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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Bergungsspezialistin lediglich die
Nummer Drei hinter Sonja DiMersi war und bleiben würde, solange ihr Vertrag
mit dem Raumcorps bestand. Captain Sentenza hatte es ihr mehrfach zu erklären
versucht: Erfahrung und Können allein zählten nicht, auch die Dienstjahre
an Bord und natürlich die persönliche Meinung des Vorgesetzten flossen
bei solchen Entscheidungen mit ein. Dass sie eine Grey war, hatte selbstverständlich
nichts damit zu tun ... Es war eine Hackordnung, die nicht auf Logik, sondern
bedauerlicherweise auf Emotionen beruhte.
    Als ebenso erniedrigend empfand sie es, in einem zierlichen, extrem weiblichen Körper wiederhergestellt worden zu sein. Sie vermisste ihre stämmige,
Muskel bepackte Statur, die wesentlich geeigneter war für die Ausübung
ihres Berufs als diese grazile Gestalt. Nun war sie in dieser zerbrechlichen,
für richtige Arbeiten untauglichen Form gefangen – bis zum nächsten
Mal. Auf Menschen wirkte er reizvoll. Selbst Captain Sentenza war nicht gänzlich
immun gegenüber ihrem neuen Erscheinungsbild. Ob ihretwegen manches Mal
der Haussegen schief hing zwischen ihm und DiMersi? An'ta gestand sich ein,
dass sie so gehässig war, es zu wünschen ... Leider hatte ihr auch
dieses angepasste Aussehen nicht geholfen, die Position zu erlangen, die sie
anstrebte.
    Für die Grey war An'ta ein Werkzeug, das eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen
hatte. Allerdings hatte man sich mehr von den genetischen Manipulationen erhofft,
die an ihr vollzogen worden waren.
    Die Ikarus war ein Ort, an dem sie viele nützliche Informationen
sammeln konnte, doch leider war sie nicht Sentenzas Vertraute; ein geschätztes
Besatzungsmitglied ja, aber nicht mehr und nicht weniger.
    Ihre Körperchemie war pures Gift für die Outsider. Doch der Feind
kämpfte nicht Mann gegen Mann, sondern verschanzte sich an Bord seiner
überlegenen Schiffe oder sandte Handlanger aus.
    Tatsächlich war sie eine stumpfe Waffe, und das schmerzte ebenfalls.
    Trotzdem versah An'ta ihren Dienst pflichtbewusst. Niemand sollte ihr Versäumnisse
oder Subordination nachsagen können. Insgeheim jedoch träumte sie
davon, dass der Krieg gegen die Outsider eines Tages vorbei sein und sie ihre
Freiheit wiedererlangen würde. Emsig sparte sie, was von ihrem Lohn, der
weitgehend zur Tilgung ihrer Schulden beim Corps verwandt wurde, übrig
blieb, um sich dann ein neues Schiff kaufen und für sich selbst arbeiten
zu können. Ob sie das noch in diesem Körper erleben würde?
    Ungeduldig blickte An'ta auf, als Thorpa in die Zentrale trippelte, gefolgt
von einem Knäuel Fidehis, die mit hängenden Tentakeln einen wahrlich
geknickten Eindruck machten. Hin und wieder blinzelte es feucht und Mitleid
heischend unter faltigen Nickhäuten hervor in An'tas Richtung.
    Streng sagte sie: »So, Sie sind also die Botschafter Trax 1 bis 6. Können
Sie sich ausweisen?«
    »Natürlich ... Sie brauchen nur ... unsere Individualdaten ... mit
einem Scanner zu erfassen ... und mit den gespeicherten Informationen ... zu
vergleichen«, antwortete der Chor.
    »Wie bedauerlich, dass ihre Daten lediglich auf Vortex Outpost und nicht
auf der Ikarus gespeichert sind. Ein Funkspruch wäre zu lange unterwegs
und würde nur den Feind auf unsere Spur locken. Wie soll ich nun Ihre Identität
überprüfen? Sie könnten Spione der Outsider sein.«
    »Nicht in den Weltraum werfen ...«, wimmerten die Fidehis prompt.
    »Richtig«, fuhr An'ta fort und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass
Weenderveen und Trooid interessiert der Unterhaltung lauschten. »Das ist
die übliche Strafe für blinde Passagiere. Ich sollte sie unverzüglich
vollstrecken.«
    »Bitte ... nicht ... Wir sind keine Outsider-Spione ... sondern harmlose
Fidehis ... und können sehr gut sehen ... Wir tun nichts Böses ...
Wir helfen ... arbeiten ... können aufräumen ... Roboter reparieren
... Klo putzen ... schießen –«
    »Kochen?«, fragte Thorpa.
    »Sicher ...«, riefen die Fidehis dankbar für die unerwartete
Hilfe, die sie sogleich auf eine milde Strafe hoffen ließ. »Wir kochen
... backen ... alles ... alles ... alles ... Wo ist die Küche?«
    »Nicht so schnell.« An'ta bekam einen Tentakel zu fassen. »Noch
ist nicht geklärt, ob Sie wirklich sind, wer Sie zu sein vorgeben. Außerdem
hat Captain Sentenza das letzte Wort, was Ihr Strafmaß betrifft.«
    »Captain Sentenza kennt uns ... und wird für uns bürgen

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