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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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dass die Schwarze Flamme schon seit langem keine einheitliche Organisation mehr war, sondern dass verschiedene Fraktionen um die Macht kämpften. Allerdings gehörte Skyta zu den untersten Chargen, zu den zahlreichen Befehlsempfängern, die nichts von dem mitbekamen, was hinter den Kulissen geschah.
Konnte es sein …
Sie mochte den furchtbaren Gedanken nicht weiter spinnen. Wenn auch nur ein Bruchteil von dem stimmte, was behauptet wurde, dann war die Schwarze Flamme nicht das, was sie vorgab zu sein – was Skyta geglaubt hatte, dass sie wäre. Alle Lehren, Regeln und Werte würden sich mit einem Schlag zu Nichts auflösen. Sie hätte in einer Illusion gelebt, wäre ein Bauer im Intrigenspiel um die Macht gewesen, eine Mörderin – wie die Verbrecher auf Hole's End –, die sich unwissentlich für das Wohlergehen einer Clique und nicht für eine bessere Welt eingesetzt hatte. Und Unwissenheit schützte nicht vor der gerechten Strafe.
Wäre doch nur Ray Carr Cullum hier und könnte ihr einen Rat geben! Womöglich wusste er mehr über die internen Vorgänge – und hatte deswegen sterben sollen? Skyta bereute ihre Entscheidung nicht, dass sie seinen Körper als verloren gemeldet und den Tank an einem geheimen Ort verborgen hatte, bis sie Ärzte der Organisation fand, denen sie ihr Vertrauen schenken wollte. Nun war er genesen, aber seine Erinnerung war lückenhaft, und er war nur noch ein Schatten seines früheren selbst.
Bisher hatte Skyta wie viele ihrer Kameraden gedacht, dass man tote Kameraden nicht zurückließ, weil man einerseits keine Hinweise auf die Schwarze Flamme liefern, andererseits Abschied von den Gefallenen nehmen wollte. Wieso interessierte sich das HQ nur für die Zielperson, nicht aber für die anderen gefallenen Kameraden? Nun war sie selber gespannt, ob der Dr. Donezco etwas finden würde. Er war einer der Wenigen, an deren Integrität sie glaubte.
Wer hatte die Entführer auf das Drop-Team vorbereitet? Weshalb hatte man dafür gesorgt, dass keine Geisel überlebte? War überhaupt ein Austausch geplant gewesen? Oder hatte man das alles bloß inszeniert? Zu welchen Zweck? Was hatte die Zielperson nach Hole's Ende geführt? Warum war nur er sogar als Toter für die Vorgesetzten wichtig?
Es war, als ob … Konnte es wirklich sein dass …
… diese Mission von Mitgliedern der Schwarzen Flamme sabotiert worden und die Organisation in Dinge verwickelt war, von denen die Mehrheit gar nichts ahnte?

    Die Celestine hatte, wie geplant, die Starterlaubnis erhalten und Kurs auf Vortex Outpost genommen.
Jason und Taisho waren zu dem Schluss gekommen, dass es gegenwärtig auf Tirlath VII keine ansteckende Seuche gab, die sie oder die Passagiere eines anderen Schiffes verbreiten konnten. Falls es bis vor kurzem ein hoch infektiöses Virus gegeben hatte, war seine ansteckende Phase offenbar vorbei. Zumindest hatten weder die Flughafenärzte – darunter einige ältere Frauen und Männer, die nicht vom Reisefieber befallen waren und korrekt ihre Pflicht erfüllten – eine Warnung herausgegeben, noch wurde von den bordeigenen Diagnosegeräten vizianischer Herkunft etwas Verdächtiges bei Jason und Taisho oder in den Lebensmittelproben gefunden. Einen der Reiselustigen hatten sie leider nicht für eine Untersuchung an Bord schleppen können … Über die planetare Datenbank war es möglich gewesen, das Datum des Grippeausbruchs und den Zeitpunkt seines Abflauens herauszufinden, und beides war vor ihrer Ankunft gewesen. Wäre die Celestine ein paar Tage eher eingetroffen …
Natürlich blieb ein gewisses Rest-Risiko von verspäteten Fällen, dass die Inkubationszeit noch nicht vorüber und die Krankheit von der Diagnose nicht als solche erkannt worden war, doch das glaubten sie, getrost ausschließen zu dürfen; Jason vertraute dem Wissen und Können der Vizianer. Außerdem gab es keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Grippe und dem Exodus oder gar Indizien für ein Designer-Virus.
Zwar war Tirlath VII eine unbedeutende Welt, doch wurde sie regelmäßig von Frachtern besucht, die die Nachricht von mysteriösen Ereignissen schnell weiter trugen. Falls tatsächlich skrupellose Forscher experimentiert hatten, mussten sie davon ausgehen, dass die eigentlichen Opfer rechtzeitig gewarnt wurden und Vorkehrungen gegen einen heimtückischen Angriff durch Virenträger treffen würden. Somit sank auch die Wahrscheinlichkeit, dass Unbekannte auf der abgelegenen Welt eine biologische Waffe getestet hatten.

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