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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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»Sie ist doch nicht etwa unzufrieden mit mir, und Ihr seid ihr neuer Herrlicher
Lakai? Warum habt Ihr Euch nicht angemeldet? Weshalb diese Eile? Hat das mit
der Explosion zu tun? Was ist geschehen?«
    Innerlich stöhnte Jason auf. Das hatte ihm gerade noch gefehlt: Ein plappernder
Herrlicher Lakai, der Angst um seine Position hatte und auf den vermeintlichen
Konkurrenten eifersüchtig war!
    »Nein«, versuchte er, den H'ltrp zu beschwichtigen, »natürlich
ist die Erhabene sehr zufrieden mit Ihnen. Ich habe nur Lobesworte über
Sie gehört. Mein Wunsch ist es, die Erhabene zu sprechen, da ich wichtige
Informationen für sie habe von meinem Erhabenen. Und, ja, es hat mit dem
Unglück zu tun, das gerade passierte.«
    Irgendwie kam er sich vor wie ein Idiot ...
    Der H'ltrp bewegte sich ein Stück zurück und knautschte sich zusammen,
was ihm Ähnlichkeit mit einem überdimensionierten, faltigen Lederlappen
verlieh. Jason glaubte, das Wesen hätte sich mit der Antwort zufrieden
gegeben, und entspannte sich, doch plötzlich schnellte es auf ihn zu und
versuchte, ihn mit seinem Körper einzuhüllen.
    »Seit wann sprechen fremde Herrliche Lakaien mit der Erhabenen eines anderen?
Sie müssen mit mir reden und ich teile Ihre Botschaft der Erhabenen mit.
Entweder sind Sie mein Nachfolger oder ein Betrüger!«
    Jason erkannte, dass er einen Fehler gemacht hatte. Da die Herrlichen Lakaien
über mehr Intelligenz verfügten als die anderen Diener, würde
sich der H'ltrp kaum durch Ausreden beschwichtigen lassen, einmal abgesehen
davon, dass er in seiner rasenden Eifersucht dem vermeintlichen Kollegen gar
nicht zuhören wollte. Woher hätte Jason auch wissen sollen, dass die
Erhabenen die Kommunikation ganz ihren Vertrauten überließen und
nur ihrem persönlichen Lakai Gehör schenkten?
    »Ich werde dich nicht zu ihr lassen«, zischte das Wesen böse
und begann, seinen Körper um Jason zusammenzuziehen. »Die Erhabene
wird mir dankbar sein, dass ich sie vor einem Verbrecher bewahrt habe. Bestimmt
wird sie so dankbar sein, dass sie auf mir schlafen wird. Oh, und wie sanft
sie schlafen wird. Frei von Albträumen und allen Sorgen. Ich werde sie
in einen erquickenden Schlummer wiegen.«
    Der Druck nahm zu. Das zweifellos perverse Pseudosofa wollte Jason aus dem Weg
räumen, wobei es keine Rolle spielte, ob dieser Herrliche Lakai sein potentieller
Nachfolger oder ein Betrüger war. Fort war fort und bis ein anderer möglicher
Rivale gefunden war, würde einige Zeit vergehen. Niemand würde den
H'ltrp verraten und die Erhabene interessiert es sicher nicht sonderlich, was
aus einem Herrlichen Lakaien wurde, der unfähig war, seine allererste Aufgabe
zu erledigen: Nämlich seine neue Erhabene zu begrüßen.
    Jason wand sich in der Umklammerung. Vor einem unglücklich verliebten Herrlichen
Lakaien, der durchdrehte, bedeutete selbst das Implantat keinen Schutz. Verdammt,
warum nur musste er immer wieder an solche Psychopathen geraten? Reichte Prinz
Joran etwa nicht? Fast meinte Jason, seine Knochen knacken zu hören. Wenn
er nichts unternahm, würde er schon bald wegen Sauerstoffmangel das Bewusstsein
verlieren, doch innerhalb der schaumstoffartigen Umschlingung gab es kaum Spielraum
für seine suchenden Hände.

    Die Sukina hatte die Techniker in der Nachbarstadt abgeliefert und neue
Güter an Bord genommen. Es handelte sich um Nahrungsmittel, Energiezellen
und andere Dinge, die man brauchen würde, bis man Kontakt zu den Rebellen
im Saitansystem aufgenommen hatte und zu einem geheimen Stützpunkt geleitet
worden war. Taisho bewunderte wieder einmal, wie raffiniert die Mitglieder von Ansarek ihr Netz aufgebaut hatten und viele Aufgaben und Beschränkungen,
die sie von ihren Gegnern erteilt bekamen, zu ihren Gunsten ausnutzten.
    Bisher lagen sie gut im Zeitplan. Die Schätzung, wie lange Jason bis zum
Zünden der Bomben benötigen würde, war gut kalkuliert gewesen;
die Abweichung war minimal. Im Bedarfsfall hätten angebliche Defekte einen
Puffer schaffen können, wodurch das Schiff auf jeden Fall pünktlich
am Treffpunkt erscheinen würde, sofern kein echter Defekt alles durcheinander
brachte.
    An Bord war lediglich die Crew geblieben. Asahi Drel hatte sich Taisho als Ersatz
für einen erkrankten Techniker zuteilen lassen. Alle nicht zuverlässigen
Besatzungsmitglieder hatte sie bereits zuvor ausgetauscht. Seit dem Start von
Tukinohune

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