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Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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Teil des sich nähernden Geschwaders. Mehrere
Schiffe nach der Bauart des Multimperiums, die Kennzeichnung auf der Außenhülle
ließ keinen Zweifel an ihrer Zugehörigkeit zum Militär –
ebenso wenig wie die geöffneten Waffensysteme. Es waren keine schweren
Schlachtkreuzer, sondern kleinere Einheiten, die vermutlich wegen ihrer Schnelligkeit
ausgewählt worden waren.
    Dafür waren es viele, mindestens zwei
Dutzend, und ihre geringere Größe bedeutete nicht, dass sie nicht
ausreichend Feuerkraft mit brachten, um den Stützpunkt der Schwarzen Flamme
schwer zu beschädigen, vielleicht sogar auszulöschen.
    Über das Echtbild der Satelliten legte
sich eine zweite Sicht, eine Computer generierte Strategiekarte. Sie zeigte
die Position des jetzt langsamer werdenden Geschwaders, das direkten Kurs auf
die Polregion des Planeten nahm – wer auch immer die Lage des Hauptquartiers
verraten hatte, hatte dem Multimperium genaue Koordinaten geliefert.
    Doch sie würden ihr Ziel nicht ungehindert
erreichen. Rot flammten in der Darstellung die Abwehreinrichtungen im Orbit
auf, gelb war die Abfangstaffel markiert, die dem Angreifer entgegen flog. Bao
war dort in einem der Jäger, und der Gedanke machte Skyta deutlich, wie
sinnlos es für sie war, hier herum zu stehen und nichts zu tun, während
dort bald eine Schlacht losbrechen würde. Das war nicht ihre bevorzugte
Art von Kampf – sie war ein Infiltrator und Nahkämpfer, kein brillanter
Pilot. Sie konnte in der Staffel fliegen, hätte es getan, aber es gab andere
Bereiche, in denen sie effektiver war. Die meisten Söldner waren dabei,
die Verteidigung der Burg gegen eine Besetzung vorzubereiten, und da wäre
jetzt ihr Platz.
    Sie teilte Danas Ansicht, dass die Truppen
des Multimperiums nicht vorhatten, das Hauptquartier zu zerstören, wenn
sie hier das Gegenmittel für den Wanderlust-Virus zu finden hofften. Also
würden sie versuchen, in die Burg einzudringen und sie in Beschlag zu nehmen
oder zumindest die Labors zu erobern. Ob sie wussten, wonach genau sie eigentlich
suchen mussten?
    Skyta, die bis vor Kurzem noch gedacht hatte,
ihre Organisation zu kennen, musste sich eingestehen, dass sie selber keine
Ahnung hatte, wo das Serum verborgen sein mochte. In der Krankenstation vielleicht.
Oder irgendwo tief unten in den Eingeweiden der Burg, die sie noch niemals betreten
hatte. Oder vielleicht auch genau in diesem Raum, unter dem großen Tisch,
über dem sich in der strategischen Simulation leuchtende Icons aufeinander
zu bewegten, um sich gegenseitig auszulöschen.
    Wenn die Angreifer Burg Aseig einnehmen
wollten, mussten sie die Abwehrstaffel vernichten. Das würde ihnen mit
großer Wahrscheinlichkeit gelingen, ganz gleich, ob sie danach die anderen
Verteidigungsanlagen überwinden konnten oder nicht. Skyta wurde klar, dass
sie Bao vermutlich nicht wieder sehen würde, obwohl sie jetzt noch seinen
Geruch auf ihrer Haut wahrnehmen konnte. Mit größter Mühe hielt
sie ihre scheinbar ruhige und gelassene Fassade aufrecht, während in ihr
das Verlangen zu handeln tobte.
    »Geschätzte Zeit bis zum Erreichen der Feuerdistanz: sieben Minuten«,
hörte sie Dana, ein unguter Klang war in ihrer Stimme, eine Art pervertierter
Vorfreude im Angesicht nahender Vernichtung. »Orbitalanlagen sind bereit,
erster Angriff erfolgt in...«
    Sie unterbrach sich, als auf der Karte eine neue Gruppe von Symbolen auftauchte.
Es waren nur drei Schiffe, die sich dem Schauplatz mit großer Geschwindigkeit
näherten, und ihr Kurs führte sie genau zwischen die bisherigen Parteien,
in das Zentrum der bevorstehenden Schlacht. Dana warf einen Blick auf die Kennung
der Neuankömmlinge, dann fuhr sie herum.
    »Dilligaf! Und was soll das werden?«
    »Ich würde es eine Denkpause nennen.«
    »Pfeilen Sie Ihre Schiffe zurück. Oder denken Sie ernsthaft, dass
das Multimperium nicht auf sie schießen wird?«
    »Im Moment hätte ich eher Sorge, dass Sie Ihre Hunde auf sie los lassen«,
stellte Dilligaf mit brutaler Ehrlichkeit klar. »Hatten Sie gedacht, ich
verschwende meine Zeit mit dem sinnlosen Versuch, mit Ihnen zu diskutieren,
während im Hintergrund Ihre Abfangstaffeln ans Werk gehen und Tatsachen
schaffen?«
    Der harte Zug um den Mund der Söldnerin war Antwort genug. Skyta spürte
einen Schmerz in ihrem Inneren, der sie überraschte. Ihre Staffeln, meine
Schiffe. Es war eine Sache, die Spaltung

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