider zersetzten
sich förmlich, wenn sie den pheromonartigen Transmittern ausgesetzt waren.
    Die Grey schauderte bei dem Gedanken. Ihre Leute kannten die Outsider, verfügten
über entsprechende Daten aus längst vergangenen Tagen. Sicher diente
es dem eigenen Zweck, einen Beitrag gegen die drohende Invasion aus einer anderen
Galaxis zu leisten – aber es war zu keiner Zeit vereinbart worden, dass
An'ta selbst zu dieser Waffe wurde. Wut mischte sich bei den Gedanken in ihre
ohnehin aufgewühlte Gefühlswelt. Sie bewegte ihre Finger und ballte
die Hände zu Fäusten. Alles was sie nach ihrer Wiedergeburt gewollt
hatte, war zur Ikarus zurückzukehren, um ihre Schuld beim Corps
durch den Dienst auf dem Rettungskreuzer abzutragen. Sie war nicht gewillt,
für irgendjemanden in den Kampf zu ziehen, schon gar nicht, sich als Mittel
zum Zweck benutzen zu

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