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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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akzeptierte seinen Eintrag und öffnete die Schleuse, die ihn direkt zum Übungsbereich bringen würde.
     
    Während der kurzen Fahrt in dem Schleusenlift spürte Av’rro, wie sich etwas veränderte.
     
    Das übliche tiefe Brummen der wenigen noch laufenden Maschinen wurde von einem schrillen Pfeifen übertönt. Etwas in Av’rro erinnerte sich daran, dieses Pfeifen schon einmal gehört zu haben. Nicht so gedämpft wie in dem Lift, aber auch nicht so laut, wie es ihm entgegenschallte, als die Türen zum Maschinenraum sich öffneten.
     
    Bevor Av’rro irgendwie reagieren konnte, liefen die der Tür am nächsten stehenden Kämpfer zu ihm in den Lift.
     
    Kelár war bei ihnen und grinste Av’rro an. Schweiß perlte auf seinem Gesicht, aber er schien glücklich zu sein.
     
    »Es geht los!«, presste Kelár hervor.
     
    Av’rro war von den Ereignissen der letzten Stunden so sehr überrollt worden, dass er auch jetzt nur hinter Kelár herlief.
     
    Dieser rannte wie alle anderen Rekruten zum nächstgelegenen Kommunikationspunkt.
     
    Auf der großen Tafel waren nur wenige Worte zu lesen:
     
    Eindringlinge! Klon-Produktion stoppen und vernichten!
     
     
     

     
     
    Jovian Anande betrachtete konzentriert den Monitor vor sich, während er gleichzeitig auf einem Touchpad Regler hin und her schob.
    Janet Cortez hatte bereits genügend Zeit mit Anande verbracht, um abschätzen zu können, wann sie ihn ansprechen durfte. Nun ja, ansprechen konnte sie ihn immer, nur wann er darauf reagierte, wenn er sich auf ein Problem konzentrierte, stand auf einem gänzlich anderen Blatt. Manchmal hatte Doktor Cortez das Gefühl, ihr Kollege sei nicht fähig oder eher nicht willens, gleichzeitig seiner Arbeit nachzugehen und mit anderen zu kommunizieren.
     
    Eins nach dem anderen, war wohl sein Motto. Wenn sie sich vor Augen hielt, was er damit erreicht hatte, auf die eine oder andere Weise, konnte seine Vorgehensweise so schlecht nicht sein. Was jedoch nichts daran änderte, dass sie sich manchmal ignoriert vorkam. Und das war auf einem Raumschiff, welches Wochen oder gar Monate unterwegs war, schon eher ein Problem.
     
    Janet Cortez seufzte leise und schaltete zu Anandes Monitor um.
     
    Ah, das Blut der Klonfrau. Wollte er die hundertprozentige Gewissheit erreichen? Spielten die fehlenden 0,13 % denn überhaupt noch eine Rolle?
     
    Nach allem, was Cortez bisher mitbekommen hatte, unterstützte der Klon die Crew des Rettungskreuzers. Und es musste wohl auf der ganzen Welt sehr viele von diesen Frauen geben.
     
    Das einzig Reizvolle für Cortez an dieser fremden Welt wäre der Besuch einer dieser Klonfabriken gewesen. Alles andere erschien ihr nicht wirklich interessant. Aber festzustellen, wie diese Avatare wuchsen und mittels Geninformationen in kurzer Zeit zu dem wurden, was sie dann darstellten … Faszinierend. Definitiv.
     
    Allein die Vorstellung, dass die Maschinen in den Fabriken nach Jahrhunderten immer noch ihren Dienst verrichteten … Natürlich konnte man davon ausgehen, dass alles gewartet wurde, aber offensichtlich fand kein Fortschritt auf diesen Sammler- oder Kasernenplaneten statt. Die Motivation, sich weiterzuentwickeln, war nicht vorhanden, war anscheinend gar nicht notwendig, nicht gewünscht. Nicht für dieses Volk – oder, besser ausgedrückt: diese Ansammlung von Kriegern und Kämpfern. Aber gerade vor diesem Hintergrund war es umso bewundernswerter, dass immer noch alles beziehungsweise vieles funktionierte.
     
    Cortez schaltete durch die Ansichten, die die Kameras des Rettungskreuzers lieferten. Sie fühlte sich an Berichte über diverse Demonstrationen erinnert. Friedliche Demonstrationen. Um die Ikarus hatten sich einige Hundert Rekruten versammelt und wussten wohl nicht so recht, was sie tun sollten.
     
    Unterwasserdokumentation kamen Cortez in den Sinn: Die Rekruten hatten wirklich große Ähnlichkeiten mit früheren Darstellungen von Seeungeheuern. Humanoide Wesen mit Schuppenhaut, die im Sonnenlicht glitzerte und an eine Panzerung erinnerte. Und doch wirkten sie nicht aggressiv, eher hilflos.
     
    Fische auf dem Trockenen, dachte Cortez. Aber man sollte diese Wesen nicht unterschätzen. Immerhin waren auch sie von den Sammlern ausgewählt und hierher gebracht worden. Folglich mussten sie mindestens durch das Virus entsprechend mutiert und als Krieger für tauglich befunden worden sein.
     
    Ihnen gegenüber standen einige Dutzende der Klone, mehr oder weniger bekleidet, aber alle mit

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