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Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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ihre Hand auf seinem Arm, die ihm Kraft
und Gelassenheit vermittelte, die es ihm erlaubte, sich der Wand und der eisigen
Kälte zuzuwenden, die ihm mit dem Leuchten entgegenschlug.
    Es dauerte ein paar Momente, bis sich seine Augen an das Strahlen, an das grelle
blaue Licht gewöhnt hatten und er erkennen konnte, was sich vor ihm befand.
    »Was ...«
    Glas und Stahl. Ein Anachronismus in dieser Pflanzenwelt, in dieser Bio-Station,
die er, wie die vorherige, als rein organisch empfunden und erfahren hatte.
Und jetzt eine Art Kältekammer die neben einer schweren Stahltür ein
mannsgroßes Fenster zum Gang aufwies und den Blick freigab auf ein Labor.
Auf ein vereistes Labor. Nur einige wenige Gerätschaften standen auf metallenen,
von einer dünnen Eisschicht überzogenen, Tischen. Ein kleines Kästchen
strahlte in einem unheimlichen dunklen Blau und ließ Jason einen Schritt
vom Fenster zurück treten. Am auffälligsten war jedoch eine über
zwei Meter große Röhre, die in die rückwärtige, wiederum
unbehauene Felswand eingelassen war und ebenfalls von einer dünnen Eisschicht
bedeckt war. Nur schemenhaft war eine Gestalt zu erkennen, die sich offenbar
in der Röhre befand.
    Shilla stand bereits an der Stahltür und berührte zwei grau-blaue
Blüten einer Kletterpflanze, die an der rauen Felswand empor rankte.
    » Eine kyrogenische Kammer. Die sollten wir uns vielleicht näher
betrachten. «
    »Es scheint allerdings ziemlich kühl dort drinnen zu sein«, erwiderte
Jason. »Kannst du nicht noch genauere Informationen dazu bekommen?«
    Für einen kurzen Moment war nur ein leises Brummen aus der Kryo-Kammer
zu hören. Selbst in Jasons Kopf herrschte eine eigentümliche Leere,
so lange Shilla mit dem Bio-Computer der Station befasst war. Nervös wischte
Jason sich den Schweiß von der Stirn, leckte die salzige Flüssigkeit
von der Oberlippe und wippte unruhig auf und ab.
    »Können ... sollten ... was kannst du in Erfahrung bringen? ... Shilla?«
    Die Vinizianerin wandte sich ihrem Freund zu und bedachte ihn mit einem besorgten
Blick.
    » Ein paar Schritte wieder gibt es eine Medo-Kammer in der wir die Blutwäsche
durchführen können. Shanti-26 meint, es wäre zeitlich jetzt machbar
und die Vorbereitung laufen bereits. Komm. «
    Shilla drehte sich um und ging zu einem weiteren, dieses Mal mit dichten Ranken
bewachsenen Teil des Ganges, und während sie auf den dichten Pflanzenvorhang
zu lief, schoben sich die Stränge auseinander. Sie gaben den Blick frei
auf eine ähnliche Kammer wie die, die sie durch die Glasscheibe hatten
erkennen können. Nur dass hier alles ... natürlicher aussah und augenscheinlich
auch war. Ähnlich dem Lager im Schiff, befand sich auch hier eine Liege
die mit dichtem Moos bedeckt war. Auf rötlich glänzenden Pilzen bewegten
sich, wie durch eine laue Brise angetrieben, dünne Gräser, an deren
Spitzen Samenkapseln nur darauf zu warten schienen, zu explodieren. Die Wände
waren auch hier mit Gemälden bedeckt, ausschließlich Landschaften,
blühende und gesund aussehende Gegenden, so meisterhaft gemalt, dass Jason
am liebsten in diese Bilder eingestiegen wäre. Eine tiefe Ruhe erfüllte
Jason, er fühlte sich sicher und geborgen und ließ sich nahezu willenlos
von Shilla zu der Liege führen.
    Als hätten sie nur darauf gewartet, schlängelten sich Ranken aus dem
tiefen Moosbett und schoben sich unter die Kleidung Jason. Anders als bei Taisho
wurde der Behandelnde hier nicht gefesselt, nur eine Ranke legte sich über
den Kopf des Mannes und eine gelbe Blüte umschloss kurz darauf dessen Mund
und Nase. Am langsamen Auf und Ab des Brustkorbs erkannte Shilla, dass ihr Freund
eingeschlafen war. Sie berührte nur kurz einige der Blüten um das
Krankenlager herum, erfuhr so von seinem körperlichen Zustand und was Shanti-26
zu tun beabsichtigte.
    Sie schrak zurück, um jedoch sofort wieder den Kontakt zu der künstlichen
Intelligenz zu suchen.
    » Du willst was tun? «, hallte ihre Frage durch die Kommunikationsadern
der Mondstation.

    Er drehte sich auf die Seite. Wärmende Sonnenstrahlen kitzelten seine Nase,
begannen seine Lebensgeister zu wecken, forderten ihn auf die Wunder der Natur
auch diesen Tag erneut zu erleben.
    Träge öffnete er die Augen, bewunderte die weiche von dünnem
Flaum bedeckte Haut seiner Gefährtin. Das sanfte Heben und Senken ihres
Oberkörpers zeigte ihm, dass sie sich noch

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