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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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der Öffnung der Waffenarsenale als Spion unters Volk gemischt und Sentenza umgehend gemeldet, welch chaotische Szenen sich dort abgespielt hatten.
    Generaladministrator Kolt war zu bedauern, fand Sentenza. Heute war der Tag, auf den Kolt sein ganzes Leben gewartet hatte, und ausgerechnet jetzt musste er feststellen, dass er gar nicht in der Lage war, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Anweisungen seiner Herren auszuführen. Er hatte keine Waffen, er hatte keine Raumflotte – alles, was er hatte, waren Millionen von kerngesunden und hochmotivierten Rekruten, die wie aufgescheuchte Tralldyvins hin und her rannten und allmählich in Hysterie gerieten. Vor diesem Hintergrund fragte sich Sentenza, warum Kolt weiterhin stur an den Einsatzplänen festzuhalten versuchte, wo doch die Erfüllung seiner Befehle ganz offensichtlich nicht möglich war. Warum hielt er nicht Rücksprache mit den Kallia, von denen er seine Anweisungen bekam? Hatten seine Gebieter überhaupt Kenntnis von den Zuständen auf der Kasernenwelt?
    Jemand packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn durch. Eine junge Frau starrte ihn mit panisch geweiteten Augen an. »Wir müssen doch irgendwas tun!«, schrie sie.
    Er tätschelte ihren Arm und versuchte, sich aus ihrer Umklammerung zu lösen. »Machen wir ja auch«, versprach er.
    »Aber die Kallia! Unsere Befehle! Was sollen wir nur tun?«, kreischte sie.
    Arthur Trooids Hände schlossen sich um die Unterarme der Frau wie ein Schraubstock. Sie schrie auf und ließ Sentenza los. Er wollte ihr noch etwas sagen, aber da war sie bereits im Gedränge verschwunden.
    »Man könnte meinen, die gesamte Bevölkerung des Planeten hätte sich auf diesem Platz versammelt«, knurrte Sentenza.
    »Der Gedanke ist plausibel«, räumte der Androide ein. »Ich schätze, Ereignisse wie diese spielen sich im Moment überallauf dem Planeten ab.«
    »Großartig.« Sentenza deutete nach vorne, wo Lorik aufgeregt auf und ab hüpfte und winkte. »Unser Freund ist da drüben, Arthur.«
    »Ich sehe ihn.«
    Am anderen Ende des Platzes angekommen, zog Lorik die beiden Crewmitglieder der Ikarus in einen Hauseingang. »Das ist das Regierungsviertel«, sagte er. »Wir haben auch hier Freunde.«
    Sentenza nickte. »Gut.«
    Hinter ihm öffnete sich die Tür und ein Humanoid mit zwei Armpaaren und rauer, ledriger Haut musterte ihn und Trooid von Kopf bis Fuß.
    »Das ist General Kozz«, erklärte Lorik. »General Kozz ist zuständig für die Raumabwehr unseres Planeten und für dessen Satelliten. Und er ist einer von uns.«
     

     
    Doktor Jovian Anande hatte sich noch nie gerne in engen Räumen aufgehalten. Er litt zwar nicht an einer ausgeprägten Klaustrophobie, was ihn zwangsläufig für den Dienst an Bord von Raumschiffen und Raumstationen untauglich gemacht hätte, aber extrem beengte Verhältnisse empfand er als äußerst unangenehm. Da half es auch nichts, dass ihm An’ta 35–7 Gesellschaft leistete.
    Die hübsche Ceelie und er zwängten sich durch einen Wartungsschacht, der vom Laderaum der Arche direkt zur Triebwerkssteuerung führte. Der Tunnel hatte einen Durchmesser von wenig mehr als siebzig Zentimetern, war schlecht beleuchtet, noch schlechter belüftet und zudem voller scharfer Kanten. Die Uniform der Bergungsspezialistin war bereits an vielen Stellen aufgeschlitzt und Anande vermutete, dass sein eigener Overall ähnlich mitgenommen aussah.
    »Wir sind gleich da«, flüsterte An’ta.
    Der Schacht führte in einem Winkel von dreißig Grad aufwärts. Die Luft wurde immer heißer und stickiger.
    »Hier hat sich überhaupt nichts verändert«, bemerkte Anande sarkastisch. Schon bei ihrem letzten Aufenthalt in der Arche hatten er und An’ta bemerkt, wie schludrig das riesige Raumschiff zusammengeschustert worden war und dass die Lebenserhaltungssysteme nicht die oberste Priorität bei der Konzeption gehabt haben konnten.
    An’ta hielt plötzlich ohne Warnung an. Anande, der hinter ihr durch den Schacht krabbelte, wäre um ein Haar mit dem Hinterteil der Ceelie zusammen gestoßen.
    »Moment, das haben wir gleich«, sagte sie. Sie stemmte sich mit den Beinen gegen die Tunnelwand und spannte ihren Körper an, dann hörte Anande ein markerschütterndes Knirschen und einen ohrenbetäubenden Gongschlag, und eine neue Welle heißer Luft brandete durch die enge Metallröhre. An’ta robbte weiter und war im nächsten Moment verschwunden.
    Anande blinzelte. Das Ende des Tunnels war erreicht und die

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