Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
die Tür, als sie näher trat, und Lear kam ihr entgegen.
    Sonja stutzte. Sie hatte gar nicht gesehen, dass Lear dort hinein gegangen war.
Aber das war nur eines der vielen Rätsel, welche den mysteriösen Alien
umgaben.
    Sie fröstelte beim Anblick des in wallende Gewänder gehüllten
Wesens. Lear hatte sich in der Vergangenheit nicht gerade durch einen besonders
herzlichen Umgang mit den Bewohnern der Galaxis, die er zu beschützen vorgab,
ausgezeichnet. Nach der Gleichgültigkeit, mit der er das Schicksal der
Lediri abgetan hatte, war Sonjas Achtung vor Lear auf einem Tiefstand gewesen.
Roderick jedoch hatte sie vor allzu impulsiven Äußerungen gegenüber
dem Alien gewarnt. Man konnte nie wissen, wie Lear reagierte und ob man ihn
nicht später doch noch einmal brauchte.
    »Guten Tag, Lear«, beeilte sie sich zu sagen.
    Das fremdartige Wesen schien in seine eigenen Gedanken vertieft gewesen zu sein,
doch als Sonja ihn ansprach, antwortete er ihr prompt. »Chief DiMersi.
Der Planet, auf dessen Eigenrotation sich diese willkürlich von Menschen
definierte Zeiteinheit bezieht, ist weit weg. Für Vortex Outpost ist der
Begriff ›Tag‹ damit völlig irrelevant.«
    Sonja stutzte. Die seltsame Ausdrucksweise des hoch entwickelten Wesens gab
ihr und den anderen Bewohnern von Vortex Outpost zuweilen Rätsel auf. »Äh,
ja. Natürlich.«
    Sie wandte sich zum Gehen, doch plötzlich griff Lear nach ihrem Arm und
hielt sie fest. »Was mit Ihrem Raumschiff geschehen ist, ist jedoch für
uns alle von höchster Relevanz.«
    Sonja lief ein Schauer über den Rücken. »Warum? Stimmt etwas
nicht mit der Ikarus ?«
    Lear schien einen Moment in sich hinein zu horchen. »Mit Ihrem Schiff ist
alles in Ordnung. Es ist jetzt außer Gefahr.«
    Die Ingenieurin wechselte die Farbe. Wovon redete Lear da? War das Schiff etwa
gefährdet gewesen? Was war passiert?
    »Die Crew hingegen«, fuhr Lear nachdenklich fort, »nun, das ist
ein anderes Thema.«
    In Sonjas Hinterkopf schrillten Alarmglocken. »Die Crew ... ist Rod etwas
passiert?«, stieß sie hervor.
    Lear sah an ihr vorbei, als habe er ihre Frage nicht gehört. Sein Blick
schien in weite Ferne zu schweifen. Er ließ ihren Arm los und schien ihre
Anwesenheit schon wieder vergessen zu haben.
    Sonja jedoch war keine Frau, die sich so ohne weiteres ignorieren ließ,
noch nicht einmal von einem höher entwickelten Wesen wie Lear. Sie packte
ihn bei den Schultern und drehte ihn zu sich herum. »Was ist mit Rod und
den anderen? Ist der Ikarus etwas zugestoßen?«
    Lear setzte sich nicht gegen den physischen Kontakt zur Wehr, doch plötzlich
griff Sonja ins Leere, als das Wesen sich unter ihren Fingern in Luft aufzulösen
schien. Während sie noch verblüfft auf ihre leeren Hände starrte,
hörte sie Lears Stimme hinter sich: »Unterlassen Sie das, Chief.«
    Sie wirbelte herum und sah Lear fest in die Augen. »Ich habe Sie etwas
gefragt, Lear! Was ist mit Rod und der Ikarus ?«
    Lear wich ihrem Blick aus. »Es scheint ein Problem zu geben. Aber damit
müssen Ihre Freunde fertig werden. Wenn nicht, sind wir verloren. Ich wünschte,
ich könnte helfen ...«
    Sonja stand da wie vom Donner gerührt. In ihren Augen schimmerten Tränen,
und ihre Hände streichelten unbewusst immer wieder über ihren runden
Bauch.
    Lear ließ sie einfach stehen und verschwand, ohne ihr weitere Beachtung
zu schenken.

    Danilo Tesmer ließ ratlos den Kopf hängen. »Nichts, Captain.
Absolut nichts.« Er schwenkte seinen Sessel herum und wandte sich von dem
nutzlos gewordenen Kontrollpult der Kommunikationsanlage ab. »Tut mir aufrichtig
leid.«
    Sentenza zuckte mit den Achseln. »Schon gut, Mister Tesmer. Es war ja nur
ein Versuch.«
    Tesmer schluckte seine Antwort hinunter. Er hatte bereits mehrmals darauf hingewiesen,
dass sowohl das Funkgerät als auch die Radaranlage keinerlei Lebenszeichen
mehr von sich gaben. Nichts deutete darauf hin, dass dort draußen jemand
war. Es kam dem Söldner fast so vor, als seien der Captain, Professor Mandau
und er selbst die einzigen Menschen im Universum – und wenn Mandaus obskure
Theorie, dass sie sich in einem winzigen Paralleluniversum befanden, zutraf,
dann entsprach das ja auch der Wahrheit.
    Sentenza schien jedoch kein Mann zu sein, der leicht aufgab, musste Tesmer anerkennend
einräumen. Der Captain des Rettungskreuzers ließ nichts unversucht,
um mit seinem Schiff und den

Weitere Kostenlose Bücher