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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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nur hier
stärker.«
    »Das hilft uns nicht, vor allem jetzt, wo wir Besuch erwarten. Ich will
keine Störmanöver, vor allem aber muss ich Peinlichkeiten vermeiden.
Lorik hat andere Ziele als wir. Er muss unter Beobachtung bleiben.«
    »Soll ich einen Spion einschleusen?«
    »Das ist das letzte Mal bereits schief gegangen. Nach zwei Wochen hat unser
Spion sich von uns losgesagt und sich ganz Loriks Gruppe angeschlossen. Er hat
eine Art, die Leute von seinem Freiheitsdrang zu überzeugen, dass sie sogar
ihre eigenen spirituellen Überzeugungen dafür zu opfern bereit sind.
Das Risiko ist zu groß, dass ihm das erneut gelingen könnte.«
    »Dann Shmer beseitigen?«
    Josfan wog seinen breiten Schädel. Die Idee war sehr attraktiv. Shmers
Potential an Lorik verloren zu haben, wurmte ihn mehr, als er offen zugeben
wollte. Dennoch nahm er von der Idee Abstand.
    »Du weißt, dass die Gutgelaunten auf derlei reagieren würden.
Das wäre nicht ungefährlich für uns. Nein, wir würden nur
unnötig Aufmerksamkeit erregen. Das können wir uns jetzt nicht leisten.
Die Ankunft der neuen Rekruten ist eine Situation voller Anspannung. Wir sollten
versuchen, ein eher niedriges Profil beizubehalten.«
    »Was sollen wir also tun?«
    »Wir beobachten aus der Ferne. Wenn sich etwas Unvorhergesehenes tun sollte,
werden wir entsprechend handeln.«
    »Was sollte denn passieren?«
    Josfan zögerte, dann senkte er die Stimme, obgleich ihn außer Tilrong
niemand hören konnte.
    »In einem hat unser Freund Lorik Recht: Es kann schon sein, dass einmal
Immune eine Rekrutenlieferung begleiten werden und herausfinden, was hier geschieht
und dabei vielleicht intervenieren möchten. Das ist eine sehr ernsthafte
Bedrohung, denn es wird die Götter provozieren.« Unwillkürlich
verfiel er in einen predigenden Tonfall. »Das müssen wir verhindern,
es ist unsere heilige Pflicht.«
    Tilrong machte eine bestätigende Geste.
    »Ich werde unsere Leute entsprechend anweisen«, sagte er.
    Josfan seufzte auf. Er sah auf die kahlen Wände ihres Hauptquartiers, das
aus dem Keller eines Standardguss-Wohngebäudes unbestimmten Alters bestand.
Sie hatten ihn nur deswegen dauerhaft okkupieren können, weil viele der
Wohnungen von Rekruten bewohnt waren, deren immune Mitglieder in Josfans Gruppe
aktiv waren. Auf diese Art und Weise fiel die zweckentfremdete Nutzung nicht
so auf – wenngleich sie natürlich letztlich unwürdig war.
    Aber das würde eines Tages ein Ende haben.
    Wenn die Sammler zurück kamen, ihre Herren und ihre Erschaffer.
    Sie würden erkennen, wer aus freier Überzeugung zu ihnen gehalten
hatte.
    Und dann würden sie alle jene exaltierten Plätze in der neuen Ordnung
einnehmen, die ihnen gebührten.
    Josfan lächelte vor sich hin.
    Bis dahin würde er sich mit seiner jetzigen Position begnügen müssen.
    Aber die war auch nicht übel.

    Die großen Bagger schoben die Wracks in sich zusammen. Es war ein ohrenbetäubender
Lärm, ein metallenes Knirschen, das einem in Mark und Bein ging. Shmer
verzog das Gesicht, als eine umgestürzte, raketenförmige Raumfähre,
zerfressen von Rost und brüchig, von einem Schubfahrzeug über den
aufgerauten Belag des Raumhafens gedrückt wurde. Immer wieder splitterten
Teile der Außenhülle ab, gaben den Blick in das ausgeschlachtete
Innere frei. Die Gutgelaunten, entschlossen in ihrer Arbeit, trugen Kopfhörer
und waren ... nun, gut gelaunt eben. Sie alle waren glückliche Rekruten
und würden sich aller Wahrscheinlichkeit bis zu ihrem Tode darüber
freuen, glückliche Rekruten zu sein. Sie waren nicht immun wie Shmer.
    Das Auge des Schlechtgelaunten fiel auf ein etwas abseits stehendes Raumfahrzeug,
das zumindest rein äußerlich in einem akzeptablen Zustand war. Es
gehörte zu den Schiffen, die mit der letzten Welle an Neuankömmlingen
gelandet war. Noch waren die Arbeitskolonnen sich nicht bis in diese Ecke des
Raumhafens vorgedrungen, und wenn Shmer die Muster ihres Vorgehens richtig deutete,
würde es auch noch eine Weile dauern, bis es soweit war. Es war eine ausgezeichnete
Chance, vielleicht die beste, die er hier bekommen würde. Wenn sich an
Bord dieses Schiffes noch ein funktionsfähiges Funkgerät befand, war
jetzt die Zeit gekommen, es auszubauen und fortzuschaffen.
    Shmer sah sich um, aufmerksam, immer auf der Hut. Doch niemand schenkte ihm
Beachtung. Er war nicht der einzige Schaulustige. Wenn die Gutgelaunten

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