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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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seine besten Jahre schon lange hinter sich hatte und noch einige Zeit im gleichen Maße an Haaren verlieren würde, wie sein Bauchumfang zunahm, musterte die etwas dümmlich wirkende Kundin abschätzend. Cornelius wusste, dass die Augen des perversen alten Sacks an seinen langen Beinen hinauf glitten, seine etwas zu schmalen Hüften nicht annähernd so lange betrachteten, die Taille gleichfalls zu Gunsten des ausladenden Busens ignorierten …, und das Gesicht spielte ohnehin keine große Rolle.
Er wedelte ein wenig mit Pakcheons Tuch, das er um den Hals geschlungen trug, und so war Barny schnell bereit, mit ihm raus zu fahren. Außerdem glaubte der perverse alte Sack , dass er die rassige Blondine, die nicht nach einer legalen Fluglizenz aussah, sonst hätte sie sich gewiss an ein seriöses Unternehmen gewandt, leicht über den Tisch ziehen konnte. Cornelius hatte den BH besonders üppig mit Socken ausgestopft, gab sich so naiv, wie es von ihm erwartet wurde, und tat geschmeichelt, als Barny ihn Püppchen nannte und plump zu flirten begann.
Innerlich bedauerte Cornelius alle Püppchen , die an einen Barny gerieten, von denen es, wie er selber erlebt hatte, mehr gab als Staubkörner auf Biblos II … Niemals, schwor sich Cornelius, würde er eine Frau so behandeln, und er hoffte, dass er keiner seiner Affären jemals das Gefühl gegeben hatte, das Püppchen eines Barnys zu sein.
Das kleine Landefeld befand sich in der Nähe der Haltestelle, an der er am Vortag das Taxi verlassen hatte. Statt drei Stunden brauchten sie für den Weg lediglich drei Minuten, denn Barny hatte das Bedürfnis zu demonstrieren, was für ein großartiger Pilot er war. In dieser kurzen Zeit erfuhr Cornelius alles, was er nicht wissen wollte: dass Barny vier Mal verheiratet gewesen war, in seiner Jugend an Rennen teilgenommen und etliche Preise gewonnen hatte, dass er Boxer-Shorts mit Catzig-Muster trug, offensichtlich ein Kosenamen-Fetischist war und sich gern mit einer süßen Maus wie ihr zur Ruhe setzen würde. Noch ein paar mehr von diesen Erfahrungen, dann würde Cornelius alle Männer hassen.
Der so genannte Mini-Raumhafen entpuppte sich als herbe Enttäuschung. Es gab kein Schiff, das auch nur annähernd so aussah, wie die Abbildungen versprochen hatten. Selbst auf einem vor hundert Jahren still gelegten Schrottplatz wären bessere Raumer zu finden gewesen. Am liebsten hätte Cornelius Barny den Hals herumgedreht.
»Tja«, Barny grinste schief, »die besten Modelle sind halt schon weg. Dieser Tage erst. Hatte noch keine Zeit, die Fotos auszutauschen.«
Er hat nie etwas anderes gehabt als diese Wracks. »Aber es sind noch einige echt heiße Teile darunter.«
Zweifellos gestohlen. »Man sieht es den Booten vielleicht auf den ersten Blick nicht an, aber die Antriebe sind von einem Spezialisten-Team generalüberholt und verbessert worden.«
Er hat die Schiffe ausgeschlachtet und irgendwelchen Schrott eingebaut, der dem Piloten beim Start um die Ohren fliegt. »Ich zeige Ihnen mein bestes Stück …«
Bloß nicht! Sonst muss ich kotzen. »… und mache Ihnen einen guten Preis, Schätzchen.«
Hä? – Ach so. »Bei einem so niedlichen Käfer kann ich einfach nicht anders.«
Perverser alter Sack! »So ist der liebe Barny nun mal.«
Cornelius war sich nicht sicher, ob er den Brechreiz noch lange würde unterdrücken können.
Barny begann, die Vorzüge der verschiedenen Schrotthaufen, auf die eine Frau seiner Meinung nach Wert legte, zu schildern. Allmählich kam Cornelius zu dem Schluss, dass er seine Zeit vertrödelt hatte und einen anderen Händler würde frequentieren müssen. Das Problem war nur, dass die Verkäufer der seriösen Firmen eine Menge Fragen stellen würden und er zwangsläufig Spuren hinterließ. Barny und Konsorten führten sicher keine penible sondern eine ihren Bedürfnissen angepasste Buchhaltung. Aus diesem Grund hatte sich Cornelius auch für den schmierigen Dicken entschieden. Mit diesem Raumschiff-Friedhof war wirklich nicht zu rechnen gewesen.
Cornelius stolperte hinter Barny her, um ihn aufzufordern, ihn in die Stadt zurück zu bringen, als er es entdeckte: Hinter der Baracke stand eine schnittige Yacht, modern und offenbar startbereit.
»Ich habe mich entschieden«, sagte Cornelius. »Diese nehme ich.« Er deutete mit dem Finger auf das Schiff.
Barny lachte. »Tut mir leid, Kleines, die Kiste steht nicht zum Verkauf. Sie ist das Spielzeug vom lieben Barny.«
Cornelius Geduldsfaden riss endgültig. Er hatte schon

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