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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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eingesperrt hatten.
Während das unbekannte Ding an ihm zerrte, versuchte Thorpa verzweifelt,
sich zu befreien und zog mit seiner ganzen Kraft in die entgegen gesetzte Richtung.
    Der Container begann zu wanken, immer mehr und mehr.
    Dann verlor Thorpa sein Gleichgewicht und fiel auf den Rücken. Alle seine
Äste klapperten schmerzhaft aneinander. Bestimmt hatte er bei dem Sturz
das eine oder andere Blatt verloren.
    Der Behälter kippte und landete mit einem dumpfen Geräusch auf den
Laufwurzeln des Pentakka, was ihn aufstöhnen ließ. Heraus purzelten
aus der Öffnung vier oder fünf oder sechs Fidehis. So genau konnte
Thorpa das angesichts des Tentakelwirrwarrs nicht erkennen.
    »Au ... au ... au ... au ...«, jammerten die Fidehis und ringelten
sich umeinander.
    Thorpas Äste waren wieder frei, und er kroch unter dem Container hervor.
Die Erleichterung, dass kein gefräßiges Monster Appetit auf ihn hatte,
machte erst Verblüffung und schließlich Ärger Platz.
    »Was habt ihr denn hier zu suchen?«, fuhr er die Botschafter ungeachtet
ihrer Stellung an. »Ihr seid blinde Passagiere. So etwas bestraft das Raumcorps
mit Verlassen des Schiffs ohne Schutzanzug.« Sein Zorn wuchs noch immer.
    »Nein ... Wir sind nicht blind ... die Zeremonie durchführen ... und
wir wollten mit ... sondern sehen bestens ... doch man hat bloß dem Septimus
erlaubt ... wir stören nicht ... bitte nicht ins All werfen ... an Bord
gehen zu dürfen ... neue Freunde finden ... wir wollen bloß dabei
sein ... mit allen ... Kontakt aufnehmen mit den Lediri ...«
    »Halt!«, brüllte Thorpa, um den Wortschwall zu unterbrechen.
»Stopp! Seid still!«
    Verschüchtert klammerten sich die Fidehis aneinander. Aber sie waren ruhig.
    »Schon besser«, bemerkte Thorpa. »Also, wenn ich das richtig
verstanden habe, bin ich von euch herein gelegt worden. Ihr habt euch im Container
versteckt, um an Bord zu gelangen.«
    »Und Sie sollten jeden Tag ... frisches Wasser nachfüllen«, erklang
der Chor vorwurfsvoll. »Nicht jeden zweiten ... wir waren so lange eingesperrt
... unsere armen Tentakel ... armen Tentakel ... sind ganz geknickt ... geknickt
...«
    »Mund halten! Selber schuld. Vielleicht hätte ich den Container vor
lauter Arbeit ganz vergessen. Was wäre dann aus euch geworden? Irgendwann
hätte ich das Ding in der Annahme, da wäre bloß noch fauliges
Gemüse drin, in den Konverter geworfen. Habt ihr nicht daran gedacht, was
bei eurem blödsinnigen Plan alles schief hätte gehen können?«
    Die Fidehis zitterten und wimmerten. »Es tut uns Leid ... wir waren so
dumm ..., dabei wollten wir keinen Ärger machen ..., sondern nur mitfliegen
... Ist unser Freund Thorpa böse?«
    »Und wie!«, fauchte Thorpa. »Aber Captain Sentenza wird noch
viel böser sein.«
    »Oh ... nein ... Wir wollen nicht ... in den Weltraum geworfen werden ...
Bitte nicht ...!«
    »Das hättet ihr euch vorher überlegen sollen.«
    »Können wir nicht ... hier bleiben ... heimlich ... Wir stören
bestimmt nicht ... bestimmt nicht ... Ehrenwort!« Aus großen, runden
Augen blickten ihn die Fidehis flehend an.
    »Was euer Ehrenwort wert ist, das sehe ich ja gerade.« Langsam beruhigte
sich Thorpa wieder. »Ich muss euch melden. Das ist Vorschrift.«
    Wieder fingen die Tentakelwesen zu seufzen und zu jammern an.
    Thorpa kannte kein Mitleid. Sollten sie ruhig ein wenig Angst haben. Das hatten
sie verdient, jawohl! Früh genug würden sie schon merken, dass man
sie natürlich nicht aus der Schleuse stoßen würde. Schade um
den Schlücktang ... Allerdings war Thorpa der Appetit für den Moment
vergangen.
    Er hinkte zum Terminal zurück und aktivierte die Sprechverbindung zur Brücke.
    An'tas schmales Gesicht erschien auf dem Monitor. Falls sie über Thorpas
Anruf überrascht war, ließ sie es sich nicht anmerken. »Was
kann ich für Sie tun, Thorpa?«
    »Ich habe dem Captain eine Meldung zu machen.«
    »Der Captain ist im Moment nicht zu sprechen. Ich würde seine Ruhe
ungern stören.«
    »Es ist aber wichtig«, platzte Thorpa heraus. »Was ist mit Chief
DiMersi?«
    »Dito. Sie müssen sich schon mit mir begnügen. Wenn Sie etwas
zu sagen haben, dann schießen Sie los – ansonsten lassen Sie es bleiben.
Ich habe Wichtigeres zu tun, als mit Ihnen über Kompetenzen zu diskutieren.«

    An'ta war davon überzeugt, dass sie nie darüber hinweg kommen würde,
dass sie als erfahrene Kapitänin und

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