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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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begehrten Rohstoffen oder einer nützlichen
Flora und Fauna hervor gebracht hatte.
    »Es tut mir Leid«, war alles, was Cornelius leise entgegnen konnte.
Er nahm die Brille ab und rieb mit seinem Taschentuch die Gläser, nicht
weil sie es nötig hatten, sondern weil er seine Betroffenheit überspielen
wollte.
    Trax 4 tätschelte ihn tröstend mit allen Tentakeln. »Das braucht
es nicht. Sie sind anders. Auch Pakcheon ist anders. Es sollte kein Vorwurf
an Sie beide sein. Außerdem hat es auch Vorteile, wenn man unterschätzt
wird. Man erfährt Dinge und gelangt an Orte, die nicht jedem zugänglich
sind. Denken Sie daran ...«
    Verblüfft blickte Cornelius Trax 4 nach, dessen letzte Worte in einem unverständlichen
Murmeln untergingen, als er sich zurück an seinen Platz begab und die darauf
liegenden Arbeitsmittel hektisch zu ordnen begann, obwohl sie ausnahmslos an
ihrem Platz lagen.
    Gern hätte Cornelius Trax 4 gefragt, ob ihm an Pakcheon etwas merkwürdig
vorkam, doch Cornelius mochte nicht hinter dem Rücken des Freundes über
ihn reden. Außerdem würde er selbst gleich Gelegenheit haben, mit
Pakcheon zu sprechen. Was ist mit Trax 4 los? Er wirkt ... etwas konfus.
Was weiß er, das er mir nicht sagen will? Bemitleidet er mich etwa?
    Cornelius biss sich auf die Unterlippe und betrachtete weiter die Bilder,
doch noch bevor er sich dem vierten widmen konnte, öffnete sich die andere
Tür, hinter der sich Pakcheons Zimmer befand.
    Weniger aus Neugierde, wer mit dem Vizianer gerade verhandelt hatte, denn aus
Höflichkeit drehte sich Cornelius um. Es gelang ihm, eine neutrale Miene
zu bewahren, obgleich es in ihm zu brodeln begann.
    Kayn Detria grinste ihn an. » Septimus .«
    Schon wie der Dicke den Titel aussprach, den er sich selbst unverschämterweise
angeeignet hatte – nein: den die Anhänger der Separatisten einem der
ihren verliehen hatten, um die Zentralwelt zu verhöhnen, war eine Beleidigung.
Cornelius tat, als bemerke er die Provokation nicht.
    »Detria«, erwiderte er knapp, ohne den Titel zu nennen.
    Das Grinsen des Mannes wurde nur noch impertinenter, als er sich abwandte und
das Zimmer verließ.
    »Ich grüße Sie, Septimus.«
    Die dunkle Stimme Pakcheons, die nur in seinem und vielleicht auch in dem Kopf
von Trax 4 erklang, löste Cornelius' Erstarrung. Er neigte leicht den Kopf.
Sein Herz schlug schneller, und das nicht nur, weil der Duft nach Vanille und
Sandelholz, der von dem Vizianer ausging, starke Pheromone transportierte. »Ich
danke Ihnen, dass Sie mich empfangen, Pakcheon.«
    »Bitte.«
    Cornelius betrat Pakcheons Arbeitsraum und ließ sich in einen der Sessel
sinken. Er war noch warm. Zweifellos hatte sich Detria hier zuvor im wahrsten
Sinne des Wortes breit gemacht. Auch wenn der Dicke gewiss keine Killer-Viren
auf den Sitzmöbeln hinterließ, so war es Cornelius unangenehm, das
zu berühren, was sein politischer Gegenspieler nur einen Moment vor ihn
angefasst hatte. Ob Xenophobie ansteckend ist?
    Ein kleiner Tisch trennte Cornelius von dem Telepathen, der ihm gegenüber
Platz nahm, sich bequem zurücklehnte und die langen Beine übereinander
schlug. Cornelius verschränkte die Finger, um zu verhindern, dass er an
seiner Kleidung herumzupfte, den Sitz der Brille unnötigerweise korrigierte
oder mit sonst etwas spielte, wodurch er seine Aufregung preisgegeben hätte.
Es enttäuschte ihn tatsächlich, dass Pakcheon nicht wie sonst die
körperliche Nähe zu ihm suchte und Anzüglichkeiten und Scherze
zum Besten gab, auf die Cornelius selten die passende Antwort wusste.
    Das war nicht gut.
    »Nun?«, erkundigte sich Pakcheon. »Weshalb wünschen Sie,
mich zu sprechen? Oder möchten Sie mit Small Talk beginnen, bevor wir uns
dem Wesentlichen widmen?«
    Das war ganz und gar nicht gut.
    Die emotionslosen Worte nahmen Cornelius den Wind aus den Segeln und ließen
ihn die vorbereitete Rede vergessen. Von wegen dienstliches Gespräch! Fassungslos starrte er Pakcheon an. »Als ob Sie nicht wüssten,
weshalb ich hier bin.«
    »Woher? Ich spioniere nicht in den Gedanken anderer. Das sollten Sie wissen.«
    »Warum, Pakcheon? Wollen Sie mich auf die Probe stellen? Habe ich Sie verärgert?
Ich dachte, wir wären Freunde. Falls ich Sie gekränkt habe, sagen
Sie mir, was mein Fehler war. Ich entschuldige mich und werde es nicht wieder
tun. Oder wurde Ihnen verboten, mit mir befreundet zu sein? Wenn ja, aus welchem

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