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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Minute
saß der Soldat auf dem Wagen und der Staubdiener zügelte sein Tier,
bis es direkt neben Sentenza wieder die Geschwindigkeit anpasste. Uhul warf
Hargin Flech einige Worte zu. Der Fedajinkommandant antwortete, dann sprach
er Sentenza in Standard an.
    »Uhul möchte sich mit Ihnen unterhalten. Er bat mich, zu übersetzen.«
    »Warum benutzt er kein Standard?«
    »Ich befürchte, die Tatsache, dass Standard nur noch als Kirchensprache
Geltung hat, hat den Wortschatz deutlich vermindert. Es ist besser, wenn wir
weiterhin übersetzen. Das hiesige Alt-Arbito ist praktisch orientiert,
und das dürfte uns eher helfen.«
    Sentenza wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Reise würde
länger dauern und ihn nicht nur wegen der Hitze rasch ermüden, die
aber glücklicherweise nicht mit einer hohen Luftfeuchtigkeit verbunden
war. Warum also nicht?
    »Gerne. Was will er wissen?«
    Und so entspannte sich ein etwas schwerfälliges, aber offenbar gut übersetztes
Gespräch zwischen den beiden.
    »Du bist ein Hauptmann«, eröffnete Uhul das Gespräch. Es
dauerte einige Sekunden, bis Sentenza begriffen hatte, was er meinte. Uhul zog
offenbar eine Parallele zu dem Kommandanten der Soldaten. Da Sentenza eine Corpsuniform
inklusive der Insignien trug – als Einziger der ganzen Gruppe, denn die
Fedajin trugen schmucklose und ungekennzeichnete Monturen – lag das durchaus
nahe.
    »Ich bin nicht derjenige, der hier das Kommando führt«, erwiderte
der Captain. »Wir haben in dieser Gruppe eigentlich keinen Anführer,
da wir nur zufällig in den ... Unfall verwickelt wurden, der uns auf dieser
Welt hat stranden lassen.«
    »Ihr seid weder Dämonen noch Heilige«, erklärte Uhul und
es war keine Frage. »Die Öffnung des Schreins war auch kein Zeichen
der Alten Völker.«
    Sentenza suchte nach einer behutsamen Antwort. Er kannte Uhul nicht gut genug,
um zu wissen, wie sein eigener religiöser Defätismus auf ihn wirken
würde.
    »Manchmal gibt es solche Zeichen möglicherweise in Dingen, die wir
als selbst verschuldet betrachten. Ich bin kein Mann, der sich über diese
Zusammenhänge große Gedanken macht. Mein Interesse liegt darin, wie
ich von hier wieder fortkomme.«
    Uhul machte eine zustimmende Geste. Sie unterschied sich nicht von der Hargin
Flechs, also hatten sich manche kulturelle Gemeinsamkeiten erhalten.
    »Wohin willst du zurückkehren?«
    Sentenza machte eine Handbewegung, die in den Himmel zeigte.
    Auch das schien den Geistlichen nicht wirklich zu überraschen.
    »Unsere Vorfahren kommen von dort«, erklärte er bestimmt. »Doch
dann kam es zum großen Zusammenbruch. Wir nennen es den Sündenfall,
denn er unterbrach unsere direkte Verbindung zur Welt der Alten Völker.«
    So konnte man es auch werten, dachte Sentenza.
    »Eigentlich seid Ihr nicht schuld«, antwortete er vorsichtig. »Im
Grunde ist niemand schuld. Deine Vorfahren haben mit den meinen gegen Dämonen,
echte Dämonen, gekämpft. In ihrer Verzweiflung verwendeten sie eine
Waffe, die den Feind zwar aufhielt, aber gleichzeitig ihr eigenes Verderben
heraufbeschwor. So wurde der Kontakt beendet.«
    Er wies auf Flech, der nur übersetzte und nicht kommentierte.
    »Einige, auf anderen Welten, stellten den Kontakt wieder her. Diese Welt
fehlt noch, aber möglicherweise lässt sich das ändern.«
    »Das muss der Prior entscheiden«, erwiderte Uhul. »Aber deine
Erklärung erscheint logisch. Bitte erwarte jedoch nicht, dass alle dieser
Logik folgen werden. Selbst mein Novize hat noch Probleme, in Euch keine Dämonen
zu sehen.«
    Er wies auf Tokal, der auf dem Kutschbock saß und so tat, als würde
er nicht zuhören.
    »Ich verstehe. Gehört der Prior zu dieser Gruppe?«
    »Nicht notwendigerweise. Er ist ein gläubiger Mann und in manchen
Dingen doktrinär, aber er ist kein Dummkopf und er hört auf meinen
Rat. Doch welchen Rat soll ich ihm geben?«
    Kluger Junge, dachte Sentenza.
    »Wir vermuten, dass im Amtssitz des Priors möglicherweise Technologie
vorhanden ist aus der Zeit, bevor der Kontakt abbrach. Wir möchten diese
untersuchen und herausfinden, ob da etwas ist, mit dem wir den Kontakt wiederherstellen
können. Wir möchten, dass unsere Freunde kommen und uns abholen.«
    Uhul schien über diese Aussicht nicht begeistert.
    »Du beziehst dich auf heilige Artefakte«, meinte er. »Ich weiß
genau, was du meinst, denn im Gegensatz zum Prior halte ich diese Dinge in der

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