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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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ganz eigene Mischung. Anders als auf den großen Kontinenten oder auch auf dem Kasernenplaneten unter General Kozz hatten sich keine Gruppierungen gebildet. Gleichsam gutmütig und doch bereit zum Kampf hatten diese Humanoiden es geschafft, völlig isoliert zu überleben. Der Kontakt zu den anderen Kontinenten musste schon vor Generationen abgebrochen sein. Letztlich gab es wohl auch keine Notwendigkeit, andere Rekruten zu sprechen. Die Ressourcen auf diesem ›Schrottplatz‹ waren für die paar Hundert Kämpfer ausreichend und so arbeiteten und warteten sie.
     
    Den Rettungskreuzer unter seine Kontrolle zu bekommen, schien unmöglich. Ihn zum Start zu zwingen, wäre das geringste Problem, die Landung wäre eine andere Sache. Botero konnte sich gut vorstellen, dass der herzensgute Sentenza die Raumschiffe der Kalliakämpfer nicht vernichten wollte. Er hatte bestimmt zu viel Respekt vor dem unschuldigen Leben …
     
    Der Wissenschaftler lachte bitter. Was wusste dieser windige Captain schon vom Leben? Lächerlich! Nur ein Unsterblicher konnte beurteilen, was Leben bedeutete, ob es erhaltenswert war oder besser ausgelöscht werden sollte.
     
    Überhaupt diese Vermessenheit: ›Rettungskreuzer‹! Was dachten diese … diese Unwissenden, diese Untermenschen, überhaupt von sich? Kreuzritter auf dem Kreuzzug der Blinden und Tauben … Retter von was? Sie wussten nichts! Es war …
     
    Botero musste an sich halten und atmete tief durch.
     
    Ärger war in der aktuellen Situation nicht angebracht. Rationales Handeln, das war notwendig. Und wenn nicht einmal der Zentralcomputer auf diesem Planeten in der Lage war, rationale und sinnvolle Befehle zu übermitteln, wer außer ihm, Botero, dem Gottkaisergenie, blieb dann noch übrig?
     
    Der Wissenschaftler überflog die bisherigen Protokolle, welche die übermittelten Kommandos und die bekannten Auswirkungen auflisteten. Letztlich lief es immer auf das eine hinaus: Ressourcen.
     
    Die Sammlerwelten waren einfach ausgelaugt, und es würde nicht mehr allzu viele Generationen dauern, bis alle zusammengebrochen wären. Die Rekruten betrieben Raubbau, aber keiner kümmerte sich darum, die Verluste auszugleichen. Seine Diener sollten Botero dankbar sein, dass er sich mit ihnen abmühte. Dass er sein geniales Wissen für ihr Wohlergehen gab.
     
    Aber noch tappten sie im Dunkeln, sahen seine Lichtgestalt nicht am Ende des Tunnels. Also musste er ihnen den Weg anders weisen. Über die Kallia.
     
    Dieser Raumcorpsklon, der sich rasant auf Ryndon ausbreitete, bemächtigte sich der Ressourcen, die den Kallia zustanden. Der Klon nutzte diese Ressourcen völlig eigennützig und nicht im Sinne der Gemeinschaft der Kämpfer der Kallia. Das mussten die Rekruten verstehen. Und alle, die sich diesem Klon freiwillig oder unfreiwillig anschlossen, mussten ebenfalls vernichtet werden. Denn sicher war der barmherzige Sentenza an der Seite dieser Corpsclowns unterwegs. Genau, Clowns waren sie! Alle zusammen.
     
    Botero konnte sich dem Wortspiel dann doch nicht entziehen, und ein seltenes Schmunzeln zeigte sich kurz in seinem Gesicht. Dann bereitete er die Nachricht vor, die vom Zentralcomputer an alle mittlerweile wieder erreichbaren Knoten übermittelt werden sollte.
     
     
     

     
     
    Av’rro hatte die Frauen eine Weile beobachtet, wie sie sich aus dem Fundus bedienten, sich dann aber gelangweilt abwandten und auf den Weg zurück zur Fabrik machten. Unterwegs kamen ihm immer mehr der Frauen entgegen. Dabei fiel ihm ein, dass er seines Amtes in der Fabrik ja vorläufig enthoben war. Die von den Kallia eingesetzte Frau hatte dort das Kommando übernommen.
    Ein Lächeln bildete sich in Av’rros Gesicht. Das würde ihm Zeit fürs Training geben. Er hoffte, dass Kelár sich ebenfalls auf dem Trainingsplatz befinden würde. Av’rro beschleunigte sein Tempo und lief zu dem Raumkreuzer, der als Trainingsplatz für die Kämpfer umgebaut worden war.
     
    Dort angekommen betrat er den Vorraum, besorgte sich die Übungswaffen und suchte auf den Monitoren nach Kelár.
     
    »Maschinenraum, wo sonst …«
     
    Kelár suchte sich, wenn er die Möglichkeit dazu hatte, immer die schwierigsten Räume aus. Und in dem ausgeschlachteten Maschinenraum gab es kaum Ebenen oder Bereiche, auf denen man sich längere Zeit aufrecht voranbewegen konnte.
     
    Mit gut dreißig Kämpfern war der Übungsraum noch nicht ausgelastet, und so trug Av’rro sich als weiterer Kämpfer in die Liste ein.
     
    Der Computer

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