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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Beobachtungsposten, um sich
nicht zu verraten.
    Bisher hatte sich das Befürchtete nicht ereignet – zum Glück.
Allerdings wurde Cornelius mit jeder Stunde, die ohne besondere Vorkommnisse
verstrich, immer nervöser. Es musste einfach etwas passieren, bevor
die letzten Anwesenden Vortex Outpost verließen. Oder hatte er
sich so geirrt? War alles ganz anders, als er und Sentenza angenommen hatten?
Flüchtig überlegte er, mit dem Captain zu sprechen, verwarf die Idee
jedoch gleich wieder. Was hätte er Sentenza erzählen sollen? Dass
er Gespenster – nein: Outsider sah?
    Noch lieber hätte Cornelius Pakcheon in einen abgelegenen Raum gezerrt
und dort festgehalten, bis er die Wahrheit kannte. Aber das funktionierte leider
nicht.
    Warum nur ist alles so schrecklich kompliziert?
    Seit Cornelius und das Botschafter-Kollektiv Pakcheon bespitzelten, hatten
sie nichts Wesentliches herausgefunden. In seinem mittlerweile geräumten
Büro empfing der Vizianer weiterhin Besucher. Er stellte sich, weil die
Kantine geschlossen war, wie alle anderen in die Schlange vor den Speise-Automaten
und nahm seine Ration Gärschleim , wie die Crew von Vortex Outpost die geschmacklose Nährbreimasse nannte – nicht grundlos, wie Cornelius
feststellen musste, bis sich sein Magen allmählich an das widerliche Zeug
zu gewöhnen begann –, in Empfang und verzehrte es, ohne die Miene
zu verziehen. Pakcheon unterhielt sich mit den anderen Wartenden und aß
in Gesellschaft. Mehr oder minder ausgedehnte Spaziergänge, denn es gab
keinerlei Freizeitprogramm mehr, führten ihn in die verschiedenen Bereiche
der Station, soweit sie zugänglich waren. Und Detria war natürlich
immer wieder an seiner Seite zu sehen.
    Es fiel Cornelius auf, dass sich Pakcheon von jenem abgeriegelten Sektor fern
hielt, wo die größten Koryphäen auf ihren Gebieten gemeinsam
mit einer Gruppe humanoider Movatoren an jener Waffe arbeiteten, auf die alle
Lebewesen der Milchstraße ihre Hoffnung setzten: die Bombe , die
– wie Cornelius erfahren hatte – in der Heimat der Outsider eine Große
Stille auslösen sollte, damit keine weiteren feindlichen Schiffe in die
Galaxis entsandt werden konnten und jene, die sich bereits hier befanden, keine
Versorgung und keine neuen Anweisungen mehr erhielten. Dann war es vielleicht
möglich, eine überschaubare Zahl Feinde nach und nach zu erledigen.
    Dass Pakcheon keinerlei Anstalten traf, diesem Areal nahe zu kommen oder Kontakte
zu den Forschern zu knüpfen, die über eine zwanglose Konversation
beim Essen hinausgingen, beruhigte Cornelius ein wenig. Der Verdacht, dass der
Freund für die Outsider spionierte oder gar das Projekt sabotieren wollte,
schien jeglicher Grundlage zu entbehren. Ein ungutes Gefühl hätte
Cornelius gehabt, wenn Pakcheon, der selber Wissenschaftler und offensichtlich
auf mehreren Gebieten bewandert war, dem Team seine Unterstützung angeboten
hätte. Wahrscheinlich hätte er sogar wertvolle Hilfestellungen leisten
können, doch andererseits wusste er gewiss um das Misstrauen, das ihm von
einigen Seiten entgegengebracht wurde, und unternahm nichts, was die Gruppe
belastet oder neue Verdachtsmomente geliefert hätte.
    Mit Sicherheit war es jemand anderes, der sich an Sally McLennanes Daten zu
schaffen gemacht hatte. Und vermutlich war diese Person auch hinter Pakcheon,
der irgendetwas zu wissen schien, her und umgekehrt. Weshalb nur hatte er Cornelius
nicht informiert? Wirklich nur, um ihn nicht in die Gefahr hinein zu ziehen?
Gemeinsam hätten sie bestimmt schneller den oder die Täter überführen
können. Und die Gefahr lauerte ohnehin überall. Vielleicht griffen
morgen schon die Outsider an. Und warum hatte sich Pakcheon nicht an Sentenza
oder sonst jemanden gewandt?
    Hatten er und der Captain sich möglicherweise in etwas verrannt und sahen
deshalb die Wahrheit nicht? Manchmal kamen in Cornelius Zweifel auf, die er
ganz schnell aus seinem Denken verbannte.
    Cornelius verbarg sich im Schatten der unteren Galerie, die in vier Metern Höhe
ringförmig das Casino umlief. Noch ein Deck weiter befand sich die zweite
Galerie und über dieser die kuppelförmige Decke, auf die zu besseren
Zeiten ein Sternenhimmel oder andere Motive projiziert worden waren. Er war
der Einzige, der von hier oben aus seine Blicke über die Männer und
Frauen schweifen ließ, die ihr Essen holten.
    Die Schalter waren alle

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