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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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murmelte sie, als ihre flinken Augen die Umgebung zur Genüge in sich aufgenommen hatten. »Was ist daran jetzt so besonders, dass nur du in der Lage bist, mit dem alten Kasten zu kommunizieren?«
    Leot hörte in dem nur du ein gewisses Maß an Verachtung heraus, das ihn schmerzte. Er war sich nicht sicher, ob Dorna aus Prinzip gemein zu jedem war oder ob sie es nur schwer ertragen konnte, dass Leot etwas konnte, zu dem sie selbst nicht in der Lage zu sein schien. Er hoffte irgendwie auf die erste Variante, auch wenn das den Zugang zu ihrer Persönlichkeit nicht einfacher machte.
    Er räusperte sich.
    »Jeder kann mit der Stimme reden. Aber ich habe den Zugangscode von meinem Vater geerbt wie der ihn von seinem Vater. Wir dürfen ihn nicht weitergeben, damit die Gefahr möglichst gering ist, dass er in die Hände der Sklaven fällt. Das ist eine ehrbare Tradition in meiner Familie, und ich bin ihr verpflichtet.«
    Leot hatte den letzten Satz mit Selbstbewusstsein und Stolz gesagt, an Dorna war das nicht ganz vorbeigegangen. Sie nickte zögerlich.
    »Gib mir den Code, Leot.«
    »Nein.«
    »Du bist ein Idiot. Wenn du erwischt wirst, ist er verloren.«
    »Ich darf ihn dir nicht geben. Ich darf ihn nur an meine Familie weitergeben: Gefährtin, Tochter, Sohn. An niemanden sonst. Ich habe es meinem Vater auf dem Totenbett geschworen.«
    Dorna sah Leot forschend an. »Ich muss mich also von dir bumsen lassen, wenn ich ihn haben will?«
    Leot sah Dorna mit großen Augen an, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, äh, doch, ich meine … nein. Es geht um eine etwas festere Bindung. Du verstehst. Also …«
    »Was Dauerhaftes?« Dornas Frage klang mehr wie ein Schimpfwort. Leot nickte nur.
    »Wer macht solche blöden Regeln?«
    »Meine Familie. Es ist eine …«
    »Tradition, jaja. Bescheuerte Tradition.«
    Dorna seufzte und winkte in Richtung Terminal.
    »Dann leg mal los. Ich gucke auch weg. Das mit der großen Liebe muss ich mir erst mal überlegen.«
    Leot setzte sich und versuchte zu verbergen, dass ihn Dornas letzte, leichthin gemachte Bemerkung mehr irritierte, als er zeigen wollte.
    Er aktivierte das vertraute Terminal und vollzog das gewohnte Ritual, das ihm Zugang geben würde. Wie immer würde es einige Zeit dauern, bis die Verbindung zur Stimme hergestellt worden war. Die Systeme hier draußen in der Stadt arbeiteten entweder gar nicht oder nur noch sehr langsam, und es wurde mit jedem neuen Kontaktversuch schwieriger, die Stimme anzusprechen.
    Er gab den Code ein – Dorna schaute tatsächlich nicht hin! – und lehnte sich dann zurück.
    »Das dauert jetzt ein wenig«, erklärte er ihr. »Normalerweise eine halbe Stunde oder mehr. Es kommt mir manchmal so vor, als würde die Stimme sich aus einem Versteck hervorwagen, wenn ich sie rufe, und dass sie Verfolger abschütteln muss. Ist natürlich Quatsch.«
    Dorna machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich kenne mich mit Computern nicht gut aus, aber völlig absurd klingt das nicht. Woran merkt man, wenn die Stimme da ist?«
    »Na ja, es erscheint so ein Symbol auf dem Bildschirm«, erwiderte Leot und blickte Dorna erfreut an. Sie zeigte ernsthaftes Interesse an dem, was er da tat! Möglicherweise gelang es ihm sogar, ein wenig Respekt bei ihr zu erreichen. Sicher, eine absurde Vorstellung, aber vielleicht …
    »Ein Symbol? So wie ein Frauengesicht, nur sehr grob gezeichnet, ohne jemand Bestimmten zu meinen, wie auf einem Hinweisschild?«
    Leot sah Dorna erstaunt an. »Woher kennst du das Symbol der Stimme? Hast du jemals …«
    Dorna zeigte nur stumm auf den Bildschirm.
    Leot drehte sich um und blinzelte. Das war aber schnell gegangen. So schnell hatte er noch nie Kontakt bekommen. Sein Vater auch nicht. Sein Großvater auch nicht.
    »Äh …«
    »Redest du jetzt mit ihr?«
    »Ja, Moment.«
    Seine eigene Verblüffung ärgerte ihn. Er wollte doch in dieser einen Sache, die so ganz die seine war, zumindest etwas souveräner wirken. Er gab einen weiteren Code ein, dann begann der altersschwache Lautsprecher zu knistern. Leot räusperte sich und sprach:
    »Ich rufe die Stimme. Wir benötigen Rat.«
    »Sprich!«, erklang die hölzern modulierte, elektronische Antwort.
    Leot sah Dorna kurz an. Diese starrte fasziniert auf den Monitor.
    »Es herrscht große Unruhe«, erklärte Leot. »Es wird gekämpft. Fremde sind eingetroffen. Es wurde der Befehl zur Mobilmachung gegeben. Wir sind verwirrt und wissen nicht, was wir tun sollen!«
    »Zumindest die meisten von uns«,

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