Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
nicht! Die Informationen, deretwegen sie gekommen waren, hatten sie bekommen. Was konnte ihn sonst noch interessieren? Irrte sie sich – oder wirkte er … enttäuscht?
»Wie Sie wollen«, sagte Skyta schroff. Sie schaute sich nicht um, als sie zum Schott ging. Die leisen Geräusche von weichen Stiefeln ließen sie wissen, dass Taisho und Shilla ihr folgten.
Über ihr Funkgerät rief sie Siroj. »Wir kommen. Bitte die Schotte öffnen, damit wir auf direktem Weg zur Demetra gelangen. Ist noch Stationspersonal unterwegs? Müssen wir mit Gefechten rechnen?«
Siroj meldete sich sofort. »Ich habe euch auf dem Schirm. Geht einfach weiter, ich leite euch. Und keine Sorge, die Kampfdroiden haben schon fast alle Freigänger «, sie kicherte, weil sie den Begriff lustig fand, »eingesammelt. Die paar, die noch nicht eingesammelt wurden, halten sich in anderen Bereichen der Station auf und werden in Kürze in Gewahrsam sein.«
»Sonst noch etwas?«
»Ich habe alle Systeme der autarken Stationsteile und Hangars lahmgelegt. Jetzt kann niemand mehr von HSMA verschwinden, es sei denn, er greift zu extremen Mitteln. Das braucht jedoch Zeit und bis dahin sollten die Droiden zur Stelle sein, die Leute lähmen und einsperren. Entkommen sind lediglich drei Laborschiffe und zwei Beiboote ohne eigenes Sprungtriebwerk. Erstere trudeln manövrierunfähig um die Station herum – was mag in den verrückten Crews vorgegangen sein, dass sie sich absprengten, obwohl sie keinen funktionierenden Antrieb besitzen? Sie und auch die kleinen Schiffe sollten für deine Leute kein Problem darstellen …«
Meine Leute? »Sofern sie schnell genug eintreffen. Wäre möglich, dass die Verrückten die Ressourcen haben, um den Antrieb reparieren zu können. Das wird zwar einige Stunden dauern, aber trotzdem.«
»Jason schlägt vor, dass die Demetra mit einem gezielten Schuss die Triebwerksbereiche der Laboratorien gänzlich zerstört.« Siroj klang unentschlossen. »Ich weiß, das Virus ist gefährlich, und die Leute dürfen nicht entkommen. Aber ist das nicht etwas drastisch? Wenn sich im fraglichen Sektor Personen aufhalten, wird es Tote geben. Andererseits, wenn wir nichts unternehmen, vernichten sich diese Schiffe womöglich selbst, weil das Absprengen die Hüllen beschädigte, sodass sie einen Startversuch vielleicht gar nicht mehr aushalten. Die Zahl der Opfer wäre dann um ein Vielfaches höher.«
Skyta konnte Sirojs Zwiespalt durchaus nachempfinden. »Knight wird schon wissen, wie viel Saft er geben darf, damit das Risiko für die Besatzungen minimal bleibt. Wenn wir abgelegt haben, kümmern wir uns darum. Hast du alle Informationen über die Demetra und sämtliches Bildmaterial, das uns zeigt, aus der Datenbank gelöscht?«
»Klar. Wenn ihr an Bord seid, wird es kein Fitzelchen mehr geben, das man zu uns rückverfolgen könnte. Die Aussagen der Angestellten, die etwas wissen, werden diffus und nicht belegbar sein.«
»Gut. Sonst noch etwas?«
»Warum kommt Pakcheon nicht mit euch zurück?«
Argh! Skyta hätte am liebsten laut geschrien …
Kapitel 47
»Diese Transportliegen sind schon praktisch.«
»Aber auch nur, wenn du sie mir nicht dauernd in die Seite rammst«, wies Trandotz den Chomorr, der vergnügt die unterschiedlichsten Kleinteile scheinbar wahllos aus den Regalen fegte und großzügig auf den beiden schwebenden Transportmitteln verteilte, auf seinen etwas achtlosen Umgang mit dem Gefährt hin.
Frontar war sofort zum Raumer gehumpelt und in der Kommandozentrale verschwunden. Da sie aufgrund ihrer Verletzung beim Verladen keine große Hilfe gewesen wäre, wollte sie sich um die Startvorbereitungen kümmern. Unterstützung erhielt sie dabei von Siroj, die per Remotezugriff die Systeme im Auge behielt und die Söldnerin einwies, so gut sie das bei dem ihr unbekannten Schiff konnte, bis Trandotz seine anderen Aufgaben erledigt hatte und die Steuerung übernehm würde.
Mc’Abgo und Din verließen das Lager nach kurzer Zeit mit zwei weiteren voll beladenen Liegen und verstauten ihre Beute in den Frachträumen des Schiffes.
»In diesem Fall Bezahlung !«, betonte Mc’Abgo, auf die widersprüchliche Natur des illegalen und trotzdem von höherer Stelle abgesegneten Einsatzes anspielend. »Ich finde, das klingt doch gleich viel besser, ja, richtig anständig. Daran könnte man sich gewöhnen, was? Und wenn wir rechtzeitig fortkommen, bleiben uns sogar Verfolger und sonstiger Ärger erspart.«
»Wie auch immer«, erwiderte
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