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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Doch das Gesicht des Bordarztes sprach Bände.
»Ich weiß, was ihr jetzt denkt, und auch ich hätte vermutlich im ersten Moment auf eine simple Grippe oder etwas Derartiges getippt, zumal alle wieder genesen zu sein schienen und Roderick auch schon gleich wieder auf eine Mission ging«, fuhr Anande fort. »Aber gestern, nach dieser komischen Sache mit Septimus Junius Cornelius und den Vizianern, sagte Sonja etwas, das mich stutzig machte. Um nicht zu sagen etwas Besorgniserregendes.«
In Thorpas Geäst öffnete sich mit einem leisen Knacken eine Blüte. Der Pentakka hielt gebannt den Atem an.
»Und zwar?«, fragte An'ta kühl.
»Sie bemerkte, eigentlich eher beiläufig, wie satt sie das alles hier habe und dass sie am liebsten fortgehen und irgendwo anders noch einmal ganz von vorne anfangen würde.«
Weenderveen kratzte sich ratlos am Hinterkopf. »Also, ich weiß nicht. Das klingt nun gar nicht nach unserer Sonja.«
»Das klingt auch nicht nach jemandem, der neulich einen langen Urlaub in einem paradiesischen Luxus-Resort verbracht hat«, warf Trooid ein. »Ich hätte erwartet, dass sie ausgeruht und hoch motiviert zurückgekehrt ist.«
»Voller neuer Energie und Tatendrang«, pflichtete Thorpa dem Androiden bei.
An'ta wischte die Bedenken ihrer Kameraden mit einer mürrischen Handbewegung beiseite. »Na und? Hat DiMersi eben einen schlechten Tag gehabt. Was ist daran so schlimm?«
»Das Schlimme daran ist die Kombination aus einem solchen Statement und der gesundheitlichen Verfassung des Patienten«, erwiderte Färber. »Haben Sie schon einmal etwas von dem Wanderlust-Syndrom gehört?«
Die Crewmitglieder der Ikarus sahen sich ratlos an. Anande guckte an die Decke, als sei in den Mustern der Vertäfelung die Antwort auf die Frage versteckt.
»Äh, nein«, sagte Thorpa nach einem Blick in die Runde.
»Dachte ich's mir doch. Doktor Anande?«
»Gewiss, Sir. Das Wanderlust-Syndrom ist der umgangssprachliche Name für ein noch relativ junges und bisher wenig erforschtes Phänomen, das bisher lediglich auf den Planeten Shahazan und Tirlath VII registriert wurde«, erklärte Anande. »Auf zwei weiteren Welten gibt es Verdachtsfälle. Es wurden bisher hauptsächlich einzelne Symptome identifiziert, aber es liegen noch keine statistisch gesicherten Informationen darüber vor, ob es sich tatsächlich um so etwas wie eine Krankheit handelt. Es scheint sich aber mit der Geschwindigkeit von Viren zu verbreiten.«
»Und was bewirkt dieses Syndrom?«, fragte Thorpa neugierig.
»Selbst darüber gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, sondern sogar teilweise widersprüchliche Meldungen. Alle Beobachtungen stimmen aber in einigen wichtigen Punkten überein.« Anande begann, die Argumente an den Fingern abzuzählen. »Zunächst kommt es in den ersten Tagen zu erhöhter Temperatur, zweitens klagen die Patienten über Schwindelgefühl und drittens über Übelkeit – Symptome also, die auf Hunderte von Krankheiten zutreffen und die allein für sich genommen noch kein Grund für Besorgnis sind. Aber – und das ist es, was mich beunruhigt – ein Teil des Phänomens scheint auch einen tief greifenden Einfluss auf die Psyche des Patienten zu haben. Denken Sie an so etwas wie eine akute Depression.«
»Sonja? Depressiv?« An'ta lachte spöttisch. »Das ist ja mal ganz was Neues.«
»Es ist keine Depression«, verteidigte sich der Arzt. »Das war nur ein vergleichendes Beispiel. Die Patienten, an denen das Wanderlust-Syndrom diagnostiziert wurde, legen nach kurzer Zeit eine bemerkenswerte Unruhe an den Tag und haben die Wahnvorstellung, sie müssten sofort aufbrechen.«
»Aufbrechen?«, echote Thorpa. »Wohin denn?«
Anande zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, Thorpa. Irgendwohin jedenfalls. Es scheint fast so, als würden sie vor irgendetwas flüchten wollen.«
»Reden wir über Verfolgungswahn?«, hakte Weenderveen nach.
»Nein«, entgegnete Anande. »Zumal eine solche Psychose sich eigentlich nicht wie eine ansteckende Krankheit verbreitet. Und dass dem so ist, daran besteht kein Zweifel.«
Thorpas Mund blieb offen stehen. »Moment mal. Willst du damit andeuten... Roderick etwa auch?«
Ehe Anande antworten konnte, kam ihm Färber zuvor. »Ja. Aber wir reden nicht nur über Sentenza und DiMersi. Es geht um weitaus mehr Fälle, als Sie denken. In Sentenzas Bericht heißt es, hunderte von Leuten haben nach ihrer Genesung den Planeten Shahazan geradezu fluchtartig verlassen. Nicht nur Urlauber, auch Einheimische. Dabei sind sogar

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