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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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Die Chitoe waren
geschickte Jäger, und Ruart schaffte es immer wieder, die schmackhaftesten
Speisen zuzubereiten. Ohne dass es durch Analysen belegt werden konnte, schien
es, als sei der Nährstoffgehalt der auf 'Klein b' gewonnenen Lebensmittel
ungleich höher als der Speisen und Getränke, die wir bisher auf dem
Schiff zu uns genommen hatten.
Trotzdem wir mehr und mehr körperlich tätig waren, gaben wir uns mit
immer kleineren Mahlzeiten zufrieden, ohne dabei Probleme zu bekommen. Wir waren
uneingeschränkt aktiv und gesund. Letzteres wurde durch regelmäßige
Untersuchungen immer wieder nachgewiesen. Der Professor bestand darauf und war
sich offenbar unsicher, wie er diese Veränderungen bewerten sollte.
Schließlich, wir befanden uns schon mehrere Wochen auf 'Klein b', schickte
er uns auf Heimaturlaub. Nun ja, nicht direkt Urlaub. Wir sollten seine bisher
gewonnenen Erkenntnisse weiter tragen und für eine groß angelegte
Expedition unter seiner Leitung werben. Er selbst blieb mit Clero und Tress
sowie einigen Chitoe auf 'Klein b', während wir zu unseren Heimatwelten
geschickt wurden. Geschickt, um sein Wort zu verkünden! Hat das nicht etwas
Pathetisches?«
Brenda lachte laut auf, und dieses Lachen war es, das Louis einen Schauer über
den Rücken jagte. Sie strahlte, im Vergleich zu ihrer Schwester, etwas
kaum Fassbares aus, eine Aura, die gleichzeitig anziehend und abstoßend
war. Sie wirkt fast schon zu gesund , dachte Louis bei sich und musste
bei dem Gedanken grinsen. Als Arzt sollte er doch froh sein, von Gesunden umgeben
zu sein und sich nicht vor ihnen fürchten.
Letztlich sorgte dann aber Samja dafür, dass die Reise für Louis eine
unvergessliche wurde ...

    Louis Herweg wachte mit einem Lächeln auf den Lippen auf. Der Raucher auf
seinem Beistelltisch war schon längst erloschen und mit ihm offensichtlich
auch die Schmerzen und Unpässlichkeiten, die den jungen Arzt geplagt hatten.
Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm den Beginn eines neuen Tages. Seines ersten
Arbeitstages auf Shahazan, wie er beschloss.
Doktor Faahrd war freudig überrascht, seinen Patienten und zukünftigen
Mitarbeiter zu sehen. Louis hatte vor seiner Unterkunft den Besuch Faahrds erwartet
und konnte den älteren Kollegen überzeugen, dass er wohlauf war und
mit zu seiner neuen Arbeitsstätte kommen wollte. Faahrd nahm ihm das Versprechen
ab, sich vorerst nur mit der Anlage bekannt zu machen und sich auf keinen Fall
zu überanstrengen. Dem konnte Louis leichten Herzens zustimmen. Er fühlte
sich frei und rastlos. Er musste nun endlich etwas mit sich und seinem Leben
anfangen. Und was wäre dazu besser geeignet gewesen, als die Stätte
seines zukünftigen Wirkens zu erforschen?
Faahrd war mehr als froh, den jungen Mann an seiner Seite zu haben und der Weg
bis Faun verging mit Fachsimpeleien wie im Flug.
Louis erzählte von seinen ursprünglichen Plänen und seinen abgelehnten
Bewerbungen, und im Gegenzug berichtete der ältere Arzt von seiner Begeisterung
für das Raumcorps, über die Erkenntnisse, die sich dort gewinnen ließen
und die selbst ihm, hier auf einem abgelegenen und ruhigen Urlaubsplaneten halfen.
Der Enthusiasmus, der aus der Stimme des Doktors herauszuhören war, veranlasste
Louis zu einem Einwurf: »Warum bleiben Sie dann noch hier und sind nicht
schon längst auf neuen Welten unterwegs? Was hält Sie hier?«
»Ich bin einfach zu alt, mein junger Freund«, erwiderte Faahrd. Er
zögerte kurz, bevor er fort fuhr. »Zudem verlor ich meine Familie,
meine Frau und meine zweijährige Tochter, bei einem Schiffsunfall vor nunmehr
achtzehn Jahren. Seitdem übt die Raumfahrt an sich keinen großen
Reiz mehr auf mich aus.«
Louis setzte zu einer Entschuldigung an; er hatte nicht beabsichtigt alte Wunden
aufzureißen.
»Nein, nein«, winkte Faahrd ab. »Sie hätten es früher
oder später sowieso erfahren - und warum um die Tatsachen herum reden?
Darüber hinweg kommt man wohl nie so richtig, aber man findet sich damit
ab.«
Die letzten Minuten ihrer Fahrt verbrachten die beiden Männer schweigend,
jeder seinen Gedanken nachhängend, vom Lichterspiel des Transporttunnels
beinahe hypnotisiert.
In Faun angekommen führte Faahrd den jungen Arzt zu Trahen, dem
Manager, und überließ ihn dessen Obhut. Er sollte erst einmal die
Anlage kennen lernen und sich in Ruhe einen Eindruck verschaffen, bevor er seine
Stelle endgültig

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