Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Hornissen im System. Die Söldnerin konnte nur hoffen, dass jemand naschte und ihr in die Falle tappte, der gut genug war, um sie bei ihrer eigentlichen Aufgabe zu unterstützen, natürlich für gute Creds. Ihre Auftraggeberin hatte tief in die Taschen greifen müssen, denn mit weniger als den Besten gab sich Skyta nicht zufrieden, und klappte das Unternehmen, würden weitere Gelder auf ihre geheimen Konten wandern.
Inzwischen hatte sie genug angespart, um ein neues Leben beginnen zu können, in dem es keine Schwarze Flamme, keine grausigen Geheimnisse, skrupellose Verräter und Kunden, die sie zu betrügen und umzubringen versuchten, gab: auf einer weit entfernten Welt mit einer anderen Identität, nach einer unauffälligen Operation, die ihr Gesicht und ihre Stimme so verändern würde, dass selbst langjährige Freunde Skyta nicht mehr erkennen würden. Ein schönes, gefahrenloses, langweiliges Leben würde das sein, in dem sie sich ein Hobby zulegen wollte. Vielleicht Orchideen züchten?
Aber das waren ungeborene Catzigs. Sie musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, sollte dieser Traum jemals Realität werden.
Wie weit waren mittlerweile die Hacker? Hatte es schon jemand geschafft, ihre hochmodernen Sicherheitsvorkehrungen zu überwinden?
An sich sollte dieser Jemand gar nicht erst in die Falle gehen, wenn er wirklich gut ist , dachte Skyta bei sich. Erwische ich ihn, ist er allenfalls Durchschnitt; entkommt er mir, weil er etwas draufhat, wie soll ich ihn dann finden? Wenn das nicht ein Widerspruch in sich ist …
Dass sie zum Rekrutieren einer Mannschaft solch aufwendige Maßnahmen treffen musste, hätte sie sich bis vor Kurzem auch nicht vorgestellt. Bisher war es nie ein Problem gewesen, geeignetes Personal für die unterschiedlichsten Aufträge auszuheben. Doch die aktuelle Lage in der Galaxis erforderte außergewöhnliche Maßnahmen, denn auch jene Leute, auf die sie normalerweise zurückgegriffen hätte, waren bedauerlicherweise erkrankt. Und nur auf den weit abgelegenen Welten erschien Skyta die Chance auf frisches Blut aussichtsreich. Und solches würde sie für ihren wahren Auftrag notgedrungen akzeptieren müssen.
Die Söldnerin behielt die Überwachung im Auge, während sie die erforderlichen Kurskorrekturen vornahm, um auf Inod zu landen.
Ihre Akkreditierung als Händlerin im Auftrag der Schluttnicks war hier, weitab der gängigen Routen, ohne Probleme akzeptiert worden. Selbst wenn eine entsprechende Anfrage gestartet worden wäre, hätte es keine Schwierigkeiten gegeben. Die Arbeit der Schwarzen Flamme war immer effizient und wies äußerst selten Fehler auf, die in der Regel auf dem Unsicherheitsfaktor beruhten und durch unvorhersehbare Ereignisse ausgelöst wurden. Tatsächlich gab es einen Verkäufer auf Schluttnick Prime, die Perfeker Handel war ein Frachter der Schluttnicks und Skytas Händler-Lizenz echt.
Kurz schüttelte die Söldnerin den Kopf, um die aufsteigenden Gedanken an die bizarren Geheimnisse der Schwarzen Flamme zu vertreiben, über die sie erst kürzlich informiert worden war. Sie hatte einen Auftrag und der würde sie genug Energie kosten, sodass es besser war, alles, was sie nur ablenken würde, aus ihren Gedanken zu verbannen. Zumal sie diesmal nicht für die Organisation arbeitete – vielleicht sogar gegen sie? – und in die eigene Tasche wirtschaftete.
Ob der Spezialist, den sie hier rekrutieren wollte, ohne größeren Aufwand zu bekommen war? Inod war nicht gerade als Umschlagplatz für illegale Waren oder als Söldnertreffpunkt bekannt, dafür aber als kleines Hightechzentrum und Herkunftsort vieler guter Software-Ingenieure.
Interessiert verfolgte sie, mit welchen Techniken sich die Hacker abmühten, ihren Schiffsrechner zu knacken. Soweit sie das beurteilen konnte, waren das schon sehr ausgefeilte und effiziente Wege. Wäre ihr Computer nicht auf derartige Angriffe ausgelegt und programmiert worden, hätte sie von den versuchten Zugriffen nichts gemerkt, und der eine oder andere hätte vielleicht schon die offensichtliche Primäre Datenbank als solche identifiziert und begonnen, nach dem dahinter verborgenen Speicher zu suchen.
Das Zugeständnis, welches Skyta als Pilotin leisten musste, war die aktuell mangelnde Manövrierfähigkeit. Die entsprechenden Rechner waren verkapselt und von außen unzugänglich gemacht worden. Ihre Leistung floss in die Primäre Datenbank , die sich ein Scharmützel mit den Hackern lieferte. Sollte es einen aggressiven
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