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Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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setzte zu einer Antwort an, hielt dann aber inne, als er sah, wie An'ta
das Gesicht verzog.
    »Was ist?«, fragte er, mit einem nicht zu überhörenden Unterton
von Professionalität in der Stimme.
    »Der Geruch«, antwortete An'ta. »Seit wir die Halle verlassen
haben, wird der immer stärker.«
    »Ein Gemisch von Ausdünstungen verschiedener Humanoider«, schaltete
Trooid sich umgehend ein. »Die Konzentration ist erheblich angestiegen,
seit wir in diesen Gang gekommen sind«, fügte er hinzu. Tatsächlich
war der Gestank stärker geworden, nachdem sie den Luxuskreuzer verlassen
hatten und durch eine mehr funktional als kunstvoll eingesetzte Schleuse in
einen neuen Raumschiffteil getreten waren. Hier war keine Eleganz zu finden,
keine Exklusivität. Die abgeschabten Wände waren aus verfärbtem
Kunststoff, der Boden blankes Metall, die Decke ein Gitterwerk, hinter dem leicht
erreichbar Röhren und Leitungen liefen. An'ta vermutete, dass es sich um
einen Frachter handelte, ein Arbeitsschiff in eher schlechtem Zustand. Es amüsierte
sie flüchtig, dass in keinem Raumhafen irgendeiner Welt der Luxusliner,
den sie eben verlassen hatten, auch nur in der Nähe eines solchen Frachtschiffes
angedockt hätte. Ihr Vergnügen wurde jedoch ziemlich durch den immer
intensiver werdenden Geruch gedämpft.
    Trooid hatte es schön umschrieben, aber was sie da roch, waren schlichtweg
Schweiß, Verdauungsgase und Körperausdünstungen aller Art, der
Gestank von zu vielen Personen auf zu kleinem Raum bei mangelhaft funktionierenden
Luftfilteranlagen. Es musste schwer sein, vielleicht sogar unmöglich, die
Lebenserhaltungsanlagen richtig zu kalibrieren, so dass die Arche überall
ausreichend versorgt wurde – schon jetzt, in der anscheinend relativ stabilen
Umgebung der Werft, war die Luft klamm, kalt und gesättigt mit allem, was
ein Körper zu bieten hatte.
    Dazwischen mischten sich die chemischen, aber für An'tas Empfinden reineren
Gerüche von heißem Metall, von Kühlflüssigkeiten, sogar
von schmorendem Kunststoff. Etwas Beißendes zog sich durch alles, ein
Gestank, der an gefährliche Säuren oder Lösungsmittel gemahnte,
die vermutlich ohne jede besondere Sicherheitsvorkehrungen in einem offenen
Kanister herum standen. An'ta hoffte darauf, dass Trooid Bescheid sagen würde,
wenn irgendein Aerosol eine für sie gefährliche Konzentration erreichte,
aber noch wirkte der Android gelassen und interessiert, so wie fast immer.
    Sie warf einen Blick auf Anande, der von dem bedrückenden Luftgemisch ebenfalls
völlig ungerührt schien. Vermutlich war er als Arzt ganz andere Ausdünstungen
gewohnt, eine gewisse Abhärtung schien Teil seines Jobs zu sein. Oder hatten
Menschen generell einen so schlechten Geruchssinn? Sie hatte noch nie nachgeforscht,
aber wenn dem so war, hätte sie zurzeit nichts dagegen, mit ihnen zu tauschen.
    Sie kamen an ein letztes Schott, offensichtlich der Zugang zum früheren
Frachtraum. Hier endete die rote Markierung und ein junger, dandyhaft zurechtgemachter
Mann griff beherzt nach dem verdreckten Öffnungshebel und machte den Zugang
frei.
    Was dahinter lag, war für An'ta ein persönlicher Alptraum.
    Eine Welle von Lärm und von Gestank, fast greifbar in seiner Dichte, schlug
ihnen entgegen. Alles, was sie auf dem Weg hierher gerochen hatten, flutete
in -zigfacher Konzentration über sie und raubte An'ta den Atem. Sie begann
zu würgen, taumelte einen Schritt zurück und musste sich an der Wand
abstützen. Sofort war Anande neben ihr, wollte nach ihr greifen, hielt
aber im letzten Moment inne, als er sah, dass sie sich selber stabilisierte.
Stattdessen drückte er sich ebenfalls die Hand vor Nase und Mund, eine
vergebliche Geste, und verzog das Gesicht.
    »Die Luftfilter scheinen komplett überlastet zu sein«, kommentierte
Trooid ungerührt den Effekt. »Der Sauerstoffgehalt ist jedoch ausreichend,
und die biologischen Gase sind nicht gefährlich«, fügte er beruhigend
hinzu, bekam aber keine Antwort. Anande nahm die Hand herunter und atmete ruhig
zweimal tief ein, obwohl es ihn offensichtlich Überwindung kostete.
    »Wir werden uns daran gewöhnen«, behauptete er, auch wenn Abscheu
seine Stimme noch scharf machte. »Der menschliche Geruchssinn ist anpassungsfähig,
bald werden wir den Gestank kaum mehr wahrnehmen. Ich schätze, das ist
bei den Ceelie nicht anders«, ergänzte er hoffnungsvoll mit einem

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