Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Botschafters in einer Angelegenheit beleuchten wollte, in der dieser gegen die Interessen seines Imperiums gehandelt hatte – und zum Wohle der Galaxis. Cornelius hatte die Wichtigkeit der Vorladung und mögliche Folgen heruntergespielt, aber Pakcheon hatte sich nicht täuschen lassen. Die Sache konnte seinem Freund das Genick brechen.
Cornelius war mir Leib und Seele Politiker, obwohl er nicht nach Reichtum, Ruhm und Macht für sich selbst strebte. Seine Bemühungen galten auch nicht allein den Welten der Konföderation Anitalle, sondern einem größeren Ganzen, was vielen Lokalpolitikern missfiel, die nur ihre eigenen Interessen wahren wollten, denn er mischte sich in Probleme ein, die ihn nichts angehen sollten, und schuf Beziehungen, wo sie von Dritten unerwünscht waren.
Zweifellos würden seine Gegner jetzt eine gute Chance wittern, um den jungen Emporkömmling von seiner Stufe der Karriereleiter herunterzustoßen. Wenn es dazu kam – und Pakcheon befürchtete, dass Cornelius auch nicht mithilfe seiner guten Beziehungen den Prozess unbeschadet überstehen würde –, wie würde es dann für ihn weitergehen? Was würde er machen, wenn er sein Amt verlor?
Zwar hatte Cornelius versprochen, so schnell wie möglich nach Vortex Outpost zurückzukehren, doch wann würde das sein? An ihn zu denken, erfüllte Pakcheon mit Unruhe. Und Sehnsucht. Mit … Er wusste selbst nicht, mit was.
Wenn wenigstens Shilla da wäre. Aber auch sie war fort, mit einem archaisch anmutenden Raumschiff namens Celestine vor einigen Wochen abgereist. Obwohl sie wusste, dass Pakcheon es nicht billigte, trieb sie sich weiterhin mit diesem Gauner Knight und Taisho, einem Mann aus dem Nexoversum, irgendwo herum. Händler – pah! Shilla war Wissenschaftlerin, aber keine Krämerseele. Und dieser Knight war … war … Pakcheon fiel kein angemessener Ausdruck ein.
Und er hatte auch noch auf Shillas Bitte hin verschiedene Komponenten geliefert – illegale vizianische Technologie! –, um die primitive Schüssel aufzurüsten. Natürlich hatte er das für Shilla getan, um ihre unzumutbare Situation zu verbessern. Wie kann sie nur freiwillig mit diesen Barbaren in einem barbarischen Schiff von einer barbarischen Welt zur anderen fliegen, ohne krank zu werden? Im Gegensatz zu ihm stand ihr kein eigenes Schiff zur Verfügung, auf das sie sich hätte zurückziehen können, wenn ihr die primitiven Präsenzen zu viel wurden.
Pakcheon warf das lange Haar in den Nacken und erhob sich.
Jetzt war er nicht nur frustriert sondern auch wütend.
Warum bin ich eigentlich hier und vergeude meine Zeit?
Niemand konnte ihm verbieten, seine eigenen Nachforschungen anzustellen, wenn er es für angebracht befand. Nicht der vizianische Senat, der auch nicht alles wusste oder wissen musste, und schon gar nicht Sally McLennane, die seine Motive und sein Handeln schon zwei Mal nichts angingen. Natürlich konnte er sich strikt an seine Pflichten als Beobachter halten, die Hände in den Schoß legen und … beobachten, wie die primitiven Völker dieser Galaxis zugrunde gingen. Aber Regeln waren dehnbar und Untätigkeit in dieser Situation ließ sich nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Ob sie seine Hilfe wollten oder nicht, er würde etwas unternehmen.
Wenn er auch noch nicht wusste, was.
Er wusste nur, wenn er noch länger hier blieb, Empfänge hier, Konferenzen da und leeres Gerede dort, würde er platzen.
Mit langen Schritten verließ er seine Suite. Um seine Termine konnte sich kümmern, wer wollte. Die Grüße der Frauen und Männer ignorierend, denen er in den Korridoren begegnete, eilte er zu dem Hangar, in dem ein kleines Beiboot wartete, das ihn zur Kosang bringen würde. An Bord seines Schiffes konnte er vielleicht wieder klarer denken und eine sinnvolle Entscheidung treffen.
Kapitel 13
Skyta beobachtet belustigt auf ihrem Monitor die Bemühungen sogenannter Spezialisten. Sechs Hacker, offiziell und inoffiziell, versuchten, sich Zugang zum System der Perfekter Handel , ihres momentanen Schiffes, zu verschaffen, um die Beweggründe für ihr Hiersein und ihre Geheimnisse auszuspionieren. Die Creds, die flossen, wenn sich jemand einen Vorsprung in möglichen Verhandlungen zu verschaffen hoffte und dafür Helfer benötigte, lockten immer wieder dubiose Subjekte an, die ihre Dienste anboten.
Und in Skytas Fall war die gesamte Tarnung ein Honigtopf , dem kaum jemand aus diesen Kreisen zu widerstehen vermochte. Die Hacker schwirrten wie aufgeregte
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