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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Individuen
zurückzuführen war, die sie in sich aufgenommen hatte. Falls sie verärgert
war, verbarg sie dies im Moment sehr gut. Tatsächlich war sie schon zu
still und zuvorkommend für Jasons Geschmack. Besonders beunruhigte ihn,
dass auch Shilla nicht wusste, ob Celestes gefälliges Verhalten echt oder
bloß gespielt war.
    Taisho schwieg nach wie vor. Er hätte die Freigabe seines Körpers
als Zeichen von Celestes Aufrichtigkeit werten können, aber eine Reaktion
war nicht erfolgt. Konnte oder wollte er nicht antworten? War sein Bewusstsein
vielleicht längst von der KI assimiliert, vielleicht sogar ausgelöscht
worden? Hatte Celeste sie getäuscht, und befand sich Taishos Körper
immer noch in ihrer Gewalt? Waren ihm Dinge bekannt, die er nicht hätte
herausfinden dürfen? Kommunizierte er deshalb mit niemandem, weil die KI
davon erfahren würde, sobald er seinen Geist öffnete? Gefährdete
dieses Wissen ihn selbst und seine Freunde? Oder war alles ganz anders?
    »Täusche ich mich, oder loderte die Sonne eben auf?«
    Shillas Worte brachten Jason dazu, die Sorge um Taisho zu verdrängen und
sich auf die Ereignisse außerhalb des Schiffs zu konzentrieren. Die faszinierende
Technologie der Tomakk vermittelte den Eindruck, als schwebe man im freien Raum.
Auf einen gedanklichen Befehl hin kamen die Sonne und die Flotte der Outsider
näher, wurden die Bewegungen der Armada aus unterschiedlichen Perspektiven
angezeigt.
    »Du hast richtig gesehen«, bestätigte Celeste. »Seit mehr
als zwei Stunden sind keine weiteren Hairaumer eingetroffen. Das heißt,
der Aufmarsch ist abgeschlossen. Der Feind hat 378 Schiffe zusammengezogen,
die eure Galaxie zu einem weiteren Bestandteil des Nexoversums machen sollen.
Nun wird die zweite Phase des Angriffs eingeleitet: Das Tor wird aktiviert.
Darum ist der Energieausstoß der Sonne sprunghaft angestiegen, und sie
schleudert vermehrt Protuberanzen ins All.«
    »Wie lange werden die Outsider brauchen?«, erkundigte sich Jason.
    »Um eine stabile Verbindung über die gewaltige Distanz und für
die Dauer des Durchgangs aller Schiffe aufzubauen, benötigen sie gut eine
Woche. Einen Funkspruch werden wir allerdings schon in einigen Stunden senden
können, falls es uns möglich ist, den Schlüssel zu aktivieren.
Die Verbindung wird bis dahin bereits stehen und die Energieemission hoch genug
sein, um ein kurzes Signal zu überlagern, so dass es von den Outsidern
nicht angemessen wird.«
    »Hat sich an Taishos Zustand etwas verändert?«, wollte Shilla
wissen.
    »Seine Biowerte sind gleich geblieben«, sagte Celeste.
    Schwangen Gehässigkeit und Schadenfreude in ihren Worten mit? Es war, fand
Jason, als würde sie nicht aussprechen, was sie wirklich dachte: Na,
ich habe es euch doch gleich gesagt, dass es keinen Unterschied macht, ob das
Moos in seinem Körper ist oder nicht. Ihr seid schuld, wenn er nicht kooperiert.
    »Nun, es war ja auch nicht zu erwarten, dass er sofort erwachen würde«,
entgegnete Shilla diplomatisch. »Sein Körper muss sich erneut umstellen
und sein Geist all das verkraften, was er in den letzten Tagen durchmachte.
Uns bleiben noch mehrere Stunden, bis wir Taishos Mitarbeit benötigen.
Ich bin davon überzeugt, dass er uns nicht im Stich lassen wird, wenn er
die Möglichkeit hat, uns zu helfen.«
    »Das glaube ich auch«, pflichtete Jason ihr bei, und es war nicht
einmal gelogen, wenngleich er keinen Optimismus verspürte. Trafen seine
Vermutungen zu, würden sie auf jeden Fall massive Schwierigkeiten bekommen,
weil Celeste ihre Aufgabe gefährdet sehen mochte. »Aber was passiert,
wenn Taisho nicht in der Lage ist, seine Rolle als Schlüssel zu erfüllen?
Wie sieht Nirats Notfallplan aus?«
    »Ich sagte dir bereits, dass ich es nicht weiß.« Diesmal klang
Celeste deutlich gereizt.
    »Wirklich nicht?« Jason wollte sich nicht so einfach abspeisen lassen.
»Du kennst Nirat und seine Kameraden. Sie sind sogar ein Teil von dir.
Außerdem weißt du, über welche Möglichkeiten die Tomakk
verfügen. Von daher solltest du zumindest eine Ahnung haben, wozu Nirat
bereit wäre, wenn sich sein Vorhaben nicht so entwickelt, wie er es sich
vorgestellt hat. Komm schon, du bist eine KI und zu Spekulationen fähig.
Was wird deiner Meinung nach geschehen?«
    »Warum fängst du dauernd damit an?«, mischte sich Shilla ein.
»Du hast gehört, dass Celeste keine Ahnung hat, und

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