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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Bewegung des Arztes wahr. Dann fiel etwas hinter ihr schwer zu Boden und klappernd landete die Waffe des Söldners vor ihren Stiefeln auf dem Boden. Zögernd drehte sie sich um und sah Anande über Danilo Tesmers reglosem Körper stehen. In der Hand hielt er eine Injektionspistole mit einer leeren Ampulle. An’ta starrte ihn entgeistert an. »Was zum …?«
    »Ich habe auch schnelle Reflexe«, bemerkte Anande mit einem verlegenen Lächeln. »Wollte ich nur mal gesagt haben.«
     

     
    »Ich habe also grundsätzlich drei Möglichkeiten, mein lieber Captain Sentenza«, sagte General Kozz und lehnte sich zufrieden im Sessel zurück, der unter seinem Gewicht gequält knirschte. »Erstens könnte ich Botero gehorchen und an seiner Seite das Kommando über die Armeen der Kallia übernehmen – was zugleich hieße, dass ich Generaladministrator Kolt verrate und Sie und Ihre Freunde ans Messer liefere, ebenso wie den verrückten Josfan und seine Sekte. Sie müssen zugeben, der Gedanke klingt recht verlockend.«
    Sentenza schluckte trocken und nippte an der Schale mit Glurk, die ihm der General in einer Geste der Gastfreundschaft angeboten hatte. Das Zeug schmeckte widerlich. Sentenza konnte kaum glauben, dass dieses Gebräu eines der Grundnahrungsmittel für die Bewohner der Kasernenwelt war. »Ganz reizend«, knurrte er.
    »Die zweite Möglichkeit wäre, ein guter Offizier zu sein und Botero, Sie, Josfans Sekte und Loriks Möchtegern-Revolutionäre als Feinde der Kallia beim Generaladministrator abzuliefern. Das dürfte mir Kolts Wohlwollen und vielleicht sogar einen weiteren Orden einbringen. Und für unsere Armee wäre ich ein Held.«
    Sentenza schüttelte mitleidig lächelnd den Kopf. »Alles gut und schön. Aber beide Konzepte haben den Schönheitsfehler, dass Sie das Kommando über eine Armee übernehmen, mit der sie kaum von der Oberfläche dieses Planeten wegkommen, geschweige denn die Galaxis überrennen können.«
    »Womit wir bei der dritten Alternative wären.« Kozz sah ihn und Arthur Trooid erwartungsvoll an. »Was bieten Sie mir?«
    Sentenza stellte die Schale mit dem Glurk beiseite und tupfte sich die letzten Tropfen der klebrigen Flüssigkeit mit einer Serviette von den Lippen. »Ihnen etwas bieten? Wofür?«
    »Dafür, dass ich Sie nicht an Kolt oder Botero verkaufe. Machen Sie mir einen attraktiveren Vorschlag.« Kozz erhob sich und ging zum Fenster, von wo aus er auf die unruhigen Menschenmassen auf dem Platz hinunterblickte.
    »Aber General Kozz«, begehrte Lorik auf. »Sie können doch nicht …«
    »Schnauze, Lorik!«, blaffte der General ihn an. Der Schlechtgelaunte verstummte umgehend.
    Sentenza seufzte theatralisch und stand ebenfalls auf. Er schlenderte zu Kozz hinüber und stellte sich neben den älteren Offizier. Ihm war nicht entgangen, dass Kozz das chaotische Treiben draußen zutiefst beunruhigte.
    »Ich warte«, knurrte Kozz.
    »Sehen Sie sich das an«, bemerkte Sentenza. »Die Bevölkerung der Kasernenwelt 388. Ohne Hoffnung. Ohne Zukunft. Ohne Ziel.«
    Der Kopf des Generals fuhr herum. »Was meinen Sie damit?«
    »Ganze Generationen von ihnen haben geglaubt, sie wären die perfekte Armee. Für den Kampf geboren und darauf gedrillt, auf die Feinde der Kallia losgelassen zu werden, wenn irgendwann der große Tag kommt. Und jetzt? Heute ist es so weit, und sie stellen fest, dass die ganze Vorbereitung umsonst gewesen ist.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte Kozz trotzig. In seiner Stimme lag jedoch ein unüberhörbares Zittern und Sentenza glaubte, in den Augen des Generals Tränen schimmern zu sehen.
    »Sie wollen losschlagen, aber ihre Raumschiffe sind verrottet und fluguntauglich. Und selbst wenn sie es schaffen würden, von hier wegzukommen, würden sie mit Ihren rostigen Schiffe und antiquierten Waffen niemanden beeindrucken können. Sie würden nach Gegnern suchen, die es seit Jahrhunderten nicht mehr gibt. Sie wären das Gespött der Galaxis.«
    Kozz schnaubte verächtlich. »Dann bleibt mir wohl nur, mich Botero anzuschließen und auf bessere Zeiten zu hoffen.«
    »Botero ist ein Wahnsinniger«, widersprach Sentenza. »Sobald Sie für ihn keinen Nutzen mehr haben, wird er Sie fallen lassen oder, was wahrscheinlicher ist, töten. Wollen Sie Ihre Karriere als Handlanger eines verrückten Massenmörders beenden, General?«
    »Also schön, nennen wir es doch beim Namen.« Kozz drehte sich zornig zu ihm um. »Beide Möglichkeiten sind scheiße, Captain. Sagen Sie mir, was ich tun soll!

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