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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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offenbar einen Feind gestellt!«
     
     
     

     
     
    Vince sah sich einer Wand gegenüber, in die Hunderte kleinster Phiolen eingelassen waren. Er ahnte und wusste auf unbestimmte Weise, um was es sich dabei handelte: Ts!gna-Wissen. Ein biologischer Datenspeicher innerhalb des Zentralrechners der Kallia.
    Vince nahm vorsichtig eines der kleinen Behältnisse aus seiner Verankerung . Das Siegel, mit dem die Phiole verschlossen war, sah brüchig aus, durchlässig.
     
    Keine Information. Vince betrachtete den Gegenstand in seiner Hand verständnislos. War der Raum hier nicht erfüllt mit Versprechungen von Informationen? Informationen, die ganz allein für ihn bestimmt waren? Erst langsam, dann immer schneller werdend riss er die kleinen Fläschchen aus ihren Nischen, nur um immer wieder aufs Neue zu erfahren: keine Information für ihn.
     
    Als er in einem fast kniehohen Haufen von Phiolen stand und die Wand vor ihm nichts weiter preisgeben konnte, wurde Vince ruhiger. Tief in seinem Bewusstsein wuchs eine Erkenntnis, arbeitete sich langsam nach oben und wurde wahrgenommen:
     
    Was es an Wissen in diesem Raum noch gab, hatte sich durch das vorherige Öffnen der Tür verflüchtigt. War von der Klimaanlage an- und aufgesogen worden. Und selbst das mochten nur noch rudimentäre Ts!gna-Informationen gewesen sein.
     
    So schnell diese Erkenntnis kam, so schnell war sie wieder verschwunden, und Vince drehte sich erneut der Tür zu. Er schob sich durch die Masse an Fläschchen näher an den Eingang, der sich sofort öffnete. Die kleinen Phiolen rollten in das Rechenzentrum und verursachten dabei leise klirrende Geräusche, die im Lärm der Anlagen untergingen. Vince schritt durch die Tür und ging zurück zum Administrationszentrum, von dem aus er den Speicherbereich betreten hatte.
     
    In dem tief vergrabenen Bereich seines Denkens wurden Informationen abgespeichert: Erwartungshaltung. Zugehörigkeit. Selbst aus der Nichtinformation, die es für Vince war, zog sein Unterbewusstsein Wissen und begann, damit zu arbeiten.
     
    Hinter ihm fuhr die Tür hinunter und traf auf diverse Phiolen, die ein Verschließen verhinderten. Sofort schob sich die Tür wieder nach oben, nur um kurz darauf einen erneuten Versuch zu starten. Einige wenige Phiolen hatten sich dermaßen verkanntet, dass ein Verschluss allerdings nicht mehr möglich war. So öffnete sich die Tür erneut und versuchte, sich wieder zu schließen, öffnete sich und …
     
     
     

     
     
    »Eintritt in Signalnähe in fünf, vier, drei, zwei, eins, Eintritt.«
    An’tas Stimme war im ganzen Schiff zu hören.
     
    Sentenza überlegte, ob es nur an seinen Vorurteilen lag, dass er ihre Stimme emotionsloser, kälter empfand als die des ›Roboters‹. Innerlich musste er lächeln. Diesen Begriff sollte er Darius nicht hören lassen. Niemand nannte seinen Trooid einen Roboter. Aber wenn er vor Kurzem noch gedacht hatte, An’ta übernähme den einen oder anderen Spleen von Trooid, so hatte er sich darin wohl getäuscht. Sie erfüllte nur ihre Aufgabe – und das so perfekt wie möglich. Perfekt und nahezu emotionslos.
     
    Noch bevor er sich in diesen Gedanken verlieren konnte, meldete sich Thorpa.
     
    »Wir werden wieder ›angegriffen‹, wenn man das so sagen darf. Die Scans erfassen bislang keinerlei Waffen, die uns gefährlich werden könnten. Keine Aktivierungen irgendwelcher Angriffssysteme, nichts. Aber«, das verstärkte Rascheln des Baumwesens war das Äquivalent zu einem Aufstöhnen, so viel glaubte Sentenza mittlerweile erkennen zu können, »die schiere Masse der Schiffe könnte zu einem Problem werden.«
     
    »Die Masse, die Thorpa anspricht, umfasst genau 37 Groß- und Kleinkampfschiffe. Kein einziger bekannter Typ, obwohl Teilstücke von veralteten Raumern eindeutig identifiziert werden können. Bei den jeweiligen Änderungen von einer Modifikation sprechen zu wollen, spräche dem Begriff an sich Hohn. Die Schutzschilde auf 87 %, ein kurzer Beschleunigungskurs – und wir wären durch.«
     
    »Was unser momentaner Steueroffizier nicht erwähnt, sind die dabei entstehenden Verluste der vermeintlichen Angreifer. Von den 37 Schiffen würden bei einer derartigen Aktion unsererseits 17,5 % der Schiffe Totalschaden erleiden und weitere 26,8 % wahrscheinlich steuerungsunfähig im Raum treiben.«
     
    So gerne der Captain dieses Geplänkel zwischen An’ta und Thorpa weiter verfolgt hätte, so wenig Zeit hatte er für derartige Unterhaltung. Die Schiffe

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