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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Nachrichten sichtete, die für ihn eingegangen waren. Die Schluttnicks vermissten einen Fabrikanten und die Kasse seiner Firma. Von Ymü-Tepe wurde das Verschwinden eines Botschafters gemeldet, der offenbar vor seinem Verschwinden sämtliche Konten des Konsulats geplündert hatte. Sankt Salusa fahndete nach einem Kardinal, der das halbe Inventar eines Kunstmuseums hatte mitgehen lassen.
Irgendwo weinte ein Kind.
Tesmer sah irritiert auf, schüttelte den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seiner Post zu. Es gab noch eine ziemlich lange Liste von vermissten Industriebossen, Politikern und sonstigen Würdenträgern, die sich in den letzten Wochen mit dem, was sie zusammenraffen konnten, unangemeldet in den vorgezogenen Ruhestand verabschiedet hatten. Es würde Jahre dauern, bis er die Liste abgearbeitet hatte, dachte Tesmer. Und es war immer das gleiche Schema. Er seufzte.
Das Kind weinte noch immer.
Tesmer runzelte die Stirn, als er die nächste Nachricht öffnete. Dieses Schreiben war anders als die vorherigen. Niemand wurde vermisst, nach niemandem wurde gefahndet, niemand wurde gesucht – wenn man von ihm selbst absah. Er, Danilo Tesmer, wurde aufgefordert, sich dringend mit einer Kontaktperson in Verbindung zu setzen, die ihm weitere Instruktionen geben würde. Er verdrehte die Augen. Solche Schreiben kannte er nur zu gut. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das wieder ein Versuch einer Detektivagentur, ihn für sich zu gewinnen. Tesmer hatte bisher noch jeden Vorschlag dieser Art lachend abgelehnt. Warum sollte er seinen Status als Freiberufler aufgeben und einen festen Prozentsatz seiner Einnahmen an eine Detektei abführen, deren Hilfe und Schutz er nicht benötigte? Er schüttelte den Kopf bei dem Gedanken.
Das Heulen des Kindes war eine Spur schriller geworden und nicht mehr zu überhören, so sehr Tesmer sich auch konzentrierte. In das verzweifelte Schluchzen mischten sich Rufe nach Mama und Papa. Tesmer loggte sich verdrossen aus und stand auf. Wenn sonst niemand nach dem weinenden Kind sah, musste er es eben tun, ehe das verdammte Balg noch den ganzen Raumhafen zusammenbrüllte.
Er ging um die Kommunikationskonsole herum und eilte mit großen Schritten in die Richtung, aus der er das Weinen hörte. Als er die nahe Abfertigungshalle erreichte, hatte sich bereits eine kleine Traube von Menschen und Fremdwesen um einen etwa fünfjährigen strohblonden Jungen gebildet, der mit hochrotem Kopf wie am Spieß brüllte. Er machte einen völlig erschöpften und verwahrlosten Eindruck, und wenn nicht das Adrenalin gewesen wäre, das ihn aufrecht hielt, wäre er bestimmt schon längst entkräftet zusammengebrochen.
Vor dem heulenden Kind stand ein Baum.
Nein, korrigierte er sich, kein Baum. Ein Pentakka.
Das pflanzenartige Fremdwesen watschelte auf seinen Pseudopodien um den kleinen Jungen herum und raschelte geschäftig mit den Ästen, während es besänftigend auf das Kind einredete. Falls der Pentakka damit einen beruhigenden Effekt zu erzielen glaubte, so erreichte er mit seinem Treiben das genaue Gegenteil davon.
Tesmer reihte sich in die Gruppe der Anwesenden ein und blieb mit verschränkten Armen neben dem Pentakka stehen. Zu seiner Überraschung handelte es sich bei dem Wesen um einen alten Bekannten aus seiner Zeit auf Vortex Outpost , und zwar um den Xenopsychologen des Rettungskreuzers Ikarus . Thorpa hatte sich nicht verändert, abgesehen von den Hunderten von pastellfarbenen Blüten in seinem Geäst.
»Hallo, Thorpa«, sagte Tesmer. »Sind Sie unter die Kindergärtner gegangen?«
Thorpa blieb wie angewurzelt stehen und sah Tesmer verdattert an. »Das ist nicht witzig, Mister Tesmer. Dieser junge Mann hat seine Eltern verloren«, rief er, um das Heulen des Kindes zu übertönen.
»Wie heißen sie denn?«, fragte Tesmer. »Vielleicht können wir sie ausrufen lassen.«
Thorpa machte ein knarrendes Geräusch. » Mama und Papa «, sagte er sorgenvoll. »Weiter bin ich noch nicht.«
Tesmer verdrehte die Augen. Er kniete sich vor dem Jungen hin und tupfte ihm mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht. »Sag mal, mein Freund, wie nennen denn die anderen Leute deinen Papa und deine Mama?«, fragte er mitfühlend.
Die Antwort war ein herzzerreißendes Schluchzen.
»So kommen wir nicht weiter«, sagte Thorpa und kratzte sich nachdenklich mit dem Zweig an der Rinde. »Was können wir nur tun?«
Tesmer beachtete ihn nicht. »Ich heiße übrigens Danilo«, stellte er sich dem Kind mit gespielter

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