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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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würde sicher die Hairaumer binnen kürzester Zeit herbeilocken. Der
Gedanke, dass die Sicherheitskräfte freie Hand erhielten und unter der
Bevölkerung gnadenlos wüten mochten, berührte Shilla nicht.
    Seltsam, fand sie, die Rebellen sollten ihre Herren eigentlich gut genug kennen,
um zu wissen, dass sie durch solche Aktionen schlimmste Strafen provozierten.
Hatten sie sich von Jasons geschmeidiger Zunge überreden lassen, dieses
Risiko einzugehen oder hingen sie tatsächlich nicht an ihrem kurzen Dasein?
    Eine Attacke auf das Erhabene Kannya kam einer Majestätsbeleidigung gleich,
etwas Derartiges hatte es noch nie gegeben. Das war nichts, was der Nexus noch
tolerieren und mit einer Schlemmerorgie in den Roten Hallen ahnden konnte. Die
Kit8ril mussten nun zeigen, über welche Macht sie geboten, und dass ein
solches Verbrechen sofort gerächt wurde, damit keine Wiederholungstäter
Ähnliches versuchten.
    Waren die Rebellen wirklich so verzweifelt, dass sie lieber eine ganze Welt
an den Rand des Untergangs brachten, statt still und friedlich ihre 35 Jahre
zu verleben? Würden die Kit8ril womöglich soweit gehen, eine Knotenwelt
zu opfern, um ihre Allmacht zu demonstrieren?
    Akim hatte gejammert, sie solle an Bord ihres Schiffes gehen und endlich fliehen,
ihr erhabenes Leben, und sein erbärmliches, in Sicherheit bringen, bevor
der Feind hier auftauchte, doch mit einer ungeduldigen Handbewegung hatte sie
ihn fortgejagt.
    Sollten sich tatsächlich die Kit8ril nach Borsai bemühen, würde
Shilla bestimmt unverzüglich an einen anderen Ort gesandt werden. Sie wünschte
sich, dass es die andere Seite sei. Unvermittelt erinnerte sie sich an ein menschliches
Sprichwort, das besagte, man solle vorsichtig mit seinen Wünschen umgehen,
denn manchmal tausche man den Beelzebub gegen den Teufel aus oder gerate vom
Regen in die Traufe. Etwas in der Art war es gewesen. Welch ein Unsinn. Die
Monate an der Seite von Jason Knight und den anderen Primitiven hatten sie wohl
ein wenig verwirrt.
    Jason Knight. Immer wieder er.
    Aber nicht mehr lange.

    Die Explosion war viel heftiger ausgefallen als Jason befürchtet hatte.
Laut fluchend brachte er sich vor der Druckwelle hinter einem Gebäude in
Sicherheit. Einige Splitter und jede Menge Sand und Staub verteilten sich über
ihn.
    Er hätte es wissen müssen! Diese verdammten Philosophen hatten ihm
im Übereifer Sprengsätze mitgegeben, die durch entsprechende Platzierung
nicht nur die Energiezentrale sondern das ganze Erhabene Kannya in Schutt und
Asche legen konnten. Vor lauter Begeisterung für die Mission sie wohl nicht
daran gedacht, dass es auch sein Leben kosten konnte. Oder es war ihnen egal
gewesen? Nur eine winzig kleine Idee näher am Ort der Detonation und Jason
Knight wäre Geschichte gewesen.
    Nachdem der Hall verklungen war und sich die Luftwirbel beruhig hatten, hörte
Jason die erschrockenen und klagenden Schreie der Lebewesen, die sich in der
Nähe aufgehalten und teilweise weniger Glück gehabt hatten als er.
Einige bluteten aus mehreren Körperöffnungen und wiesen tiefe Wunden
auf, die durch umherfliegende Trümmerteile verursacht worden waren. Andere
lagen unter verbogenen Platten und Balken begraben oder waren nur noch in Form
einzelner Gliedmaßen vorhanden. Es war ein grauenhafter Anblick! Noch
viel schlimmer als damals auf Elysium , als ein Schiff auf die Raumstation
gestürzt war.
    Jason musste sich überwinden, seinen Weg fortzusetzen, statt den wimmernden
Kreaturen zu helfen. Weder die Gärtner noch die anderen Sklaven konnten
sich selbst verarzten. Wer dazu in der Lage war, strebte auf wackligen Beinen
auf ein Gebäude zu, bei dem es sich vermutlich um ein Krankenhaus handelte.
Die Mediziner würden ihre Not mit den vielen Verletzten haben, da sie wohl
in erster Linie immer nur den einen oder anderen Arbeitsunfall behandeln mussten.
Es dauerte wenige Augenblicke, dann öffnete sich ein Tor und mehrere Fahrzeuge
verließen die Garage, um jene Patienten zu holen, die nicht aus eigener
Kraft einen Arzt aufsuchen konnten.
    Sicher hatten die Rebellen bereits mit der Invasion des Erhabenen Kannyas begonnen.
Weitere Explosionen würden bald folgen. Hoffentlich konzentrierten sie
sich auf die Versorgungsanlagen, wie es abgesprochen worden war, und ließen
die Paläste einstweilen unbehelligt. Nicht nur brachten sie sich in Lebensgefahr,
wenn sie sich auf eine

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