Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften
Stationen schickte. Ihre Abteilung wurde zu den Abfangjägern geschickt,
die direkt zum Schutz der Burg aufsteigen würden, und Skyta wandte sich
gerade um, als der Leutnant sie zurück rief.
»Skyta! Sie nicht. Dilligaf erwartet Sie.«
Der kurze Blick, den Bao ihr zu warf, war deutlich: Da geht sie wieder mit
den großen Jungs spielen . Sie konnte nicht sagen, ob Amüsiertheit
darin lag oder etwas wie Neid, und es war nicht die Zeit, darüber nachzudenken.
Skyta nickte Bao einmal zu, dann lief sie den Gang entlang, der sie zur Halle
der Zerodayyin führen würde.
Was für ein Gegner auch immer Burg
Aesig angriff, in der Zentrale der Schwarzen Flamme hatte der Kampf bereits
begonnen.
»... und wie, frage ich mich, wissen die, was es hier zu holen gibt?«,
verlangte Dilligaf gerade zu wissen, die Stimme nur eine Winzigkeit vom Brüllen
entfernt.
Sally McLennane, der die Frage galt, gab
auf gleiche Weise zurück – offensichtlich hatte sich der Konflikt
schon seit geraumer Zeit aufgeschaukelt.
»Was meinen Sie denn, Dilligaf? Dass ich einen Rundbrief geschrieben habe,
bevor ich mit Ihnen her gekommen bin? Ein paar Einladungskarten verschickt?«
»Ich weiß nicht. Haben Sie?«
»Machen Sie sich nicht lächerlich!«
Skyta merkte, wie sie innerlich zusammen
zuckte. Sie kannte niemanden, der Dilligaf gegenüber jemals diesen Ton
angeschlagen hatte.
»Natürlich habe ich das nicht.
Sie wollten Diskretion, und ich habe dem Wunsch entsprochen. Wenn Sie glauben,
dass ich ein Geheimnis verrate und dann auch noch dumm genug bin, an Ort und
Stelle zu sein, wenn mein Verrat auffliegt, dann sagen Sie das direkt, und lassen
Sie Ihre Andeutungen.«
Dilligaf atmete einmal tief ein, als würde er einen inneren Bluthund zurück
pfeifen, dann nickt er knapp. »Das Hauptquartier ist nicht leicht zu finden,
wie Sie wissen. Und es ist nur sehr wenigen Leuten bekannt, dass es hier das
Gegenmittel gibt. Wenn Sie es nicht verraten haben, war es einer der Ikarus -Crew.«
»Unmöglich«, kam es sofort von McLennane. »Sie kennen Sie
nicht so sehr wie ich, also versuchen Sie erst gar keine Diskussion. Meine Leute
sind vertrauenswürdig und verschwiegen.«
»Und mit unseren Angreifern eng verknüpft.«
»Ja, auf gewisse Weise. Und nein, denn sonst hätte Sentenza das Angebot
nicht abgelehnt; das war keine Kleinigkeit. Zeigt das nicht seine Hingabe an
seinen Job und seine Verlässlichkeit?«
»Der Arzt, dieser Anande. Ihm passte es gar nicht, dass wir das Gegenmittel
nicht öffentlich machen. Er ist ein Fanatiker, auf seine Weise, was ich
schätze. Was, wenn er uns auf diese Weise zwingen will, das Serum heraus
zu geben?«
»Haben Sie mich gehört? Unmöglich .«
»Sie legen Ihre Hand ins Feuer für einen Mann, der wegen massiver
Verbrechen gegen Wesensrechte vor Gericht stand?«
»Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, Dilligaf.« McLennane lächelte
kalt. »Ja, das tue ich. Gerade deswegen. Und ob meine Hand im Feuer liegt
oder nicht, ändert so gar nichts an der jetzigen Situation und sollte demnach
überhaupt nicht zur Debatte stehen.«
Sie hob den Kopf, sah Skyta und grüßte
sie mit einem Nicken. Dilligaf merkte es und blickte seinerseits auf. Mit den
letzten Sätzen hatte sich der Disput zwischen den beiden verwandelt und
glich nun nicht mehr einer tickenden Bombe, so dass es sicher genug erschien,
sich ihnen zu nähern, ohne zu einem Kollateralschaden zu werden.
»Skyta. Sie sind informiert?«
»Nein. Ich weiß nur, was die Sirene mir gesagt hat. Sind es die Ts!gna?«
Dilligaf lachte, es klang mehr wie ein kurzes Husten.
»Nein, leider nicht. Das wäre einfacher.«
Nach allem, was Skyta gehört hatten, waren die Ts!gna alles andere als
leichte Gegner, doch der nächste Satz sagte ihr, dass es keine Frage der
Feuerkraft war.
»Es ist das Multimperium. Sie haben ein Geschwader Kampfschiffe geschickt,
um uns dazu zu überreden, ihnen das Serum auszuhändigen. Wie auch
immer sie von dem Gegenmittel erfahren haben.«
»Wunderheilung«, vermutete Skyta. Auf einen fragenden Blick hin sprach
sie weiter. »Es war kein Geheimnis, dass Sentenza und DiMersi infiziert
waren. Alle medizinischen Experten kamen zusammen, nichts passierte. Man musste
Anande nur sehen, um zu wissen, dass sie keinerlei Erfolge zu verzeichnen hatten.
Dann tauchten wir auf. Einem guten Geheimdienst konnte es nicht schwer fallen,
zumindest bei mir herauszufinden,
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