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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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mehr hätte anstreben können. Jetzt, nach dem Ende
dieser unseligen Episode, war Boteros Verstand frei, ungebunden, in jeder Hinsicht
absolut kreativ.
    Dieses Outsiderschiff zu beherrschen, war erst der Anfang. Andere, große
Dinge würden folgen. Botero sah sich mittlerweile als mehr als nur ein
Wissenschaftler. Er war ein Staatsmann, ein Imperator. Die Wiedererrichtung
des Imperiums war eine Aufgabe, die ganz nach seinem Geschmack war. Ein großes
Sternenreich, vereinigt unter seiner mal mehr, mal weniger wohlwollenden Herrschaft
– geführt von einem Unsterblichen, der den Blick über die Epochen
hatte und seinen Untertanen ein ewiger, alles wissender und alles entscheidender
Vater sein würde.
    Auf Boteros Lippen lag ein Lächeln. Für einen Moment vergaß
er die Aufgabe, an der er gerade saß. Bevor seine Tagträume übermächtig
geworden waren, hatte er sich mit der Triebwerksteuerung des Hairaumers befasst.
Diese Art von Technologie gehörte nicht zu seinem Spezialgebiet, aber er
war lernbereit und willens, sich in die Materie einzuarbeiten. Dass er es gelernt
hatte, die Outsidersprache und -schrift im Verlauf ihrer intensiven Zusammenarbeit
zu beherrschen, half ihm nun immens. Was er nicht verstand, überließ
er der Schiffs-KI, die er völlig seinem Willen unterworfen hatte. Doch
der Flug war lang und ereignislos, und nichts hasste der Wissenschaftler mehr
als die Langeweile.
    Er riss sich aus seinen Träumen. Sofort warf er einen Blick auf die Ortung.
Der Raumer mit den Infizierten war wieder auf Kurs gegangen und ebenso dieser
verfluchte Rettungskreuzer mit seiner dreimal verdammten Besatzung. Wenn er
erst über die Machtmittel verfügte, die er sich erträumte, würde
er zumindest einen Wunsch seines ehemaligen Herrn Joran sozusagen posthum erfüllen:
Sentenza und seine Gefolgsleute mit größtmöglicher Grausamkeit
auslöschen. Zwar musste er ihm in gewisser Hinsicht dankbar sein, dass
er Joran und die Outsider zu besiegen geholfen hatte. Dadurch erst konnte Botero
völlige Freiheit erlangen. Doch das änderte natürlich nichts
daran, dass die Rettungsabteilung, ja, das ganze verdammte Raumcorps, ihm ein
Stachel im Fleisch war.
    Noch würde er sich der Ikarus nicht zeigen. Generell schätzte
Botero es, aus einer Position der Stärke zu operieren. Und er hatte Geduld.
Er würde sich schon beizeiten um die Ikarus und ihre Besatzung kümmern.
    Botero lächelte wieder.
    Es war so wunderbar, unsterblich zu sein.

    Josfan war der Prophet.
    Und es war gut, der Prophet zu sein.
    Als Tasima ihre Lippen von seinem Penis löste und mit verklärten Augen
sein Sperma schluckte, stieß Josfan ein zutiefst befriedigtes Seufzen
aus. Was für ein Tag. Er schaute seiner aktuellen Geliebten mit halb geschlossenen
Augen dabei zu, wie sie sein Glied mit einem Tuch und etwas Wasser sorgfältig
säuberte und sich dann mit einer Verbeugung diskret zurück zog. Als
sie die Tür hinter sich schloss, richtete Josfan seine Aufmerksamkeit wieder
auf Tilrong, seinen engsten Berater, der dem Schauspiel mit unbewegter Miene
beigewohnt hatte.
    »Ein schöner Tag«, sagte der Anführer der Erleuchteten und
nickte Tilrong zu. »Du kannst sie übrigens haben, wenn ich ihrer überdrüssig
bin.«
    Für einen Moment schimmerte so etwas wie Vorfreude auf den schweren Gesichtszügen
seines Faktotums. Tilrong war zwar humanoid, aber von einem völlig anderen
Volk als Josfan, und über seine sexuellen Vorlieben war dem Anführer
wenig bekannt. Tatsache war, dass keine seiner Gespielinnen lange bei ihm blieb
und dass manche sogar ganz verschwanden. Josfan stellte keine Fragen. Dafür
war Tilrong ein viel zu fähiger Gehilfe. Er ließ ihm seinen Spaß.
    »Die Gruppe um Lorik macht mir am meisten Sorgen«, nahm Tilrong den
Faden ihres Gespräches wieder auf, das sie unterbrochen hatten, als Josfan
dem Bedürfnis nach einer gewissen Erleichterung nachgekommen war. »Vor
allem Shmer. Wir haben niemanden wie ihn.«
    Josfan machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Wir brauchen niemanden wie ihn. Lorik selbst ist mein Problem. Er war
in der Vergangenheit durchaus erfolgreich darin, vor uns bei neu entdeckten
Unabhängigen zu sein. Früh genug, um sie uns abspenstig zu machen.
So ist seine Gruppe schneller gewachsen als unsere.«
    »Wir haben mehr Stützpunkte als er und mehr Anhänger auf der
ganzen Welt«, gab Tilrong zu bedenken. »Loriks Gruppe ist

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