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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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ungewöhnlich, denn im Allgemeinen war der
Selbsterhaltungstrieb dieser Wesen extrem ausgeprägt.
    Schließlich fiel Me2Sam das pixelige Bild eines rothaarigen Mannes auf.
Er ließ die Aufnahme zurückspulen bis zur fraglichen Stelle und vergrößerte
den Ausschnitt mit der Person.
    Seine Erinnerung hatte Me2Sam nicht getäuscht:
    Dieser Mann war bei dem Überfall auf seinem Schiff dabei gewesen.
    Die Angeli ohne Sto'ra war in Begleitung dieses Rebellen gewesen. Sie hatte
ihn benutzt, um zurückkehren zu können zu den Kit8ril. Leider war
es ihr nicht gelungen, den Mann zu töten. Zusammen mit einigen Begleitern
war er damals entkommen. Aber wenigstens hatte Me2Sam die Angeli retten und
nach Borsai bringen können.
    Von jener Angeli fehlte seit dem Aufstand jegliche Spur. Das Boot kehrte leer
zurück, nachdem sie nicht dem Ruf gefolgt war, zu Me2Sam zu kommen. Da
es keine Verbindung mehr zum Erhabenen Kannya gab, ließ sich nicht gezielt
nachforschen, ob ihr etwas zugestoßen war. Es wäre schon ein unglaublicher
Zufall, Bilder oder eine Information zu entdecken, die Aufschluss über
den Verbleib der Telepathin geben würden. Nicht einmal zu spüren vermochte
Me2Sam sie, obwohl sie noch auf dem Planeten sein musste.
    Das bedeutete, dass die Angeli tot war.
    Ein tragischer Verlust, ihr Gehirn hätte so viel verraten können;
aber noch schlimmer war, dass er nun mit den Schläfern allein sein würde.
Hoffentlich gelang es ihnen nicht, sich aus der Kontrolle zu lösen. Me2Sams
immaterieller Körper zitterte furchtsam.
    Gewohnheitsmäßig begann er, die neuen Daten mit denen abzugleichen,
die er von seiner A0A erhalten hatte. Dabei stieß er auf etwas Interessantes.
    Der rothaarige Mann und die Angeli waren zuvor schon auf Reputus gesichtet worden
und hatten sich dort als Erhabene und Herrlicher Lakai vorgestellt, deren Schiff
havariert war. Schon bald waren sie als Betrüger entlarvt worden und hatten
auf ungeklärte Weise fliehen können. Zurückgeblieben war ihr
Raumer, der allen Versuchen, ihn zu erforschen, widerstanden und sich schließlich
selbst in die Luft gesprengt hatte.
    Der Typ des Schiffs war unbekannt. Natürlich war es weder eines der Angeli
noch das eines anderen Volkes.
    Es war ein fremdes Schiff.
    Im Nexoversum gab es jedoch keine fremden Schiffe.
    Fremde Schiffe gab es nur – außen .
    Es fand sich keine Erinnerung, dass jemals Schiffe von außen ins
Nexoversum vorgedrungen waren seit dem Krieg, der Äonen zurück lag
und beide Seiten nahezu ausgelöscht hatte. Seither waren es nur die Kit8ril
gewesen, die andere Galaxien bereist hatten, um nach Spuren des Feindes zu suchen, seine Hinterlassenschaften zu vernichten oder zu manipulieren und
um den eigenen Herrschaftsbereich auszudehnen. Dabei waren sie nie auf Wesen
getroffen, die Raumschiffe besaßen, mit denen das Nexoversum noch zu Lebzeiten
der Crew hätte erreicht werden können. Aus diesem Grund hatten sich
die Kit8ril stets sicher gefühlt und waren ungestört ihrer Aufgabe nachgegangen.
    Wenn jetzt zufällig oder absichtlich jemand aus einer anderen Galaxie hierher
gelangt war, war es notwendig, die Absichten der Eindringlinge und ihre technischen
Möglichkeiten kennen zu lernen. Vielleicht würden mehr von ihnen kommen
und das musste verhindert werden. Fremde durften nicht im Nexoversum weilen.
    Me2Sam konzentrierte sich erneut auf die Übertragung, die jetzt ein startendes
Schiff zeigte. Es musste jenes sein, das laut einer Meldung die fliehenden Rebellen
barg; und vermutlich den rothaarigen Mann, der zuletzt an all den Orten aufgetaucht
war, an denen die Kit8ril Verluste erlitten hatten. Das konnte kein Zufall sein.
Zweifellos war diese Person die treibende Kraft hinter den jüngsten Aktionen
der Aufständischen.
    Womöglich hatte er auch etwas mit dem Verschwinden oder dem Tod der Angeli
zu tun.
    Die Angeli.
    Sie war anders gewesen als jene ihrer Art, denen Me2Sam bereits begegnet
war. Dies hatte er dem Fehlen des Sto'ra zugeschrieben und der partiellen Amnesie,
unter der die sie auf Grund einer Verletzung litt.
    Das hatte sie ihm erzählt.
    Er hatte keinen Grund gehabt, der Angeli zu misstrauen.
    Plötzlich überkamen Me2Sam Zweifel. Konnte es sein, dass die Angeli
freiwillig mit den Rebellen kollaboriert hatte? Natürlich nur vorübergehend,
weil sie sich nicht an ihre Aufgabe erinnern konnte.
    Oder… Nein, die Überlegung war einfach zu ungeheuerlich.

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