Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
verscheißert vor?«
    Sentenza merkte, dass sich Detria, nachdem er einmal damit begonnen hatte, den
ganzen Frust von der Seele redete, der sich über Jahre hinweg aufgestaut
hatte. Allerdings handelte es sich bei den Schilderungen um seine sehr persönliche
Sichtweise und nicht um reine Fakten. Detria beschrieb einen Cornelius, von
dem er sich im Laufe der Zeit ein Bild geformt hatte, das nur negativ sein konnte.
In Wirklichkeit hatte es der Septimus ganz sicher nicht so leicht gehabt, wie
Detria glaubte, und auch wenn Cornelius von sich selber sagte, dass er unerwartet
und zu schnell befördert worden sei, so war dies ein Understatement, denn
Sentenza kannte auch einen Teil der geheimen Akten, deren Inhalte diese
frühe Berufung durchaus legitimierten.
    »Cornelius kam zwei Jahre nach mir auf die Akademie. Er hat mich nie auch
nur eines Blickes gewürdigt. Dann übersprang er zweimal eine Klasse
und machte mit mir zusammen den Abschluss. Was er auch anpackte, er hat immer
alles ohne Anstrengung geschafft. Selbst wenn er mal einen Misserfolg einstecken
musste, er ging unbeschadet daraus hervor und stieg gar noch höher –
wie ein Phoenix aus der Asche. Bis sich unsere Wege trennten, hatten wir nicht
mehr als zwei, drei Worte miteinander gewechselt. Verstehen Sie, so einen Kerl
kann man nur hassen.«
    »Und darum genießen Sie die aktuelle Situation?«, vergewisserte
sich Sentenza.
    Für eine Weile starrte Detria stumm vor sich hin. »Ich hatte geglaubt,
ich würde es genießen, wenn ich Zeuge sein dürfte, wie Cornelius
einmal richtig abstürzt und dann nicht gleich wieder aufsteht. Aber nein,
es verschafft mir keine Befriedigung, ihn so zu sehen. Die Vergangenheit lässt
sich schließlich nicht ändern. Und die Gegenwart und Zukunft ...«
Er zuckte mit den Schultern. »Cornelius ist ein Scheißkerl. Aber
brillant. Integer. Mutig. Kein bisschen arrogant. Er weiß gar nicht, was
er anderen antut, die den Vergleich mit ihm antreten müssen. Und Leute
wie er werden einfach gebraucht.« Detria biss sich auf die Lippen. »Was
auch immer er sagte, die Ohrfeige war nicht nötig. Pakcheon ist zu weit
gegangen.«
    »Haben Sie eine Vermutung, weshalb Pakcheon ... überreagierte?«,
lenkte Sentenza das Gespräch in die von ihm gewünschte Richtung.
    »Überhaupt keine.« Erschöpft strich sich Detria über
die Stirn. »Mir ist schon klar, was Sie hören wollen, Captain. Cornelius.
Es geht immer um Cornelius ... Pakcheon hat allerdings nie über
ihn gesprochen.«
    »Sie irren. Es geht nicht um Cornelius sondern um die Outsider. Und in
diesem Zusammenhang auch um Pakcheon. Ist Ihnen an ihm etwas aufgefallen?«
    »Was sollte mir an ihm auffallen? Ich habe ihn erst vor wenigen Tagen kennen
gelernt und weiß nicht, wie er früher war. Zumindest mir und
offenbar den anderen Gesandten gegenüber benimmt er sich äußerst
korrekt. Wenn es wirklich nicht um Cornelius geht, inwiefern soll Pakcheons
Verhalten dann ... Moment ... Wollen Sie etwa andeuten -«
    Sentenza seufzte. »Nein, das will ich nicht. Ich mache mir nur Gedanken,
und diese können zuweilen die eigentümlichsten Richtungen einschlagen.«
    »Ich bezweifle, dass Pakcheon zu den Outsidern übergelaufen ist. Wäre
dies der Fall, würde er sich gewiss unauffällig benehmen und nicht
noch lautstark rufen: Hallo, schaut alle her, ich bin ein Spion! Meinen
Sie nicht auch, hier wäre längst die Hölle los, wenn die Vizianer
mit ihren Geisteskräften angreifen würden? Seine viel zitierte Veränderung,
die ich natürlich nicht beurteilen kann, muss einen anderen Hintergrund
haben, aber ich weiß nicht, was es sein könnte.«
    Leise begann Sentenza zu lachen. Detria war Cornelius ähnlicher, als beide
Männer ahnten. Wann würden sie das wohl selber merken?
    Der untersetze Mann verzog das Gesicht. »Was ist so lustig? Ist mir gerade
eine zweite Nase gewachsen?«
    »Verzeihen Sie, aber Ihr ungeliebter Kollege sagte genau dasselbe. Pakcheon
hat wirklich viele Fürsprecher. Wie kommt das? Ist er so überzeugend
und Vertrauen erweckend oder ...«
    »Oder?«
    »Oder manipuliert er uns alle?«
    »Sagen Sie es mir. Sie kennen ihn länger.«
    »Aber nicht unbedingt besser.« Sentenza seufzte. »Ich kann und
möchte auch nicht glauben, dass sein Verhalten etwas mit den Outsidern
zu tun hat, aber ich brauche Beweise, um es ausschließen zu können.
Feindliche Agenten haben unsere Reihen oft

Weitere Kostenlose Bücher