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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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strahlte ihn an.
    Das Wasser floss über den Rand des Kübels. Einige Tropfen des Getränks
schwappten auf den Tisch. Zwei eng beschriebene Blätter rieselten auf den
Boden, gefolgt von einem kleinen Kästchen, das mit einem Klacken aufschlug.
Frustriert betrachtete der Fidehi das Malheur.
    »Vielleicht sollten Sie eines nach dem anderen machen und nicht alles gleichzeitig«,
schlug Cornelius vor und hob die Papiere und das Kästchen auf. Das Behältnis
aus Plastik wies einen winzigen Sprung auf.
    »Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, was ich zuerst tun sollte«,
entschuldigte sich Trax 4, »aber Sie haben natürlich Recht.«
Er setzte die leere Kanne ab.
    Ein Knopfdruck rief einen kleinen Reinigungsroboter herbei, der erst die Feuchtigkeit
vom Tisch saugte und die klebrige Stelle mit einem Lappen blank polierte, dann
diesen Vorgang am Boden wiederholte.
    »Befindet sich Pakcheon noch in einer Besprechung?«, erkundigte sich
Cornelius.
    »Ja, aber er wird Sie gleich empfangen. Nehmen Sie doch bitte Platz. Kann
ich Ihnen etwas anbieten? Whisky? Oder -«
    »Danke.« Cornelius machte eine ablehnende Geste und blieb stehen.
Er wandte seine Aufmerksamkeit den Holografien zu. Was erwartet mich, dass
mir Trax 4 ausgerechnet einen Whisky anbietet? Er weiß, dass ich nicht
trinke. »Das ist M-Cavet, nicht wahr?«
    Trax 4 kam hinter seinem Schreibtisch hervor und trat an Cornelius' Seite. Begeisterung
schwang in seiner Stimme mit, als er fragte: »Woher wissen Sie das? Waren
Sie schon dort? Sie wussten auch, dass ich Trax 4 bin. Die wenigsten Nicht-Fidehis
können uns voneinander unterscheiden.«
    Cornelius entschied sich dafür, nur die Hälfte der Fragen zu beantworten.
    »Nein, ich hatte noch nicht das Vergnügen, Ihre Heimat besuchen zu
dürfen. M-Cavet hätte mein nächster Posten sein sollen, wäre
ich nicht plötzlich befördert und wegen der Outsider-Krise nach Vortex
Outpost gesandt worden. Um mich auf meine Aufgabe vorzubereiten, hatte ich
Informationen über M-Cavet eingeholt. Darum war ich in der Lage, die abgebildeten
Motive korrekt zuzuordnen.«
    Dass er Trax 4 mit dem richtigen Namen hatte ansprechen können, lag daran,
dass Pakcheon Cornelius verraten hatte, welches Mitglied das Botschafter-Kollektiv
vorübergehend verlassen hatte. Es würde gewiss nicht schaden, dieses
kleine Detail zu verschweigen, wenn sich auf so einfache Weise das Wohlwollen
von Trax 4 gewinnen ließ. Ein vages Gefühl sagte Cornelius, dass
er dieses vielleicht noch würde brauchen können, denn die Unterredung
mit Pakcheon mochte vielleicht nicht das gewünschte Resultat bringen.
    »Wie schade!«, erwiderte Trax 4. »Ich hoffe, dass Sie bald die
Gelegenheit haben werden M-Cavet zu besuchen. Wir werden dann ein großes
Fest veranstalten und mit Ihnen die Zeremonie der Freundschaft feiern und ...«
    »Ich freue mich schon darauf«, log Cornelius, der sich auch Detailwissen
über die Zeremonie angelesen hatte. »Sagen Sie, Trax 4, wie gefällt
es Ihnen, für Pakcheon zu arbeiten?«
    »Sehr, sehr gut. Er ist ein so liebenswürdiger Mensch.«
    »Wie kommt es eigentlich, dass Sie sich von Ihren Kollegen getrennt haben
und -«
    »Genau dasselbe hat auch Captain Sentenza gefragt«, fiel Trax 4 ihm
ins Wort. »Ist das denn wirklich so ungewöhnlich, wenn man einem Freund
helfen will? Sie hätten das doch auch für Pakcheon getan, wenn er
Sie darum gebeten hätte. Nur wären dann die Vertreter anderer Völker
furchtbar wütend geworden, weil jeder geglaubt hätte, die Konföderation
Anitalle bekäme Vorteile eingeräumt. Aber keiner ist auf die Fidehis
eifersüchtig. Wir spielen keine große Rolle innerhalb der galaktischen
Politik, und folglich nimmt uns keiner ernst oder sieht gar eine Bedrohung der
eigenen Interessen darin, wenn uns – eventuell – im Gegenzug eine
klitzekleine Gefälligkeit erwiesen würde.«
    Cornelius war für einen Moment sprachlos. Zu gern hätte er Trax 4
gesagt, dass er sich irrte und die Fidehis dasselbe Ansehen genossen wie die
übrigen Völker, die sich vereinigt hatten, um gegen die Outsider zu
kämpfen. Allerdings war Cornelius klar, dass er das nicht konnte, denn
es stimmte, dass die Fidehis weitgehend ignoriert wurden. Sie verfügten
weder über eine große Flotte, noch zählten sie zu den großen
Wirtschaftsmächten. M-Cavet war der vierte Planet der abgelegenen Sonne
Esch-Rieber, die nicht einmal Welten mit

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