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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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befanden sich ausschließlich Rebellen im Raumer.
    Als sich die Sukina Tukinohune näherte, herrschte reger Luftverkehr
über der Metropole. Obwohl es auch in anderen Regionen ungewöhnlich
viele Anschläge gegeben hatte, waren die dortigen Sicherheitskräfte
größtenteils abgezogen worden und befanden sich nun auf dem Weg zum
Erhabenen Kannya. Das Wohl der Angeli wog schwerer als das der normalen Bürger.
Die Verteidigung der Tabuzone hatte Vorrang gegenüber der Verfolgung der
Attentäter.
    Die ersten Truppen trafen gerade ein, weitere würden folgen. Unkoordiniert,
da die Verbindung zum Hauptquartier und Landefeld abgerissen war, behinderten
sich die Schiffe gegenseitig auf den Warteschleifen über dem Raumhafen.
Einige verlangten, ins Erhabenen Kannya einfliegen zu dürfen, aber dort
antwortete ebenfalls niemand mehr. Die Kapitäne zögerten: Auf eigene
Faust zu handeln, eine Zuwiderhandlung gegen bestehende Anordnungen, konnte
ihnen einen frühen Ruf zu den Roten Hallen bescheren.
    An allen wichtigen Stellen waren die Rebellen aktiv gewesen und hatten Chaos
über den streng geordneten Alltag in Tukinohune gebracht. Mehrere Rauchpilze
zeugten davon, dass die meisten Überraschungsanschläge erfolgreich
verlaufen waren.
    Wie Jason es vorausgesehen hatte, mochten allein die Bodentruppen den Angreifern
im Moment gefährlich werden. Die einzelnen Gruppen kommunizierten über
transportable Funkgeräte. Ein taktisch kluges Vorgehen konnte daher lediglich
schleppend organisiert werden. Ohne Zugriff auf die Datenbanken und ständigen
Kontakt zu ihren Befehlshabern waren die Sicherheitskräfte praktisch ohne
Anführer und entsprechend kopflos.
    »Wir landen«, gab Asahi Drel bekannt. »Fünfzehn Minuten
Aufenthalt. Länger bleiben wir nicht, um das Schiff nicht zu gefährden.«

    Shilla wartete mit wachsender Ungeduld.
    Es hatte neue Explosionen gegeben, bei denen weitere Einrichtungen zerstört
worden waren. Jason hatte offensichtlich Verstärkung mitgebracht.
    Vage konnte Shilla die Gedanken der Eindringlinge lesen: Sie wollten vernichten,
alles in Trümmer legen, was den verhassten Angeli gehörte. Und sie
wollten sich rächen an jenen, denen es besser ging als ihnen. Sie wussten
schließlich nicht, dass es sich bei den Dienern bloß um willenlose
Arbeiter handelte, die von der vermeintlichen Bevorzugung überhaupt nichts
hatten, da sie nach 35 Jahren genauso in die Roten Hallen geführt wurden
wie jene von außerhalb. Und selbst wenn sie darüber informiert gewesen
wären, es hätte niemanden gekümmert, denn der Hass, der sich
über Jahrzehnte, über Generationen in den Rebellen gestaut hatte,
brach nun ungehemmt hervor. Wer im Weg stand, würde der Blutlust zum Opfer
fallen.
    Andere Gedanken kamen hinzu. Die konfusen Polizeikräfte formierten sich
zögerlich und bemühten sich, Personen zu verteidigen, die, von Shilla
einmal abgesehen, längst nicht mehr hier waren, um Einrichtungen zu sichern,
von denen allenfalls noch die Grundmauern standen. Sie schwankten zwischen Furcht
vor Bestrafung, weil sie die Erhabenen nicht ausreichend hatten beschützen
können, und der Wut auf die Rebellen, die mit ihren Aktionen das ohnehin
schon frustrierende Leben noch härter und gefährlicher machten.
    Lichtblitze zeigten, dass es auf den Wegen zu offenen Gefechten gekommen war.
Bald würde es auch im Palast nicht mehr sicher sein, denn einige Rebellen
mochten durchbrechen. Sobald das Problem bereinigt war, wollte sich Shilla
zurückziehen. Eine unterirdische Rohrbahn würde sie zum Raumhafen
bringen, wo ihr Schiff startbereit stand. Zweifellos würden es die Sicherheitskräfte
mit all ihren Mitteln verteidigen. Außerdem würden die Kit8ril sicher
in Kürze eintreffen.
    Ein naher Schmerzimpuls zog Shillas Aufmerksamkeit auf sich.
    Sie erkannte das Gedankenmuster: Akim.
    Ihr Herrlicher Lakai war in einen Kampf verwickelt.
    So schnell?
    Sie wandte sie sich dem Eingang zu. Plötzlich hatte sie Herzklopfen.

    Akim heulte auf und sackte in sich zusammen.
    Unsanft landete Jason auf dem Boden. Der kleine Plastikstrahler, den er aus
seinem Ärmel hatte gleiten lassen, rauchte und stank scheußlich.
Das Risiko, sich selbst zu treffen, war groß gewesen, aber Jason hatte
keine Zeit gehabt, lange zu überlegen. Der Schuss musste ein vitales Organ
des H'ltrp erwischt haben, denn nun lag er reglos in einer Ecke. Die rote Armbinde
war Jason

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