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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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keine Fragen gestellt hatte. Für
ihn hatte sogleich festgestanden, dass Cornelius der Rädelsführer
war. Was veranlasste ihn zu dieser Annahme? Was wusste er über diesen Mann?
Als Rod es ihr hatte erzählen wollen, war Lear aufgetaucht, und später
hatte sie vergessen, danach zu fragen.
    Die Fidehis kauerten eingeschüchtert hinter dem Rücken ihres Kollegen.
Sie hielten sich mit ihren Tentakeln eng umschlungen und wagten nicht einmal
zu wimmern. Einige Greifarme hatten sie in die Kleidung des Septimus gekrallt,
und es war nicht ganz ersichtlich, ob die Fidehis den Botschafter als Schutzschild
vor sich halten wollten oder sich in Bereitschaft befanden, ihn aus der Gefahrenzone
zu ziehen, sollte Sentenza gar explodieren.
    Pakcheon saß auf der Tischkante mit versteinerter Miene. Ihm war nicht
anzusehen, was er über Sentenzas Strafpredigt dachte und ob er plante,
zu Gunsten von Cornelius zu sprechen.
    Thorpa zappelte unruhig auf seinem sattelähnlichen Spezialstuhl und hielt
einen Beutel umklammert. Offenbar wäre auch er in diesem Moment lieber
ganz woanders, um die Schimpfkanonade nicht anhören zu müssen und
die leckeren Snacks zu probieren, die irgendjemand aus Anandes Team ihm zugesteckt
haben mochte ...
    Der Septimus ließ die Tirade über sich ergehen, ohne mit der Wimper
zu zucken. Als Sentenza schließlich Luft holen musste, fragte Cornelius
schlicht:
    »Sind Sie jetzt fertig? Die Botschafter Trax 1 – 6 handelten auf meine
Anweisung, also wird es genügen, wenn Sie gegen mich ein Disziplinarverfahren
anstrengen. Da dies jedoch bis zu unserer Rückkehr nach Vortex Outpost
warten muss, schlage ich vor, dass wir weiter machen, wie geplant. Der Unbekannte
wird nicht ruhen, bis er sein Ziel erreicht hat oder wir ihn gefasst haben.
Und Letzteres ist mir bedeutend lieber.«
    Sentenza knirschte mit den Zähnen. »Ich hätte es mir denken müssen,
dass es keine gute Idee war, Sie in diese Sache zu verwickeln. Tatsächlich
bleibt uns jetzt gar nichts anderes übrig, als an ihrem wahnwitzigen Vorhaben
festzuhalten. Und Sie stecken auch schon viel zu tief mit drin, als dass sie
jetzt noch aussteigen könnten, selbst wenn sie es wollten. Wissen Sie,
welche diplomatischen Verwicklungen auf uns zukommen werden, wenn Ihnen etwas
zustößt?«
    »Ich kann mir auch den Hals brechen, weil ich aus dem Bett falle.«
    Cornelius zuckte mit den Schultern. »Für den Augenblick sollte das
Ihre geringste Sorge sein. Wir sind auf Sumire-A, nicht auf Vortex Outpost,
und wenn der Mörder diese Mission zum Scheitern bringt, ist es vielleicht
völlig egal, ob die Conföderation Anitalle im Anschluss einen neuen
Botschafter braucht.«
    »Wie konnten Sie das zulassen?«, wandte sich Sentenza noch immer wütend
an Pakcheon. »Dass ausgerechnet ein auf Sicherheit bedachter Vizianer sich
auf so etwas Verrücktes einlässt ...«
    Auf Sicherheit bedacht klang ganz schön gehässig, fand Sonja.
Es sah Rod gar nicht ähnlich, das Klischeebild, das er sich von einem nicht
näher bekannten Volk gemacht hatte, auf eine Einzelperson zu übertragen.
Schon Shilla war stets bereit gewesen, Kopf und Kragen für ihren Partner
– und andere – zu riskieren, und Pakcheon schien in dieser Hinsicht
keine Ausnahme zu bilden.
    Sonja erinnerte sich an die Szene im Flur, als die beiden Männer beieinander
gestanden und vertraulich miteinander geredet hatten. Cornelius schien sich
dessen nicht bewusst zu sein, aber wenn sie sich allein wähnten, kommunizierte
er mit Pakcheon fast ausschließlich gedanklich. Ob der Umstand, dass sie
unter den Leuten von der Ikarus und der Paracelsus Außenseiter
waren, dazu geführt hatte, dass sie so schnell Freundschaft schlossen?
Zweifellos gab es noch weitere Gründe.
    »Ich habe kein Problem damit«, sagte Pakcheon, »und wo ist man
schon wirklich sicher? Nebenbei, die Idee stammte von mir. Die Botschafter waren
lediglich so freundlich zu kooperieren. Somit habe ich die Schelte verdient.«
    Sonja war überzeugt, dass Rod gleich platzen würde. Ohne es ausgesprochen
zu haben, hatte der Vizianer ihn dafür gerügt, dass er es versäumt
hatte, die genauen Umstände in Erfahrung zu bringen. Mit Sicherheit hätte
Rod Pakcheon gegenüber einen anderen Ton angeschlagen ...
    Rod war den Tanz auf dem diplomatischen Parkett noch immer nicht gewöhnt,
und mehr als einmal hatte er in der Vergangenheit einem hohen Tier empfindlich

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