Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
geschlossen, die Bar verwaist. Selbst die Zahl der Tische
und Stühle war reduziert worden. Was für ein trostloser Anblick. Viele schlangen ihren Gärschleim auch nur schnell im Stehen
herunter oder nahmen ihn mit an den Arbeitsplatz. Die Aufgaben, die noch erledigt
werden mussten, lenkten zumindest ein wenig von den Ängsten ab, und so
beherrschte ein nie da gewesener Eifer die Meisten.
    Pakcheon saß an einem der Tische. Wieder einmal leistete ihm Detria Gesellschaft.
Cornelius hatte in Erfahrung gebracht, dass der Kollege zusammen mit
seinem Stab am nächsten Tag abreisen wollte. Endlich ...
    »Septimus«, vernahm Cornelius über das kleine Empfangsgerät
in seinem Ohr plötzlich die Stimme von einem Trax. Welcher es war, konnte
er nicht erkennen, denn sie hörten sich gleich an. »Schräg über
Ihnen.«
    Bewegungslos verharrte Cornelius an seinem Platz. »Was sehen Sie?«,
wisperte er in das Mikrophon an seinem Kragen.
    »Einen Mann. Humanoid. Ungefähr so groß wie Sie.«, berichtete
Trax Nummer Unbekannt.
    Wie sein Kamerad Trax 4 konnte auch er zusammenhängend sprechen, wenn er
von den anderen getrennt war.
    »Was tut er?«
    »Beobachten.«
    »Pakcheon?«
    »Möglich.«
    »Ist er bewaffnet?«
    »Das kann ich nicht erkennen.«
    »Haben Sie ihn schon einmal gesehen? Wissen Sie, wer er ist?«
    »Nein, sonst hätte ich Ihnen seinen Namen genannt.«
    Fieberhaft dachte Cornelius nach. Der Unbekannte mochte zur Crew von Vortex
Outpost gehören und warf vielleicht einen letzten Blick auf den Ort,
an dem er etliche Male gegessen, getrunken und mit Freunden gelacht hatte. Womöglich
wollte er auch nur kurz allein sein, um seine Gedanken zu ordnen, bevor er sich
wieder unter die Kollegen mischte und wie diese Optimismus zu verbreiten versuchte.
Es konnte aber auch jemand vom Sicherheitsdienst sein, den Commodore Färber
postiert hatte, für den Fall, dass die vermuteten Outsider-Agenten einen
Angriff von Innen starten wollten. Oder es war einer der Feinde.
    »Trägt er eine Uniform?«, erkundigte sich Cornelius.
    »Nur die normale Bordkleidung.«
    Diese Information war wenig hilfreich, wurde die praktische Montur doch von
den meisten benutzt.
    »Mit irgendwelchen Abzeichen?«
    Trax zögerte. »Es könnte das der Techniker sein.«
    Großartig. Fast jeder, der noch hier ist, ist ein Techniker. Auch
ein Angehöriger des Sicherheitsdiensts konnte sich einen solchen Anzug
beschaffen, um inkognito seiner Aufgabe nachzukommen. Ebenso ein feindlicher
Spion.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Cornelius. »Können Sie den
Mann auch sehen?«
    »Ja«, meldete sich ein anderer Trax. »Ich kann die Angaben von
Trax 5 bestätigen.«
    »Trax 5 beobachtet den Mann und unterrichtet mich sofort, wenn er etwas
unternimmt«, ordnete Cornelius an. »Trax 1 und 2 bewachen die beiden
anderen Treppen, für den Fall, dass der Mann fliehen will. Trax 3 und 6
achten darauf, ob sich weitere Personen auf den Galerien aufhalten oder ob sich
unten jemand verdächtig benimmt. Ich werde dem Unbekannten einen kleinen
Besuch abstatten.«
    »Seien Sie vorsichtig, Septimus«, jammerte ein Trax, »er könnte
bewaffnet sein.«
    »Keine Sorge«, versicherte Cornelius.
    Während er sich zu dem nächsten der drei Aufgänge begab, die
zur Galerie über ihm und hinunter führten, überprüfte er
seinen Stunner. Nur für alle Fälle.
    Seine weichen Stiefel verursachten keinerlei Geräusch, als er die Treppe
hinauf stieg. Cornelius hatte gelernt, sich lautlos zu bewegen. Die Atmung durch
den Mund würde ebenfalls nicht zu hören sein. Er hielt sich dicht
an der Wand, als er die nächste Ebene erreicht hatte, um den Schutz von
Schatten, vorspringenden Streben und der Krümmung der Plastikstahlmauer
auszunutzen.
    Er musste nur wenige Schritte weit gehen. Der Mann lehnte nicht an der Brüstung,
wie es wohl jemand machen würde, der Abschied von seiner Wirkungsstätte
nahm, sondern stand so dicht am Geländer, dass er gerade das sehen konnte,
was ihn interessierte, und weit genug im Schatten eines Trägers, dass man
ihn von unten vermutlich nur entdeckte, wenn man nach ihm suchte. Trax 5 und
sein Kamerad hatten ausgezeichnete Augen.
    Die Haltung war entspannt, aber bereit , genauso bereit wie Cornelius
selber war. Was auch immer gleich passierte, der Unbekannte würde sofort
reagieren, und es war besser, auf alles gefasst zu sein. Eine winzige
Drehung mit dem Handgelenk, und der

Weitere Kostenlose Bücher