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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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schon?«, echote Lorik ungläubig. »Warum habt ihr dann trotzdem die Mobilmachung angeordnet?«
    »Moment.« Kozz hob abwehrend drei Hände. »Generaladministrator Kolt hat die Mobilmachung angeordnet, nicht ich. Und im Gegensatz zu mir weiß Kolt nicht, dass es die Kallia längst nicht mehr gibt. Er glaubt allen Ernstes, der Marschbefehl unserer Herren wäre ganz aktuell und an ihn persönlich adressiert.«
    Sentenza begriff, dass sich zwischen General Kozz und seinem Vorgesetzten, dem Generaladministrator, so etwas wie ein Putschversuch abzuzeichnen begann. »Und Sie hingegen wissen es besser«, warf er ein.
    »Oh, auch erst seit ein paar Stunden«, winkte Kozz bescheiden ab. »Ich hatte heute Mittag ein sehr interessantes Gespräch mit einem anderen Fremdweltler, den mir ein gemeinsamer Bekannter von Lorik und mir vorgestellt hat. Ein gewisser Noel Botero. Kennen Sie ihn?«
    »Allerdings.« Sentenza atmete tief durch. »Ein verurteilter Mörder und Kriegsverbrecher. Was hat er Ihnen erzählt, wenn ich fragen darf?«
    »Nun ja«, Kozz betrachtete nachdenklich seine Fingernägel. »Er sagte mir, dass er das Erbe der Kallia anzutreten gedenkt und dass er mich zum neuen Generaladministrator der Kasernenwelt 388 ernennen wird, wenn ich tue, was er sagt.«
    Trooid beugte sich interessiert vor. »Und das wäre?«
    »Dafür zu sorgen, dass Sie, Captain Sentenza, bis zu seiner Rückkehr hier festgehalten werden, damit er Sie persönlich exekutieren kann.«
     

     
    An’ta blinzelte überrascht. Der Mann, der vor ihr stand und ihr die Mündung seiner Waffe unter die Nase hielt, kam ihr vage bekannt vor, obwohl sie sicher war, ihm noch niemals zuvor begegnet zu sein.
    »Sie stellen jetzt alle Instrumente wieder so ein, wie Sie sie hier vorgefunden haben«, sagte er mit einem drohenden Unterton.
    Anande löste sich als Erster aus der Schockstarre, in die ihn das plötzliche Erscheinen des Wachtpostens versetzt hatte. »Mister Tesmer?«, fragte er ungläubig. »Sind Sie das?«
    Jetzt erinnerte sich An’ta auch, woher sie das Gesicht des Fremden kannte. Danilo Tesmer war ein früherer Kaplan des Raummarinedienstes, der zuletzt als Söldner und Privatdetektiv tätig gewesen war und für Commodore Heinrich Färber den einen oder anderen zwielichtigen Auftrag erledigt hatte. Zuletzt hatte sie Tesmer gesehen, als er auf der geheimen Forschungsstation Mole Mountain [xiii] Dienst getan hatte.
    Der Söldner musste sich bei einem seiner letzten Einsätze mit dem Wanderlust-Virus angesteckt haben. Er hatte an Größe und Gewicht deutlich zugenommen. Sein Arbeitsoverall spannte sich über beachtlichen Muskelpaketen und schien ihm mindestens zwei Nummern zu klein zu sein. Er starrte den Arzt und die Bergungsspezialistin unverwandt an und schien Anandes Bemerkung gar nicht gehört zu haben. »Los, worauf warten Sie?«
    An’ta seufzte ergeben und zuckte mit den Schultern. Sie hatte sich schon fast mit dem Scheitern ihrer Mission abgefunden, als ihr plötzlich der rettende Gedanke kam.
    Es war unwahrscheinlich, dass jemand wie Tesmer eine Ahnung davon hatte, wie die korrekten Einstellungen für alle Komponenten des Steuerpultes aussahen. »Okay, Sie haben gewonnen. Ich stelle alles wieder so ein, wie es war«, sagte sie langsam. Sie setzte ihre Sabotageaktion in aller Ruhe unter den wachsamen Augen des Söldners fort. Als sie sicher war, genügend Regler verstellt zu haben, drehte sie sich mit einem unschuldigen Augenaufschlag zu ihm herum. »Schon geschehen.«
    Tesmer trat näher und warf einen nervösen Blick über alle Instrumente – ganz offensichtlich, ohne das geringste Verständnis für die Funktionsweise der Apparaturen zu haben. Er nickte ihr erleichtert zu und steckte seine Waffe weg. »Noch mal gut gegangen, junge Dame. Jetzt aber nichts wie raus hier. Sie beide haben in diesem Leitstand nichts verloren.«
    An’ta griff nach Anandes Hand und zog den verdutzten Arzt hinter sich her. »Danke schön.«
    Sie hatte kaum zwei Schritte getan, als eine Alarmsirene zu schrillen begann und einer der Computerbildschirme in einem warnenden Rot aufflammte. Tesmer wirbelte auf dem Absatz herum und riss die Pistole wieder aus dem Holster. Von einem Moment zum nächsten war er wieder ganz der Alte – ein gut gedrillter Soldat mit schneller Auffassungsgabe und einem noch schnelleren Abzugsfinger. »Sie da! Stehen bleiben!«
    Die Ceelie blieb wie angewurzelt stehen. Sie wagte kaum zu atmen. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine plötzliche

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