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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Befehle ihrer Herrn zu befolgen.«
    Shilla widersprach nicht. »Dann sollten auch wir uns einen Notfallplan
überlegen.«
    »Ich weiß nur einen: Alles niederschießen, was hier rankt und
blüht, und Celeste als Erstes.« Und laut sagte er: »Wir müssen
nachsehen, ob Taisho etwas zugestoßen ist.«
     

 
3.
     
    Erstaunt blickte Cornelius von seinen Papieren auf, als das Schott leise summend
zur Seite glitt. Bei Gefangenen braucht man wohl nicht mehr höflich
zu sein und den Türmelder zu benutzen?
    Er widerstand der Verlockung, auf die breiter werdende Öffnung zuzuhechten,
denn zweifellos hielt sich der bullige Posten in Erwartung einer solchen Verzweiflungstat
mit entsicherter Waffe bereit. Der Mann mit den Rangabzeichen eines Korporals
warf einen flüchtigen Blick ins Zimmer, schien zufrieden, dass der Gefangene
in einiger Entfernung am Tisch saß und keine Anstalten machte, sich zu
erheben, dann trat er, ohne den Strahler zu senken, einen Schritt zurück.
    Cornelius wäre chancenlos gewesen. Die Waffe hätte ihn zwar nur gelähmt,
aber gleichzeitig für einige Stunden außer Gefecht gesetzt. Obendrein
wären die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden, um einem etwaigen
zweiten Fluchtversuch vorzubeugen. Weder das eine noch das andere durfte sich
Cornelius erlauben; die Sekunden verrannen ohnehin viel zu schnell.
    Er klappte die Mappe, deren Inhalt er studiert hatte, zu, schob sie ein Stück
von sich und stellte den benutzten Teller und das leere Glas darauf. Sein Herz
schlug schmerzhaft, und er fühlte Übelkeit aufsteigen. War es schon
zu spät? Würde man ihm nun mitteilen, dass Pakcheon ...
    Eigentlich hatte Cornelius erwartet, dass Captain Sentenza ihn aufsuchen und
die fruchtlosen Verhöre fortsetzen würde. Statt der hoch gewachsenen
Gestalt des Leiters der Rettungsabteilung schob sich jedoch ein mittelgroßes,
baumähnliches Wesen raschelnd in den Raum. Das Schott schloss sich hinter
dem Pentakka.
    »Hallo, Septimus.«
    »Ich grüße Sie, Thorpa.« Cornelius stand auf und deutet
eine Verbeugung an. Er? Warum? Das ist doch sicher kein Freundschaftsbesuch.
Schickt ihn Sentenza? »Leider kann ich Ihnen keinen bequemen Sitz anbieten.«
    »Kein Problem«, erwiderte Thorpa mit heller Stimme. »Es macht
mir nichts aus zu stehen. Uhm ... Wie geht es Ihnen?«
    »Den Umständen entsprechend«, antwortete Cornelius, langsam ahnend,
warum Thorpa gekommen war. »Wollen Sie meine angeschlagene Psyche zusammenflicken?«
    Thorpas Kichern klang nicht fröhlich. »Schön wäre es, wenn
ich das könnte. Ich dachte, Sie brauchen vielleicht jemanden zum Reden.«
    »Was es Wichtiges zu erzählen gibt, habe ich bereits Captain Sentenza
mitgeteilt; mir ist in der Zwischenzeit auch nichts mehr eingefallen. Und aus
der Haft entlassen würde man mich nicht, selbst wenn ich darum bäte.
Welche interessanten Themen bleiben dann noch?« Unter anderen Umständen
hätte Cornelius akzeptiert, dass der Psychologe nur seinen Job erledigte
und wäre ihm freundlicher begegnet, aber die Sorge um Pakcheon ließ
ihn gereizt reagieren. Wenigstens schien Thorpa keine schlechten Nachrichten
zu bringen.
    »Nun, wir könnten über das sprechen, was uns gerade in den Sinn
kommt. Befänden wir uns auf einem Planeten, würden wir wahrscheinlich
darüber diskutieren, ob das Wetter schön oder schlecht ist. Wie wäre
es, wenn wir uns stattdessen über einem Film unterhalten, der Ihnen gefallen
hat, oder über die Lektüre, die sie sich zuletzt ausgeliehen haben?«
Die kleinen Knopfaugen wanderten zu den Papieren, die unter dem Geschirr am
anderen Ende des Tisches lagen.
    Cornelius ignorierte den Blick. »Ich kenne die Tricks, mit denen Psychologen
versuchen, Vertrauen aufzubauen. Als Diplomat wende ich sie ebenfalls an. Ihre
gute Absicht, Thorpa, weiß ich zu schätzen, doch ist sie an mich
verschwendet, solange sie mir nicht hilft, hier schnellstens heraus zu kommen.«
    »Ich verstehe Ihre Verbitterung. Sie wären natürlich lieber in
der Krankenstation bei Pakcheon. Aber der Captain konnte nicht anders handeln;
er befolgt nur seine Befehle.«
    »Die er von Sally McLennane erhält.«
    Thorpa raschelte zustimmend. Er verlagerte das Gewicht, um bequemer auf seinen
Laufwurzeln zu stehen, und bewegte sich ein wenig zur Seite.
    Es war müßig, Sentenzas Entscheidung in Frage zu stellen, wusste
Cornelius. Thorpa gehörte zur Crew der Ikarus , und selbst wenn er

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