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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Tat für Gerätschaften, nicht für gesegnete Objekte der Anbetung.
Das ändert aber nichts daran, dass sie für viele einen hohen spirituellen
Wert haben. Du wirst sehr behutsam vorgehen müssen.«
    »Dafür werde ich deinen Rat benötigen!«, erwiderte Sentenza.
    Kluger Junge, dachte Uhul.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann, Fremder. Doch nun erzähle mir
etwas mehr über die Welt dort oben ... dort draußen. Vielleicht kann
ich dann leichter entscheiden, was ich meinem Prior zu erzählen gedenke
– und wie.«
    Sentenza wischte sich den staubigen Schweißfilm von der Stirn, nahm einen
Schluck Wasser aus einer etwas unförmigen Feldflasche, die man ihm überlassen
hatte, und begann.
     

 
3.
     
    Jenangar war eine beeindruckende Ansiedlung. An sich war Sentenza viele große
urbane Zentren gewöhnt, gerade die Hauptstadt von Sankt Salusa gehörte
dazu. Aber auch der Imperiale Sitz auf Persephone, der Hauptwelt des Multimperiums,
musste sich vor keiner Stadt der bekannten Galaxis verstecken. Beeindruckende,
ja wagemutige Architektur unter Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten
war in allen prosperierenden Sternenstaaten gang und gäbe und der Captain
hatte so manche besichtigen können. Jenangar war eine Stadt auf einer deutlich
niedrigeren Entwicklungsstufe, aber das machte sie wahrscheinlich erst recht
überwältigend. Die große, gut 20 Meter hohe Stadtmauer verlief
in einer gewundenen Linie und schloss an überragenden Felshängen ab.
Hinter der Stadt schob sich ein mächtiger Tafelberg empor, an seinen Hängen,
eingehauen in die Felswände, weitere Häuser, bis die Formation zu
steil wurde. Ein breiter Strom ergoss sich durch die Ebene, die mit der Stadt
endete, und ging genau durch die an dieser Stelle mit schweren Gittern bewehrte
Stadtmauer hindurch. Uhul hatte berichtet, dass der Fluss die umfassende Kanalisation
Jenangars durchspülte, er führte unterirdisch in den Tafelberg hinein,
tauchte auf der anderen Seite auf und mündete irgendwann in einen See.
Dominiert wurde die Skyline der Stadt durch den Sitz des Erzpriors, in dem die
Besucher galaktische Architektur wieder erkannten. Auch an einigen anderen Stellen
waren mit hiesigen Mitteln restaurierte ehemalige imperiale Gebäude erkennbar.
Uhul hatte erzählt, dass kurz nach Einbruch der Großen Stille ein
Feuer in der Vorgängersiedlung ausgebrochen und viele der alten Gebäude
vernichtet habe. Er berichtete von zwei weiteren Städten, die ihm dem Namen
nach bekannt waren, weitaus dünner besiedelt als das prächtige Jenangar,
jedoch mit Wohnhäusern, die eindeutig aus imperialer Zeit stammen mussten.
Der Geistliche hatte durch die Erzählungen Sentenzas gelernt, seine eigene
Vergangenheit und die seines Volkes in den richtigen Kontext zu stellen. Er
ließ offenbar seinen Schüler, Tokal mit Namen, häppchenweise
an diesem Wissen teilhaben. Dennoch blieb Sentenza Uhuls Warnung im Ohr: Sei
vorsichtig, was du in der Stadt von dir gibst – nicht alle werden bereit
sein, auf die Worte der Dämonen zu hören.
    Ihre Sonderstellung wurde bereits deutlich, als ihre Kolonne das Haupttor der
Stadt durchquerte. Bereits vorher, während sie eher ländliche Siedlungen
auf dem Wege passiert hatten, waren sie von den Bewohnern erstaunt, zum Teil
ängstlich angestarrt worden. Lediglich die umfassende Präsenz der
Soldaten hatte bisher schlimmere Reaktionen verhindert. Auch bei ihrem Einzug
durch das Tor war es die Miliz, die durch ihre Eskorte Selbstsicherheit ausstrahlte.
»Wir haben alles unter Kontrolle«, war die indirekte Botschaft und
sie entsprach sogar der Wahrheit – die Soldaten waren gut bewaffnet, die
Gestrandeten so gut wie gar nicht. Lediglich einige Fedajin hatten sich von
den mächtigen Stoß- und Hiebwaffen, den Stechforken, nicht getrennt.
    Es war viel los auf den Straßen von Jenangar, doch dort, wo die Kolonne
passierte, erstarb jede Aktivität. Es gab zwar ein Gedränge und Geschiebe,
um einen Blick auf die seltsamen Besucher zu werfen, nur im Bann gehalten von
der Eskorte sowie der Stadtmiliz, die offenbar aufmarschiert war, als ihre Annäherung
angekündet worden war. Doch alle andere Arbeit, der Handel, der Transport
auf den Straßen, ruhte.
    Ohne weitere Verzögerung ging es direkt auf den Sitz des Priors zu, was
Sentenza nur recht war. Uhul hatte ihm versichert, dass das Heilhaus des Hauptsitzes
die beste Versorgung für die

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