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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Bericht erstatten und betrachtete die Bilder, die die
Optiken von dem Planeten lieferten.
    Selten hatte es einen solchen Aufstand gegeben. Die Rebellen waren in den vergangenen
Monaten aggressiver geworden, wagten mehr aufgrund einiger kleiner Erfolge der
jüngsten Zeit. Nun war es ihnen sogar gelungen, ins Erhabene Kannya einzudringen,
alle wichtigen Einrichtungen zu zerstören und einen überraschten Angeli
zur Flucht zu zwingen, was an ein Sakrileg grenzte.
    Me2Sam entschied, dass dies im Gegensatz zu den kleinen Anschlägen nicht
tolerierbar war. Selbst eine Massenenthirnung war keine ausreichende Strafe,
um die Rebellen in ihre Schranken zu verweisen und die aufmüpfig gewordenen
Völker zu demoralisieren. Obwohl es ihn selbst davor schauderte, gab es
in einem Fall wie diesen nur eine Alternative. Er musste etwas veranlassen,
was schon seit Jahrtausenden nicht mehr geschehen war.
    War es wirklich notwendig? Nur für einen Moment zögerte er, weniger
weil dieser Befehl das Schicksal Borsais und seiner Bewohner besiegeln würde,
sondern aus Sorge, ob auch für ihn und seine A0A daraus Konsequenzen entstehen
konnten. Nun war es umso wichtiger, die Angeli zu finden und an Bord zu nehmen,
nur für den Fall, dass die Kontrolle nicht absolut war. Die Enthirnung
der Telepathin konnte bis danach warten.
    Da auch die planetare Steuerzentrale in Schutt und Asche lag, justierte Me2Sam
von seinem Schiff aus das Sternentor neu. Es war ein komplizierter Vorgang,
der normalerweise vorher angekündigt wurde, damit der Strom an Frachtschiffen
vom und ins Saitansystem rechtzeitig gestoppt werden konnte. Diesmal jedoch
war Eile unerlässlich, um die Strafe schnell und gnadenlos zu vollziehen.
Die Verluste, selbst ein Gehirnfrachter oder ein anderer Kit8ril-Raumer, waren
in Hinblick auf die Notwendigkeit dieser Machtdemonstration verschmerzbar: Wer
sich gerade in der Passage befand, würde sein Ziel nicht erreichen, sondern
atomisiert werden.
    Die Sonne flammte grell auf, als Me2Sams Programmierung wirksam wurde. Wirbelnde
Energiespiralen schossen aus dem Sprungtor in die Weiten des Alls, gefolgt von
Schockwellen, die zweifellos einige Schiffe beschädigen und auf den Welten
für Naturkatastrophen sorgen mochten. Das geheimnisvolle Schimmern des
Durchgangs erlosch, baute sich aber nach einer Weile erneut auf. Protuberanzen
züngelten heftig, dann beruhigte sich der manipulierte Stern wieder. Zögerlich
stabilisierte sich das Portal.
    Nachdem die geheime Route, die fast immer geschlossen blieb, geöffnet war,
sandte Me2Sam einen uralten Code. Die Schläfer würden erwachen und
sich sofort nach Borsai begeben.
    Ja, eine Krise wie diese rechtfertigte, sie zu rufen. Gern hätte Me2Sam
mehr Angeli zur Verfügung gehabt, denn er verspürte einen Anflug von
Furcht bei dem Gedanken an jene Wesen, die er gerufen hatte. Je mehr Angeli
über sie wachten, desto geringer war das Risiko, aber zur Not musste eine
genügen. Der Gedanke, dass sie vielleicht umgekommen war oder nicht rechtzeitig
gefunden wurde, bereitete ihm großes Unbehagen. Aber vielleicht wurde
sie gar nicht benötigt. Warum sollte etwas schief gehen?
    Um sich von den bedrückenden Gefühlen abzulenken, wandte sich Me2Sam
seinen nächsten Aufgaben zu. Bis zum Eintreffen der Schläfer blieben
ihm mehrere Stunden, während der er die eingehenden Informationen für
die A0A sammeln und auswerten würde. In der Zwischenzeit sollte ein automatisches
Beiboot im Erhabenen Kannya landen und die, hoffentlich lebende, Angeli aufnehmen.
    Die Bilder und Berichte über das skrupellose Vorgehen der Rebellen waren
erschreckend, selbst in den Augen eines Kit8ril, dessen Denken und Handeln nicht
von ethischen Wertbegriffen bestimmt wurde, sah man von seinen Pflichten gegenüber
der A0A und der Hingabe an ihren Auftrag einmal ab. Der Widerstand der
Aufständischen hatte eine neue Qualität erlangt. Ohne Rücksicht
auf das eigene Leben waren sie vorgedrungen und hatten jeden niedergeschossen,
der sich ihnen in den Weg stellen wollte. Sogar sich selbst hatten sie in die
Luft gesprengt, wenn sie keine andere Möglichkeit sahen, ihre Bomben am
Ziel zur Explosion zu bringen. Von einer solchen Opferbereitschaft hatte Me2Sam
nur selten gehört. Es wäre gewiss interessant, die Gehirne einiger
dieser Rebellen zu trinken, um zu verstehen, was in ihnen vor sich ging. Das
war wirklich äußerst

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