Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren
so war sich Trooid fast sicher, würde er jetzt Verwunderung oder Aufregung
zeigen.
»Ich möchte Kontakt zu unseren Leuten aufnehmen«, verlangte Trooid
schließlich. »Sie müssen über die Situation informiert
werden.«
» Selbstverständlich. Die Reparatur an den Kommunikationsanlagen
wurde auf höchste Priorität gesetzt .« Der Fremde nahm die
Hand von der Säule und richtete seinen Blick unverwandt auf Trooid. » Bis
dahin können wir reden. Wir haben sehr viele Fragen .«
Darin, stellte Trooid fest, hatten sie nun definitiv eine Gemeinsamkeit.
In einer Sektion des Schiffes, die von dem Angriff besonders in Mitleidenschaft
gezogen worden war, bewegte sich ein halbes Dutzend Reparatureinheiten stetig
durch die Dunkelheit. Die kleinen Roboter machten nicht einmal den Versuch,
etwas Neues aufzubauen, denn die Schäden waren zu groß. Ehe nicht
Räumungseinheiten hier durch gegangen und die Trümmer zur Seite geschafft
hatten, würden sie nicht mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen können.
Dennoch hatte der kleine Trupp eine Aufgabe: Ebenso wie zahllose andere Einheiten
durchstreifte er die Außenbereiche des Schiffes, um Beschädigungen
zu sichten, Zerstörungen zu dokumentieren, die Daten an eine zentrale Stelle
zu senden und somit die Grundlage für Material- und Zeitpläne zu liefern.
Die Reparatur der Außenbezirke stand nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste
der Sphäre, es gab andere, interne Bereiche, die dringender wieder instand
gesetzt werden mussten. Zurzeit war die Sphäre blind, taub, stumm und reglos,
ohne die Möglichkeit, sich zu bewegen, sich zu wehren oder überhaupt
nur in ausreichender Weise ihr Umfeld zu erfassen. Dass sie zudem an vielen
Stellen klaffende Löcher und erhebliche Strukturschäden aufwies, war
angesichts der anderen Probleme fast unwichtig.
Trotzdem, die Reparatureinheiten waren vorhanden und viele von ihnen hatten
den Kampf unversehrt überstanden. An einigen Stellen waren sie bereits
an der Arbeit. An anderen gingen sie nur auf ihre Positionen, sichteten die
Lage und machten sich bereit. Sie kannten keine Ungeduld oder Sorge. Sie würden
warten. Entweder konnten sie in der nächsten Zeit damit beginnen, die Sphäre
zu reparieren, oder ihre Gegner würden zurückkommen und das Vernichtungswerk
vollenden. Und selbst dann würden die kleinen Einheiten bis zum Schluss
versuchen, ihren Dienst zu erfüllen.
Langsam und beharrlich suchte sich einer der Roboter seinen Weg durch das zerstörte
Umfeld. Wo es kein Durchkommen gab, begann er mit einem Ausweichprogramm, das
ihn schließlich so gut wie möglich wieder auf seinen ursprünglichen
Pfad brachte. Auf diese Weise umrundete er zerborstene Träger, umgestürzte
Säulen und technische Anlagen, die nur noch für die Wiederverwertung
taugten. Als er jedoch an ein schlankes, glattes Objekt kam, das in einem Nest
aus Trümmern ruhte, hielt der Roboter inne. Der fast zwei Meter lange und
einen halben Meter durchmessende Körper gehörte nicht zur Sphäre.
Eine Rückfrage des Reparaturroboters bei der Datenbank bestätigte
zudem, dass es keines der in dem langen Krieg von ihrem Gegner verwendeten Geschosse
war. Zumindest hatten sie über diesen Typ keine Daten, was bedeuten konnte,
dass er sehr neu war oder zu effektiv, um geborgen und untersucht zu werden.
Der Roboter scannte das Objekt und stellte fest, dass es nicht völlig inaktiv
war; eine leichte Energieabstrahlung ging von ihm aus, zu schwach, um selbst
bei voller Funktionsfähigkeit von den Sensoren der Sphäre wahrgenommen
zu werden. Damit waren die Untersuchungsmöglichkeiten der Reparatureinheit
fast erschöpft. Sie hielt inne, um zu prüfen, ob ihre Programmierung
eine Routine für eine Situation wie diese vorsah. Sie fand die Anordnung,
sich an eine komplexere Einheit zu wenden und den spezialisierten Bergungsrobotern
Bescheid zu geben, die sich mit Sprengkörpern auskannten. Seinem Programm
getreu setzte der Roboter beide Signale ab und machte sich daran, seinen Erkundungsgang
fortzusetzen. Dadurch entging ihm, dass die Energieabstrahlung des Objektes
sich langsam erhöhte.
Das Ding begann zu erwachen.
»Sie hätte das nicht tun dürfen. Sie ist zu wichtig für
spätere Missionen.« Kommandant El'aks Schritte waren erstaunlich schwer,
als er den Raum mit ruhelosen Schritten durchmaß. Als er an Sentenza vorbei
kam, blickte er ihn von der Seite
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