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Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom / Andreas Möhle
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auch gemein, dass sie – im Gegensatz zu Anatolij Rybakow – nicht expandiert und Flotten aufgebaut hatten.
    Die Chomorrs schwenkten zwei Mal nahezu synchron ihre Hände. Diese Geste kannte die Corpsdirektorin: Sie bedeutete nein.
    Rybakow lächelte. Sudeka Provost ließ die Hände unter den Tisch gleiten und ballte sie zu Fäusten.
    Sie kannte die Motive ihres Widersachers und konnte das Unvermeidliche nicht aufschieben. Rybakow stand für die Abschaffung des Prinzips, dass einem Raumcorps-Mitglied eine Stimme zustand, und wollte stattdessen ihren Einfluss nach dem Betrag gewichten, mit dem sie sich einkauften. Sich selbst eingeschlossen. Damit sollte die Aufstockung der Direktoriumsmitglieder auf fünfunddreißig einhergehen, was das Direktorium noch ineffektiver machen würde, als es das in Provosts Augen bereits war.
    »Wer stimmt für den Antrag von Rybakow?«, sagte sie. »Ich bitte um Handzeichen.«
    Emanuele Ferrante drängte sich an die Seite der Corpsdirektorin und beugte sich zu ihr herab. Sie hatte nicht bemerkt, dass er den Raum betreten hatte, und hob abwehrend die Hand.
    »Die Solaria steht zum Start bereit«, flüsterte Ferrante. »Auf Platz C4, in der Nähe des Ausgangs zum Raumhafen des HQ. Und Lucius Robinson wartet vor dem Konferenzraum auf Sie.« Er richtete sich auf und trat einen Schritt zurück.
    Sudeka Provost wandte sich wieder den Vizedirektoren zu. Sie zählte die erhobenen Arme. Anatolij Rybakow natürlich. Fraksa Village, Lindin Krisuvik und Kritsa Lató, der damit eine typische menschliche Geste imitierte. Und Scott Turrow, Veronika Yaffe und Roderick Thorp. Genau sieben. Und von Rybakow abgesehen keine Gründungsmitglieder des Freien Raumcorps.
    Interessant, stellte Provost in Gedanken fest, Paleo Chóra stimmt nicht mit seinem vermeintlichen Bruder.
    Sie löste ihre Fäuste, ihre Hände zitterten leicht. »Die Gegenprobe, bitte«, sagte Provost und blickte Rybakow an. Rybakow legte Wert auf seine gepflegte Erscheinung, die ihn jünger aussehen ließ, als er mit einhundertdreizehn Jahren tatsächlich war, doch nun wirkten seine Gesichtszüge eingefallen. Er wurde blass.
    Die Arme der Befürworter seines Antrages sanken herab, andere hoben sich. Provost blickte in die Runde der Vizedirektoren: Armitage Trail, Kyoka Hara, Toine Dekker, Jinx Skene und Paleo Chóra, wie erwartet. Außerdem Leó Noll und Andreas Kata, zwei der neuen Direktoriumsmitglieder. Ebenfalls sieben. Die Corpsdirektorin erhob ebenfalls ihren Arm. Acht also.
    Rybakow hatte nicht damit gerechnet, dass sich zwei Direktoriumsmitglieder enthalten würden, wurde Provost klar. Malte Skin und Christie Vanidien, die wohl nicht in der Schuld Fraksa Villages standen.
    »Ich stelle fest, dass der Antrag des Vizedirektors Rybakow abgelehnt ist«, sagte sie und atmete tief durch.
    Rybakow erhob sich, öffnete seine Weste, zog eine Waffe aus dem Schulterhalfter und richtete sie auf Provost.
    Eine Laserpistole, kein Stunner, erkannte die Corpsdirektorin. Eine tödliche Waffe. Sie stieß ihren Sessel zurück und warf sich auf den Boden.
    Der Laserstrahl durchschlug die Rückenlehne. Der Gestank des verbrannten Polstermaterials stieg Provost in die Nase. Eine Hand umfasste ihren linken Arm und versuchte, sie hochzuzerren. Sie warf noch einen Blick nach oben: Emanuele Ferrante, der sie offenbar aus dem Konferenzraum schaffen wollte, aber nicht bedachte, dass sie sich, wenn sie sich wieder aufrichtete, erneut in die Schusslinie begeben würde.
    Provost schüttelte die Hand Ferrantes ab und griff nach ihm, um ihn zu sich auf den Boden zu ziehen. Enttäuschung zeichnete sich in seinem Gesicht ab, weil er ihre Absicht nicht erkannte, dann brannte ein Laserstrahl ein Loch unter sein linkes Auge. Zwei weitere Laserschüsse schlugen in der Nasenwurzel und in der rechten Stirnseite ein. Ferrantes Augen wurden glasig; lautlos sank er in sich zusammen.
    Sudeka Provost robbte unter den Tisch. Um sie herum sprangen jene Direktoriumsmitglieder auf, die vor Schock noch saßen. Sessel wurden umgestoßen. Der Raum war erfüllt vom hellen Singen von Laserschüssen und dem dumpfen Dröhnen der Stunnerwaffen. Wenige Zentimeter vor Provost durchschlug ein Laserstrahl den Tisch und brannte ein Loch in den Fußboden. Wie gelähmt hielt sie inne.
    Die Corpsdirektorin war nicht bewaffnet. Zwar hatten die Mitglieder des Freien Raumcorps das Recht, Waffen zu tragen, jedoch waren sich die Direktoriumsmitglieder bereits kurz nach der Gründung des Corps

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