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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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Temperaturen entsprechend niedrig sein durften. Ob die Luftschächte
über die Jahrhunderte erhalten waren, die Zirkulation noch so funktionierte,
wie von den Erbauern gedacht, war ebenfalls fraglich. Und wozu hatten wir unsere
Schutzanzüge denn sonst, wenn nicht für solche Gelegenheiten?
Stunden später konnten wir uns zwar sicher sein, dass die Luft auch in
der dritten Etage noch atembar war und die Temperatur konstant 8 Grad betrug,
aber zu diesem Zeitpunkt dachte sowieso schon niemand mehr an den Schutzanzug.
Einige Gänge waren so eng und niedrig, dass uns eine gewisse Beklemmung
ergriff und wir froh waren, sobald wir größere Räume betreten
konnten. Einige Bereiche waren so weitläufig angelegt, dass sie an Arenen
erinnerten. Die Pfeile, denen wir folgten, sorgten für ein diffuses, beinahe
gruseliges Licht, und jede Abzweigung erschien wie ein Weg in ein tiefes Dunkel,
in dem das große Unbekannte auf uns wartete. Die Zeitlosigkeit des ganzen
Bauwerks, die Stille und der gleichzeitig herrschende Eindruck, dass die ursprünglichen
Bewohner jederzeit zurückkehren konnten, ließen uns eher verhalten
vorgehen. Der Respekt vor der Kunstfertigkeit der Architekten wuchs mit jeder
Etage, die wir weiter in die Tiefe gelangten.
Auf einmal hörte ich ein unheimliches Zirpen und Kratzen aus dem Gang vor
mir. Mein Kopfschutz war eingerollt im Nackenpolster des Anzugs, und die Isolation
des Anzugs selbst genügte, um nicht frieren zu müssen. Trotzdem bekam
ich unvermittelt eine Gänsehaut, und es war mir unmöglich, einen Schritt
weiter zu gehen.
»Was ist los«, fragte Balnar, der direkt hinter mir ging. Die anderen
hatten sich in dem Raum, den wir zuletzt durchquert hatten, mit den dort befindlichen
Nebenhöhlen beschäftigt und befanden sich ein Stück weit zurück.
»Hast du das nicht gehört?«
»Was ge...?«
Bevor Balnar seine Frage stellen konnte, ertönte das Geräusch erneut.
Und dieses Mal deutlich lauter als zuvor. Etwas näherte sich uns, und es
war nicht zu erwarten, dass es sich um den Professor handelte. Balnar schob
sich an mir vorbei. In der linken Hand hielt er einen kleinen Geo-Laser, der
eigentlich nur für die Entnahme von Gesteinsproben gedacht und auch dementsprechend
eingestellt war. Die Lichtwellen reagierten auf lebendige Organismen, und die
bei Kontakt entstehende Rückkopplung schaltete des Gerät ab. Nun,
das mochten Balnar und ich wissen, aber sollte es Probleme geben, sah der Angreifer
hoffentlich nur das Arbeitsgerät und hielt es für eine Waffe.
Warum wir uns in der bisher friedlichen Umgebung 'Klein-b's' auf einmal bedroht
fühlten? Ich kann es nicht sagen, aber ich war froh, dass Balnar mit dem
Laser vor mir stand, während das Kratzen immer näher kam. In dem diffusen
Licht der Leuchtpfeile, die den Gang vor uns bis zur Biegung kennzeichneten,
war nichts zu erkennen, und auch die sicher danach noch ausgebrachten Zeichen
sorgten nicht für genügend Licht, um einen Schatten zu produzieren.
Womöglich war es auch besser so, vielleicht hätte uns der Anblick
nur noch mehr in Panik geraten lassen.
Denn was dann im Gang vor uns auftauchte, ließ uns zwar vor Schreck erstarren,
doch diese Schrecksekunde währte nicht lang, und ein paar Klicklaute später
schaltete sich der Übersetzer ein.
'Der Professor erwartet euch schon. Er befindet sich in einem der größeren
Räume hier unten. Die Akustik ist grundsätzlich sehr gut, so lange
die Entfernung nicht zu groß ist. Funk ist leider nicht problemlos möglich.
Wahrscheinlich liegt es an der Bauweise der Kammern und Gänge, die die
Wellen brechen und keinen Kontakt zustande kommen lassen. Sicher ist, dass die
Gänge und Räume noch weit in die Tiefe reichen. Ebenso scheint es
Verbindungen zu geben, die zu entfernten Stätten gleicher Bauart führen.
Der Professor möchte hier unten ein Basislager aufschlagen. Ich besorge
die Ausrüstung. Übrigens', wandte sich der Chitoe direkt an Balnar,
der nur kurz zurückschreckte, bevor er sich wieder fangen konnte, 'Ihr
Geo-Laser ist für diese Art Gestein zu grob eingestellt. Dadurch werden
Fehlkopplungen möglich. Zudem hält der Akku mit dieser Einstellung
nicht mehr lange. Darf ich?' Ohne eine Antwort abzuwarten nahm der Insektoide
dem Forscher den Laser aus der Hand. Das kaum wahrnehmbare Sauggeräusch
mit dem sich die feinen Näpfe des Greifarms an dem Gerät festsetzen,
verursachten mir

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