Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
Neigungen zu schließen. Diese Verallgemeinerungen waren natürlich so zuverlässig wie die Vorhersage eines Horoskops oder Charakteranalysen anhand der Blutgruppe, Augen- und Haarfarbe, aber es machte Spaß. Schließlich unterstellte er Pakcheon einen Hang zu Tabubrüchen, eine leicht sadistische Ader, Eifersucht und eine Vorliebe für große -. Cornelius rührte die Holo-Filme nicht mehr an.
Die letzte Etappe brachte die Barny I auf wenige Lichtjahre an Vortex Outpost heran. Fast hatte er es geschafft.
Keine fünfzehn Minuten später tauchte das fremde Schiff auf. Es näherte sich mit hoher Geschwindigkeit.
Cornelius hatte plötzlich ein verdammt mieses Gefühl.
Er kannte den Typ nicht, doch ähnelte es einem umgebauten Raumer der Morgenstern-Klasse. Es musste über einen guten Ortungsschutz verfügen, dass seine Geräte erst so spät darauf reagiert hatten. Außerdem war es schwarz, so dass es mit der Farbe des Alls, das hier nur eine geringe Sternendichte aufwies, verschmolz und für das Auge nahezu unsichtbar war.
Üblicherweise grüßten sich die Kapitäne bei einem Rendezvous. Cornelius zögerte. Sollte er Barnys Identität ein weiteres Mal verwenden und sich melden? Das hatte er vermeiden wollen, um den Mann, auch wenn er für ihn keinerlei Sympathien hegte, nicht in Gefahr zu bringen. Der Empfänger blieb stumm. Sonderbar, dass keine Nachricht geschickt wurde. Vielleicht legte die Crew ebenfalls keinen Wert auf die flüchtige Kontaktaufnahme.
Aber statt Grüße schickte sie etwas anderes: Ein gleißender Energiefinger zuckte durchs All und bohrte sich in das Heck der Barny I .
Eine heftige Explosion erschütterte die Yacht. Cornelius wurde aus seinem Sitz geschleudert. Ein stechender Schmerz jagte durch seinen linken Arm. Er schmeckte Blut und hörte das Schrillen der Sirene, die auf einen Vakuumeinbruch hinwies. Alle Schotte verriegelten sich automatisch.
Cornelius blieb keine Zeit, Defensivmaßnahmen einzuleiten – die Kapazität der Schirme war ohnehin lächerlich – oder gar die winzige Bugkanone zu aktivieren, denn der andere Raumer feuerte ein zweites Mal. Wieder warf die Erschütterung Cornelius zu Boden. Sein Schiff, nun antriebslos, begann, wie ein Kreisel zu trudeln. Das Licht ging aus, und der Notstrom flackerte schwach.
Schwerfällig zog sich Cornelius an den Konsolen auf die Beine und erkannte auf den ersten Blick, dass die Energieversorgung zerstört war und an der Stelle des Triebwerks ein finsteres Loch klaffte. Die Barny I war nur noch ein Wrack. Kein Schutzschirm. Keine Energie für die Kanone. Keine Fluchtmöglichkeit.
So nahe war er seinem Ziel bereits gewesen, und jetzt sah es ganz so aus, als würde er es doch nicht erreichen.
Wenigstens schossen die Fremden nicht mehr. Sie hingen bedrohlich über dem Wrack und stoppten den Spinn durch einen Traktorstrahl.
Für Cornelius stand fest, dass er von seinen skrupellosen Freunden , die auch die Kattaga auf dem Gewissen hatten, gefunden worden war. Wie sie das geschafft hatten, blieb ein Rätsel für ihn. Aber sie waren offenbar fähig, aus den Misserfolgen schneller zu lernen, als ihm lieb sein konnte. Sie hatten sein Schiff flugunfähig geschossen, ihn jedoch am Leben gelassen – um zu erfahren, wo sich der echte Speicherkristall befand.
Cornelius und der Datenträger durften den Unbekannten um keinen Preis in die Hände fallen. Für ihn würde die Herausgabe des Objekts den sicheren Tod bedeuten – daran hatte er nicht die geringsten Zweifel –, und was die geheimen Informationen im Besitz der falschen Leute anrichten konnten …
Cornelius schleppte sich zum Spind, in dem die Raumanzüge verwahrt wurden. Er streifte sich einen über, wobei er leichte Probleme hatte. Sein linker Arm schien gebrochen zu sein. Das war im Moment jedoch Cornelius' geringste Sorge. Er musste fertig sein, wenn die Unbekannten kamen, um ihn zu holen.
Rasch überprüfte er den Schutzanzug. Alles funktionierte. Auch das transportable Langstreckenfunkgerät, das er auf den Rücken schnallte. Sehr gut. Nun kam es auf das richtige Timing an.
Cornelius nahm aus der Armlehne seines Sessels zwei Kästchen und eine Kapsel. Letztere steckte er in den Mund und schloss den Helm. Eines der Objekte war ein Zeitzünder. Er stellte ihn auf fünf Minuten und legte ihn zurück. Das andere war eine simple, aber wirkungsvolle Bombe.
Tatsächlich hatte er nicht nur Dinge gekauft, um sich verkleiden zu können, sondern auch Substanzen und Teile, aus denen sich entsprechende

Weitere Kostenlose Bücher