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Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom / Andreas Möhle
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des Handelns zurückzugewinnen.
    Sie nahm den Datenkristall aus dem Lesegerät, rollte ihn auf der Innenfläche der rechten Hand hin und her, warf ihn hoch und fing ihn mit der linken Hand wieder auf.
     

     
     
    Anatolij Rybakow überraschte Sudeka Provost mit einem Abwahlantrag.
    »Es bleibt festzustellen, dass Frau Direktorin Provost trotz ihrer unbestrittenen Verdienste einer Weiterentwicklung des Corps der freien Compagnien in den äußeren Sektoren im Weg steht«, bilanzierte er. »Das gilt sowohl für das Abstimmungsverfahren im Direktorium als auch für die Anzahl der Vizedirektoren, die der Expansion des Freien Raumcorps nur noch ungenügend Rechnung trägt. Wohlwollend ausgedrückt.«
    Rybakow räusperte sich und ließ sich in seinen Sessel fallen.
    Provost spürte, wie ihr Plan, die siebzehn Direktoriumskollegen lediglich von ihrer Rundreise zu den Welten und Raumstationen des Raumcorps zu unterrichten und anschließend sofort aufzubrechen, wie eine Seifenblase zerplatzte. Sie griff in die Innentasche des Jacketts ihres Hosenanzuges und spürte die Umrisse des Datenkristalls, der ihr zugespielt worden war. Provost zog die Hand zurück.
    »Wird eine Aussprache gewünscht?«, fragte sie mit brüchiger Stimme. Ihr rechtes Auge zuckte heftig.
    Sie blickte die Vizedirektoren des Raumcorps an, die mit ihr an dem runden Tisch des Konferenzraums des Hauptquartiers Platz genommen hatten. Die polierte Oberfläche des Tisches glänzte im Licht der Deckenbeleuchtung. Gerüchten zufolge sollte der Tisch aus Kirschholz von Ferentina V bestehen, das mehrere Jahrhunderte alt war. Der Corpsdirektorin war das aber immer gleichgültig gewesen.
    Das Freie Raumcorps war in seiner Mehrheit von Menschen gegründet worden, was sich in der Zusammensetzung des Direktoriums widerspiegelte. Die Repräsentanten nicht-menschlicher Spezies waren im Direktorium in deutlich geringer Anzahl vertreten.
    Das Mienenspiel der zwei Chomorrs hatte Provost nie lesen können. Ihre roten Augen blickten starr. Die häufigste Bewegung, die in ihrem Gesicht wahrzunehmen war, bestand aus dem unregelmäßigen Schließen und Öffnen der Nickhäute, dem Äquivalent zum menschlichen Blinzeln. Die seltenen Bewegungen der Gesichtsschuppen, die sich langsam übereinanderschoben und sich wieder voneinander lösten, kamen dem menschlichen Mienenspiel zwar nahe, lieferten jedoch keine Hinweise darauf, was sich in den Köpfen der Chomorrs abspielen mochte.
    Die Chomorrs, angeblich zwei Brüder, obwohl Provost über die Geschlechtsmerkmale und die Fortpflanzungsmethode der Spezies keine Kenntnisse hatte, hießen Paleo Chóra und Kritsa Lató. Sie waren Eigentümer einiger Bergwerksplaneten im Outback und der dazugehörigen Transportraumschiffe. Kritsa Lató gehörte nicht zu den Gründungsmitgliedern des Freien Raumcorps, sondern war für einen verunglückten Wenxi nachgerückt.
    Lindin Krisuvik war ein massiger Drupi, noch breiter, als es für seine Spezies typisch war. Mit der rechten Hand rieb er seine dreihöckrige Nase, mit der linken trommelte er nervös, aber lautlos auf den Tisch. Durch obskure Geschäfte war er in den Besitz eines Trägerschiffes gelangt, das er in Meistbietend zu vermieten umbenannt hatte und mit dem das Raumcorps in den Bau von Hyperraumsprungtoren eingestiegen war – für eine horrende Vergütung, versteht sich.
    Die hellblau gefärbten Federn auf dem Kopf von Fraksa Village, einer Rimundi, zitterten leicht. In ihrem Gesicht stach ihr ausgeprägt spitzer Mund hervor. Sie besaß weder verwertbare Planeten noch Raumschiffe, sondern war eine erfolgreiche Finanzdienstleisterin. Sudeka Provost wusste, dass sie an eine Reihe von Vizedirektoren Kredite vergeben hatte, den höchsten an Anatolij Rybakow, der eine Flotte von Frachtraumschiffen betrieb, die er permanent vergrößerte.
    Die Corpsdirektorin knirschte mit den Zähnen. Da sie aufgrund ihres Amtes die Sitzung des Direktoriums leitete, musste sie die Abstimmung, die ihre Abwahl zum Ziel hatte, selbst durchführen.
    »Wird eine Aussprache gewünscht?«, wiederholte sie ihre Frage, diesmal mit festerer Stimme. Das Zucken ihres rechten Auges war abgeklungen und hatte einem Juckreiz Platz gemacht, der stetig stärker wurde.
    Armitage Trail, Kyoka Hara, Toine Dekker und Jinx Skene, Kapitäne und Eigentümer von Handelsraumschiffen, schüttelten resignierend die Köpfe. Die drei Männer und die Frau gehörten zu den letzten Gründungsmitgliedern des Raumcorps im Direktorium. Ihnen war

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