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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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töteten, als sie für
immer in Sünde leben zu lassen. Dass sie Loriks Gruppe noch nicht angegriffen
hatten, hing damit zusammen, dass die Gutgelaunten zwischen den beiden Immunengruppen
nicht unterschieden. Sollten sie auffallen, würden sie Gegenreaktionen
hervorrufen, und es würden keine Unterschiede akzeptiert werden.
    Shmers Antwort machte ihm keine Freude.
    »Sie haben ihre Leute beim Raumhafen genauso wie wir. Natürlich beobachten
sie ihn aus einem anderen Grund, erwarten die Rückkehr der Götter,
damit sie Abbitte leisten können und sowas. Aber sie müssen schon
verdammt auf ihren Gesichtern sitzen, wenn sie das nicht mitbekommen haben.
Josfan ist ein fanatischer Irrer, aber nicht völlig verrückt. Er wird
dies als wunderbare Chance sehen, seine Leute wieder einmal richtig heiß
zu machen. Vielleicht kommen seine Götter ja diesmal mit auf unsere Welt?
Die werden genau aufpassen.«
    »Werden sie auf so eine Idee wie wir kommen? Mit dem Funk?«
    Shmer machte eine verneinende Geste.
    »Eher nicht. Erstens haben sie niemanden wie mich.« Da klang etwas
Stolz aus der Stimme. »Zweitens geht es doch hier um ihre Götter.
Ich meine, so etwas Profanes wie ein Funkgerät, um den Allmächtigen
zu huldigen? Das würde seltsam erscheinen. Nein, die Götter würden
schon auf direktem Wege kommunizieren. Ich denke nicht, dass wir da Ärger
zu erwarten haben. Nur muss ich mich beeilen, einen sicheren Beobachtungsplatz
zu finden. Ich bin überzeugt, dass die Verrückten unsere Anwesenheit
am Raumhafen nicht dulden werden, wenn sie merken, dass wir auch Interesse an
den dortigen Vorgängen haben!«
    Lorik nickte. »Dann pass auf dich auf.«
    »Ich werde mir meine Ration holen und dann gleich zum Raumhafen aufbrechen«,
erwiderte Shmer. »Ich sehe Euch alle morgen Abend wieder hier. Vielleicht
kann ich dann schon mehr berichten. In jedem Falle beschreibe ich Euch die besten
Beobachtungspositionen.«
    »Dann mach dich auf den Weg. Viel Glück!«
    Shmer sagte nichts mehr, warf einen Blick in die Runde – von der die meisten
gar nicht auf ihn achteten – und stahl sich davon.
    Lorik blickte ihm nach.
    Hoffentlich würde er ihn morgen wiedersehen.

    »Wir müssen es versuchen«, meinte Roderick Sentenza vom Kommandosessel
aus und starrte wie alle anderen Besatzungsmitglieder in der Zentrale auf die
dreidimensionale Darstellung vor sich. Es war ein taktisches Abbild, zeigte
einen der Transportraumer, der die Infizierten mit sich trug. Er war zu einem
Orientierungshalt aus dem Hyperraum in das normale Raumzeit-Kontinuum geglitten
und verhielt sich wie ein gewöhnliches Raumfahrzeug auf einer sehr langen
Reise. Die Tatsache, dass die Ikarus ihn verfolgte, schien den Kommandanten
der Arche völlig kalt zu lassen. Es war mit großer Sicherheit anzunehmen,
dass er seine Ortungseinrichtungen genauso im Blick hatte wie Sentenza die seinen,
aber es gab nicht einmal den Versuch einer Kontaktaufnahme.
    »Die Messdaten sind alle im grünen Bereich«, meldete Thorpa.
»Das Schiff ist in gutem Zustand, Energieerzeugung stabil. Ich messe zahlreiche
Lebenszeichen. Die Arche ist vollgestopft bis zum Rand mit Passagieren. An Bord
muss eine furchtbare Enge herrschen.«
    Seit sie unterwegs waren, hatten sich die Besatzungsmitglieder des Rettungskreuzers,
die sich auf dem großen Frachter befanden, nur sehr sporadisch gemeldet.
Sie hielten weitgehend Funkstille, um nicht unnötig auf ihre Existenz aufmerksam
zu machen. Die Infizierten mochten von einem speziellen Wahn befallen sein,
das machte sie aber nicht notwendigerweise zu Dummköpfen.
    Sentenza nickte. »Sonst irgendwas Auffälliges?«, fragte er unnötigerweise.
Ein Zweigerascheln, das er mittlerweile als verneinende Geste zu interpretieren
wusste, war die einzige Antwort. »Andere Schiffe in Reichweite?«
    »Ich kann es nicht ausschließen«, gab Thorpa zu. »Aber
ich fange nichts auf. Wir haben den bekannten Teil der Galaxis verlassen, und
auch sonst keinen Verkehr. Laut den Daten von ›Neue Welten‹, die uns
vorliegen, ist hierher so gut wie nie ein Konzernerkunder vorgedrungen. Ich
kann natürlich nicht für die anderen Sternenstaaten reden, aber wir
sind wirklich tief im Outback unterwegs. In diese Richtung gab es auch kaum
Siedlungswelten des Zweiten Imperiums. Wir betreten in jeder Hinsicht Neuland.«
    Thorpas Stimme verriet eine gewisse Aufregung. Neuland war etwas, das er sehr

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