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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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genug Zeit auf Biblos II verloren und war nicht gewillt, das lästige Drama mit einem Barny Nr. 2 zu wiederholen. Unsanft packte er den Verkäufer am speckigen Revers seiner Jacke und stieß ihn hart gegen die Wandung des nächsten Schiffes, ohne ihn loszulassen.
»Ich. Nehme. Dieses. Schiff«, sagte Cornelius, jedes Wort betonend, die raue Stimme um drei Nuancen tiefer. »Du hast die Wahl, lieber Barny . Entweder du übergibst mir den Codegeber freiwillig, nimmst das Geld und kaufst dir ein neues Spielzeug , oder ich verpasse dir eine, hole mir den Codegeber selbst, und du gehst leer aus.«
»Aber … aber …«, stammelte Barny, während seine Schweinsäuglein aus ihren Höhlen quollen. Allmählich schien ihm zu dämmern, dass das hübsche Häschen in Wirklichkeit ein rüder Rammler war.
Cornelius Griff wurde noch fester, und er schleuderte Barny ein weiteres Mal gegen das Metall. Es krachte vernehmlich. Verdammt, tut das gut! Mit der Rechten holte er aus –
»Ich tu es, ich tu es«, winselte Barny. Wie Cornelius vermutet hatte, war der Kerl ein Feigling und hatte Angst, geschlagen zu werden.
»Schön, warum nicht gleich so? Wo ist der Schlüssel?«
»In der Hütte.«
»Gehen wir rein. Und keine faulen Tricks.«
»Nein, nein, bestimmt nicht.«
Barny schlich leicht vornüber gebeugt zur Baracke, und Cornelius folgte ihm wachsam. Der Verkäufer öffnete die Tür, indem er seinen Daumen auf den Scanner drückte, und ging zum Schreibtisch.
»Halt!« befahl Cornelius, dem der liebe Barny plötzlich viel zu kooperativ war. »Ist die Schublade abgeschlossen?«
Der schwitzende Dicke bestätigte.
»Aufsperren.«
Barny zog einen Bund Sicherheitsschlüssel aus der Hosentasche und gab das Signal zum Entriegeln.
»Setz dich dort rüber.«
Widerspruchslos und mit hängenden Schultern gehorchte Barny.
Cornelius öffnete. Wie er gedacht hatte: Ein kleiner Strahler ruhte unter einigen Papieren. Ein Blaster, auf ›Töten‹ eingestellt – aber kein Stunner, mit dem man ungebetene Gäste betäuben konnte. Er legte die Waffe kommentarlos auf den Tisch, und Barny schwitzte noch mehr. Einen Codegeber fand Cornelius jedoch nicht.
»Wo?«
Endlich gab sich Barny geschlagen und zog ein zweites Mal den Schlüsselbund hervor. Es wäre schon sehr leichtsinnig gewesen, die Schlüssel zu den Schiffen in der Hütte zu deponieren, wo man trotz der Sicherheitsvorkehrungen leicht hätte einbrechen können, auch wenn die Wracks bestenfalls übermütige Jugendliche anzulocken vermochten.
Cornelius nahm den Strahler an sich und deutete auf die Tür. »Gehen wir.«
Barny trottete zu seiner Privatyacht, öffnete mit dem Codegeber die Schleuse und kletterte hinein. Während Cornelius das Schiff inspizierte, ließ er dessen Besitzer nicht aus den Augen. Der Raumer war in bestem Zustand – klar, sich selber wollte Barny natürlich nicht atomisieren –, der Treibstofftank gefüllt, Maximalmengen an Luft, Wasser und lagerungsfähigen Lebensmitteln waren vorhanden. Es gab auch zwei Raumanzüge und eine Notfallapotheke. Auf den ersten Blick erkannte Cornelius, dass das Schiff getunt worden war und über einen eigenen Sprungantrieb verfügte. Das hatte er nicht erwartet, aber umso besser.
Wohin mochte der liebe Barny mit seinem Spielzeug wohl immer geflogen sein, dass es derart ausgestattet war?
Cornelius zog eine Plastiktüte voller Creds aus seiner Handtasche und warf sie in Richtung Schleuse. »Für dich. Das reicht für eine neue Yacht. Nun wirst du mir noch einen letzten Gefallen tun. Funk den Raumhafen an und hole die Starterlaubnis ein. Nenne ihnen dein übliches Ziel und deinen üblichen Reisegrund. Solltest du auf dumme Gedanken kommen …« Er winkte mit dem Strahler. Natürlich wollte Cornelius nicht schießen – die Waffe würde auf diese kurze Entfernung schwere Verletzungen verursachen, die ohne Behandlung unweigerlich zum Tod führen würden –, aber das brauchte Barny nicht zu wissen.
Die Barny I würde in zehn Minuten starten. Was mochten das für kranke Typen sein, die ihr Schiff nach sich selbst benannten? Cornelius hoffte, dass er niemals so betrunken oder geistig umnachtet sein würde, dass er einen Raumer auf seinen Namen taufen würde …
»Herzlichen Dank«, sagte Cornelius. »Nimm die Tüte und stell dich vor die Hütte, wo ich dich sehen kann. Eine Minute vor dem Start kannst du zu deinem Gleiter gehen. Ich rate dir, dich über die steuerfreie Einnahme zu freuen und zu vergessen, dass du das Schiff verkauft hast. Es könnte

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