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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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an.
    »Nichts gegen Ihren Mann, Captain. Aber wenn ich es recht verstanden habe,
ist Trooid ohnehin nur eine Maschine?«
    Sentenza musterte das Adlernasenprofil und atmete einmal tief durch.
    »Er ist keineswegs ›nur‹ eine Maschine, Kommandant. Arthur Trooid
ist ein Androide, ein hoch entwickeltes und sehr komplexes Wesen mit einer eigenen
Art von Persönlichkeit. Kein Mensch, kein Ceelie, nein. Aber ein sehr wertvolles
und geschätztes Mitglied der Crew.«
    El'ak blinzelte und erinnerte Sentenza an eine Eidechse.
    »Sie haben eine sehr sonderbare Crew, Captain, wenn ich mir die Bemerkung
erlauben darf. Ich akzeptiere, dass Trooid mehr ist als eine Maschine. Aber
Sie kennen die Besonderheiten von An'ta 35-7 – die genetischen Veränderungen,
die an ihrem jetzigen Körper vorgenommen wurden. Das macht sie zu einer
unschätzbaren Waffe gegen unseren gemeinsamen Feind. Es war unverantwortlich
von ihr, sich für Trooid derartig in Gefahr zu bringen.«
    »Warum haben Sie keinen Einspruch erhoben, als sie überhaupt mit dem
ersten Bergungstrupp ging? Wir wussten nicht, was uns erwarten würde. Die
Begegnung war heftig, aber sie hat uns nicht wirklich überrascht.«
    Zwei der Grey waren tot, zwei weitere schwer verletzt. Die anderen Ceelie hatten
die Verluste zähneknirschend, aber ohne große emotionale Beteiligung
aufgenommen, was sicherlich mit ihrer rätselhaften Art der Wiederkehr zusammenhing.
Zu Sentenzas Verwunderung hatte es mehr Aufsehen erregt, dass ihr Anführer
In'ban unversehrt aus dem Scharmützel zurück an Bord des Bergungsraumers
gekommen war. Dahinter steckte vermutlich eine längere Geschichte.
    Sentenzas eigene Gedankengänge verhinderten nicht, dass er die Verdüsterung
auf El'aks Gesicht bemerkte.
    »Captain An'ta untersteht Ihrem Kommando«, beantwortete er schließlich
Sentenzas Frage.
    »Ich verstehe.« Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Sentenza wusste nicht,
wie er auf einen Vorschlag von El'ak, An'ta quasi »zu Hause« zu lassen,
reagiert hätte. Auch in Hinsicht auf die Geheimniskrämerei des Kommandanten.
Aber das war jetzt nicht weiter wichtig.
    »Wie auch immer wir in diese Situation gekommen sind«, begann er deswegen,
»jetzt kommt es darauf an, wie wir mit ihr umgehen. Wir haben nur wenige
Optionen zur Auswahl.«
    El'ak schnaubte. Ein altes Kampfross, das die Zähne bleckte.
    »Wenige? Nur eine, Captain, und sagen Sie mir nicht, dass Sie das anders
sehen. Wollen Sie An'ta in den Händen von jemandem lassen, der anscheinend
unser Feind ist?«
    » Möglicherweise unser Feind«, hieb Sentenza dazwischen.
»Was würden Sie tun, wenn nach einer Schlacht ein Rudel gepanzerter
Fremder in Ihrem schwer beschädigten Schiff auftaucht? Im Übrigen
war es ein Wachroboter. Eine Maschine, die ihre Befehle hatte.«
    El'ak machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ihr mildes Verständnis in allen Ehren, Captain, aber das ändert
aus meiner Sicht nichts daran, dass sie einen – zwei – unserer Leute
entführt haben. Und die will ich zurück.« El'ak beugte sich vor,
stemmte die Hände auf einen Tisch. »Sie reagieren nicht auf Funksprüche
und ich werde keinen Mann mit bunten Spruchbändern auf die Außenhülle
schicken. Nein, Captain, ich werde mit meinen Leuten reingehen und An'ta da
rausholen, und wenn ich den Schrotthaufen ...« Der alte Kommandant unterbrach
sich selber mitten im Schwung. Es war klar, was er hatte sagen wollen. Sentenza
merkte, wie die kampflustige Stimmung El'aks auf ihn übergriff.
    »Wenn Sie was? Das Schiff in Schutt und Asche legen? Aber das erlauben
doch Ihre Befehle nicht, oder? Wollen Sie eben noch mal nachfragen, ob Sie die
Schiffe der Fremden einfach so zerlegen dürfen?«
    »Glauben Sie, ich brauche Ihre bizarre Crew oder die paar Militärs
hier im System, um meine Leute zu befreien, Captain?«
    »Sie irren sich, Kommandant, sehr sogar. Captain An'ta und Arthur Trooid
sind nicht Ihre Leute, es sind meine. Beide. Und ich will sie zurück haben,
heil und gesund. Aber wenn ich nicht bereit bin, dafür blindlings einen
Krieg vom Zaun zu brechen, dann haben Sie verdammt noch mal auch kein Recht
dazu!«
    Es wäre sicherlich auf eine morbide Weise spannend gewesen zu wissen, wie
dieser Streit weiter gegangen wäre. Die Art, wie sich der Blick von Kommandant
El'ak verengte und die Tatsache, dass Captain Sentenza seinerseits aufgestanden
war, um seine letzten Worte herauszubrüllen,

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