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Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
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und vor allem auch fähige Dagebliebene, die deren Versorgung übernehmen konnten. Aber in vielen Großbetrieben gab es schon recht bald keine Möglichkeiten mehr, den kompletten Bestand zu betreuen. Den wenigsten Zuchttieren war es möglich, ohne regelmäßige Pflege und Versorgung allein zu überleben. Dann war es auch die schiere Anzahl der Tiere, die derartige Pläne oft scheitern ließ. Das jeweilige Umfeld war nicht dafür geschaffen, die Natur nicht geeignet, um den großen Herden Nahrung in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.
    Die Schreie jämmerlich verendender Tiere erklangen in der Stille der oft ländlichen Gegenden. Massenschlachtungen standen schon bald auf der Tagesordnung und damit hatten vielerorts die Probleme erst begonnen. Wohin mit dem ganzen Fleisch? Es gab keine erreichbaren Betriebe, die die Verarbeitung übernahmen. Keine Transporte, die die Kadaver wegbrachten.
    Es kam zu vereinzelten Versuchen, so etwas wie eine Revolution der Alten anzuzetteln: ehemalige Manager, Machtmenschen, die schon immer davon gelebt hatten, ihre Untergebenen zu manipulieren und für ihre Zwecke einzusetzen. Doch zu wenige der Alten ließen sich noch mitreißen, zeigten Interesse an revolutionären Umbrüchen. Es gab ja auch nichts, wogegen es sich zu revoltieren lohnte. So verliefen diese Bestrebungen im Sand, ohne Spuren zu hinterlassen. Außer der einen oder anderen brennenden Villa.
    Die Kommunikationswege waren als Erstes zusammengebrochen und nur selten wieder repariert worden. Die Medien, schon immer mehr ein Tummelplatz der jüngeren Generationen, brachten keinen wirklichen Nutzen. Nachrichten gab es sowieso nur gerüchteweise und so verstummten Ton- und Bildübermittlungen nach und nach.
    Zudem mussten sich die meist alten Menschen zu sehr anstrengen, um ihren Lebensunterhalt weiter bestreiten zu können. Es blieb nicht viel Zeit für Muße und Ablenkung.
    All das hatten die Bewohner von Faun in Gesprächen und Treffen mit Einheimischen erfahren, ohne allzu viel damit anfangen zu können. Sie fühlten sich in ihrem Resort noch gut aufgehoben. Energie wurde durch die Sonnenkollektoren gewonnen und war kein Problem. Selbst Nahrung schien noch zur Genüge vorhanden zu sein, um sie bis zum baldigen Heimflug durchhalten zu lassen. Denn, wer auf Faun Urlaub machte, wollte wieder nach Hause. Und dort, so war man sich sicher, war alles anders. Unverändert. Wie immer.
    Nur insgeheim gestanden sich die Männer und Frauen ein, dass es dort womöglich ähnlich aussah wie hier. Und während sich ein Großteil der Urlauber wider besseren Wissens auf den Weg zu den Raumhäfen gemacht hatte, um möglichst bald wieder in der vermeintlich sicheren Heimat zu sein, war eine Gruppe von vielleicht hundert Urlaubern geblieben, um sich um alles zu kümmern: um die Alten, die Pflege und Aufmerksamkeit brauchten, um die Kinder, die ohne die Unterstützung der Erwachsenen häufig hilflos waren und deren Eltern, ebenso wie die jungen Pflegekräfte und das zumeist junge Personal von Faun das Resort, wahrscheinlich den Planeten verlassen hatten.
    Es gab so viel zu tun und daheim wartete niemand. Das war zumindest Violas Ansicht und Henry ließ sich nur zu gern überzeugen. Seine Frau hatte sich zusehends gewandelt. Von der reaktionären, meist viel zu lauten und schrillen Furie – so sahen es zumindest seine Freunde und Bekannten – zu einer liebevollen und hilfreichen Frau. Eine echte Dame war sie geworden, ohne dass die Vornehmheit, die mit diesem Begriff einherging, ihrer Bereitschaft im Wege stand, jedem zu helfen, der es nötig hatte.
    Und er kniete nun hier, vor einem Transporter, und schraubte an der Kraftturbine herum. Llachian ging ihm dabei zur Hand und gemeinsam hatten sie bald die schwere Batterie aus dem Motorblock entfernt. Erk und Mejo waren mit dem Gleiter losgezogen, um funktionierenden Ersatz zu finden, doch ernsthafte Hoffnungen hatte zurzeit keiner der vier Männer.
    Die Fahrzeuge und Gleiter waren häufig mit laufendem Motor stehen gelassen worden, sodass die wenigsten jetzt noch fahrtüchtig waren. Die Gleiter standen zumeist quer auf der Fahrbahn, wenn sie nicht direkt auf einem Fahrzeug gelandet waren.
    »Selbst wenn sie ’ne Batterie finden, wie sollen wir da durchkommen?«, wiederholte Llachian seine Frage.
    Henry sah seinen Begleiter an. Die wettergegerbte Haut, der kupferfarbene Teint, die kurzen roten Haare – er machte einen weitaus jüngeren Eindruck. Soweit Henry wusste, war Llachian allein

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